Hamburg. Der 35-Jährige nutzte eine brennbare Flüssigkeit und ein Feuerzeug. Auch zuvor soll er gewalttätig in Erscheinung getreten sein.

Ein 35-Jähriger muss sich ab kommenden Mittwoch wegen eines außergewöhnlich hinterhältigen Falls von versuchten Mordes sowie weiterer Taten vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Er hatte sein schlafenden Opfer angezündet.

Prozess Hamburg: 35-Jähriger zündete schlafendes Opfer an

Laut Staatsanwaltschaft wird dem Angeklagte vorgeworfen, zwischen dem 17. Mai und 13. Juni einen versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, eine Sachbeschädigung und vorsätzliche Körperverletzungen in zwei Fällen begangen zu haben. Eine Tat sticht dabei besonders hervor: Am Abend des 13. Juni soll er einen Mann, der betrunken in der Nähe der Herrentoiletten am Bahnhof Altona eingeschlafen war, erst mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und dann angezündet haben. Ein bisher nicht bekannter Mittäter filmte die Tat.

Das Opfer erwachte, bevor das Feuer auf seinen Körper übergreifen konnte, wie Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Freitag mitteilte. "Er schütte sofort Bier auf die Flammen und zog seine Jacke aus." Dennoch erlitt er eine Verbrennung am rechten Oberarm.

Prozess Hamburg: Mann zündete Obdachlosen-Schlafplatz an

Auch zuvor soll der Angeklagte bereits als gewalttätig in Erscheinung getreten sein. Mitte Mai soll der 35-Jährige auf dem Hachmannplatz am Hamburger Hauptbahnhof Streit mit einem Mann gehabt und diesem ins Gesicht geschlagen haben. Sein Kontrahent fiel zu Boden und erlitt Schwellungen im Gesicht.

Am 19. Mai soll der Angeklagte zudem das Schlaflager eines Obdachlosen mit einem Feuerzeug angezündet haben. Diese Tat soll sich ebenfalls am Bahnhof Altona ereignet haben.