Hamburg. Nicht nur das Museum der Natur, auch viele andere Orte in der Stadt laden zum kostenlosen Besuch ein. Tipps für die ganze Familie.

Inflation und Energiekrise – alles wird teurer. Das Abendblatt stellt sieben preiswerte oder kostenlose Ausflugsziele in der Stadt vor.

Kleine Kreuzfahrt durch den Hafen

Auf den Hafenfähren weht der frische Wind um die Nase. Mit einer HVV-Ganztageskarte (ab 8,20 Euro) können interessierte Fahrgäste stundenlang auf der Elbe unterwegs sein. Während die Linie 64 von Teufelsbrück nach Finkenwerder vorwiegend Airbus-Mitarbeiter befördert, nutzen insbesondere Touristen die Linie 62 von den Landungsbