Hamburg. Sparen in der Krise: Auf Flohmärkten findet man oft günstige Kleidung, Möbel und Dinge für den Haushalt. Wir stellen einige vor.

Auf Flohmärkten lässt es sich nicht nur herrlich schauen und stöbern: Hier findet man auch Schönes, Altes oder Nützliches oftmals zu einem kleinen Preis. Gerade bei Kleidung, kleinen Möbeln und Antiquitäten kann sich die Jagd nach dem Schnäppchen lohnen. Oder man findet an einem der Stände schon einmal ein passendes Weihnachtsgeschenk. Wirklich sparen kann man gerade beim Kauf von Kinderkleidung oder in einem Tauschgeschäft.

Flohdom Bahrenfelder Trabrennbahn

Nicht weit von der Bushaltestelle Bahrenfelder Trabrennbahn erstreckt sich zweimal wöchentlich ein Paradies für Trödel- und Schnickschnack-Fans. Doch nicht nur gebrauchte Waren werden hier angeboten, sondern auch Neuwaren können auf dem Flohdom Bahrenfelder Trabrennbahn erstanden werden. Mittlerweile weist der Flohdom eine Reihe an Stammhändlern auf.

Wer gerne im Keller der Großeltern nach Schätzen gräbt und in Erinnerungen schwelgt, der wird hier glücklich werden Die Stände werden stets mittwochs und sonnabends aufgebaut und ziehen an beiden Tagen zahlreiche Flohmarkt-Freunde an. Auch bei Regen findet der Flohdom statt, da ein Teil der Marktbuden überdacht ist.

Luruper Chaussee 30, Mi 9–15 Uhr, Sa 7–15 Uhr. Eintritt kostenlos

Flohdom Horner Rennbahn

Auch auf diesem Flohmarkt gibt es immer sonnabends auf 20.000 Quadratmetern Kleidung, Haushaltswaren und andere Secondhand-Artikel. Und das auch bei Hamburger Schietwetter: Denn der Flohmarkt findet im überdachten Tribünengebäude der Galopprennbahn statt.

Rennbahnstr. 96, Sa 7–15 Uhr

Stöberlaune im Stilbruch

Die beiden Filialen von Stilbruch bieten jede Menge Möglichkeiten zur Schnäppchenjagd und Stöberlaune. Sie sehen aus wie große Hallenflohmärkte, sind es aber nicht (ganz). Als Tochterunternehmen der Stadtreinigung Hamburg erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Altona und Wandsbek täglich (!) fünf bis sechs Lkw-Ladungen gebrauchter Waren, die von ihren Kollegen vor dem Sperrmüll oder bei Haushaltsauflösungen gerettet wurden. Hinzu kommen viele private Spenden.

Suchen und Finden sind leichter als auf klassischen Flohmärkten, weil die Waren vorsortiert und schon mit – fairen – Preisen versehen sind. „Unser Sortiment ändert sich ständig, jeder Tag ist wie eine aufregende Schatzsuche mit neuen Entdeckungen für alle, denen gebraucht lieber als neu ist“, wirbt Stilbruch. Und das stimmt auch.

Stilbruch Altona: Ruhrstraße 51, Stilbruch Wandsbek: Helbingstraße 63. Öffnungszeiten: jeweils von Mo bis Sa, 10 bis 18 Uhr.

Flohschanze

Der Markt an der Alten Rinderschlachthalle, in der auch das „Knust“ seine Heimat hat, war ursprünglich als Anwohner- und Quartierflohmarkt gedacht. Über die Jahre entwickelte er sich zu einem besonderen Anlaufpunkt für private und professionelle Flohmarkthändler. Aber: Hier gebe es keine Sonderposten oder Entrümpelungsramsch, versichern die Veranstalter, sondern Klamotten, Antiquitäten, Schallplatten, Bücher, Musikinstrumente, Fahrräder, Retro-Möbel – sowie Kitsch, Krimskrams und Kuriositäten.

Neuer Kamp 30. Sa 8–16 Uhr

Hallenflohmarkt in Ottensen

Ein lilafarbenes Banner weist den Weg auf einen Hinterhof in Ottensen. In der ehemaligen Werkstatthalle eines Metallbaubetriebs stehen statt schwerer Maschinen mehrere Dutzend Stände mit weißen Tischdecken. Das Prinzip: Wer etwas verkaufen möchte, mietet einen Tisch, baut seine Schätze auf und überlässt alles Weitere der Gründerin des Hallenflohmarkts Sylvia Heyer. Der Verkauf läuft an fünf Tagen die Woche – ohne dass die Besitzer vor Ort dabei sein müssen.

Auch Wind und Wetter spielen keine Rolle für gute Umsätze. Zu erstehen gibt es Dekorations-Artikel, alte Schreibmaschinen, Stühle, Spiegel, Teppiche, Schmuck, Besteck, Postkarten und jede Menge Secondhand-Kleidung vom Fellmantel bis zum Seidentuch. Auf 200 Quadratmetern sind mehrere Tausend Artikel im Angebot. Was im Vintage Kaufhaus angeboten wird, muss heil und sauber, und möglichst auch irgendwie besonders sein.

Hallenflohmarkt Vintage Kaufhaus, Gaußstraße 118, Di-Sa 11–19 Uhr.

Flohmarkt an der Rindermarkthalle

Flohmarkt auf St. Pauli? Dabei werden die meisten Schnäppchenjäger und Hobbysammler an die wöchentliche „Flohschanze“ denken. Doch seit 2015 findet man was „Neues“ für Kleiderschrank, Küche oder Kinderzimmer auch auf dem Flohmarkt an der Rindermarkthalle. Der findet dreimal im Jahr auf dem Außengelände und überdacht im hellen Parkdeck statt. Während hier Hausrat, Trödel und Antiquitäten, Bekleidung und Kunsthandwerk angeboten werden, wird im Erdgeschoss der Markthalle ein Kinderflohmarkt veranstaltet.

Den Schanzen-Flohmarkt gibt es seit Jahrzehnten.
Den Schanzen-Flohmarkt gibt es seit Jahrzehnten. © Marcelo Hernandez

Angeboten werden nur Secondhand-Artikel, denn der Verkauf von Neuware ist ausdrücklich verboten. Anwohner, die etwas verkaufen möchten, erhalten besondere Konditionen. Für Kurzentschlossene erfolgt eine Restplatzvergabe, sofern möglich, am Veranstaltungstag zwischen 7 und 9 Uhr. Termine: 11. Dezember 2022, 19. März 2023, 29. Oktober 2023 und 17. Dezember 2023, jeweils von 9 bis 16 Uhr.

Rindermarkthalle St. Pauli, Neuer Kamp 31, direkt Bahnhof Feldstraße

Frauen-Flohmarkt Tausendschön

Tausendschön – dieser Flohmarkt steht für ein ausschließlich von Frauen präsentiertes, nicht-gewerbliches Angebot von 1000 schönen und praktischen Lieblingsstücken, sauber, heile und in guter Qualität aus den Bereichen Mode, Accessoires, Haushalt, Wohnen, Bücher, Unterhaltung, Technik, Sport, Kurioses. Nicht zu finden sind Herren- oder Kindersachen, reines Kinderspielzeug.

Nicole Oettchen (42) wurde beim Frauenflohmarkt Tausendschön fündig.
Nicole Oettchen (42) wurde beim Frauenflohmarkt Tausendschön fündig. © Marcelo Hernandez

An vier Wochenenden im Jahr gibt es in den hellen Neubau-Räumen der „Kunstklinik“, dem Kulturzentrum Eppendorf, zudem die Chance auf viele nette Begegnungen. Männer sind als Besucher, Käufer und Aufbauhelfer herzlich willkommen. Die nächsten Veranstaltungen finden im Februar und März statt.

Martinistraße 44a, 18./19. Februar 2023 und 18./19. März 2023 von 10–16 UHR. Sonntags mit neuen Ständen. Eintritt 1 Euro

Kulturflohmarkt FlohZinn

FlohZinn ist das allmonatliche Stadtteilfest mit Kulturflohmarkt rund um die Wilhelmsburger Zinnwerke. Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es hier neben Livemusik und leckerem Essen auch einen Kulturflohmarkt mit untergegangenen Vinylschätzen, bunten Kuriositäten, entstaubten Klassiker und schrägen Schnäppchen. Der Flohmarkt ist nichtkommerziell und findet in Kooperation mit der Passage gGmbH statt – auch bei Regen, jeden ersten Sonntag im Monat.

11–16 Uhr, Wilhelmsburger Zinnwerke, Am Veringhof 7

Kinderflohmärkte

Wenn die Kleinen im rasanten Tempo durch die Kleidergrößen wachsen, können Kinderklamotten ganz schon ins Geld gehen. Deshalb sind Flohmärkte mit Kinderbedarf besonders gefragt. Viele Einrichtungen bieten sie gelegentlich an. Im Goldbekhaus, dem Zentrum für Stadtteilkultur in Winterhude, beispielsweise steigt der nächsten Kinderflohmarkt am Sonntag, 22. Januar von 10 bis 13 Uhr (Moorfuhrtweg 9). Ebenfalls am 22. Januar gibt es auch einen Kinderflohmarkt mit 40 Ständen im TSG Sportzentrum in Bergedorf (Bult 8), in der Werner-Schröder-Halle von 9 bis 12 Uhr.

Der Piratini-Markt versteht sich als Norddeutschlands größter Secondhand-Markt „rund ums Kind“. Am 5. Februar 2023 baut er im Elbe-Einkaufszentrum/EEZ an der Osdorfer Landstraße von 10 bis 14.30 Uhr seine Stände auf. An rund 400 Verkaufstischen werden Kinderkleidung und Umstandsmode, Spielzeug, Kinderbücher, Fahrräder, Roller und vieles mehr angeboten. Der nächste Kinderflohmarkt auf dem Marie-Jonas-Platz in Eppendorf steigt voraussichtlich im April 2023.

Tauschklimotte

Dieser Tauschladen in Altona hilft nicht nur dabei, Geld zu sparen, sondern auch den CO2-Ausstoß zu verringern. Das Geschäft verfügt über 5000 verschiedene Artikel im Laden, die teils neu, auf jeden Fall aber gut erhalten sind, so das Versprechen. Dazu zählen Haushaltsgegenstände, PC- und Multimediaartikel, Werkzeug Damen- und Herren- sowie Kinderbekleidung, Spielzeug und Kinderbücher, Hobby- und Sportartikel, Büro- und Dekoartikel sowie Bücher, CDs und DVDs. Das Prinzip: Man bringt Dinge, die man nicht mehr benötigt, Geschenke, die man nicht wirklich mag, oder absolute Fehlkäufe in den Laden und bekommt dafür Punkte, sogenannte Fairsharies, auf seinem Tauschkonto gutgeschrieben.

Ein T-Shirt beispielsweise kostet 3 Fair­sharies, eine Marken-Jeans 6 Fairsharies. Da jeder immer nur eine begrenzte Anzahl an Dingen in den Tauschladen bringen könne, landeten hier nur die besten Stücke und kein Ramsch, so das Versprechen. Der Laden an der Missundestraße hat im Januar 2020 eröffnet und versteht sich als Klimaschutzprojekt: Schließlich könne man pro Artikel durchschnittlich acht Kilogramm CO₂ einsparen, die sonst bei der Herstellung, dem Transport und der Entsorgung angefallen wären.

Missundestraße 50, Di/Do 10–13 und 16–19 Uhr, Mi/Fr 16–19 Uhr, Sa 12–15 Uhr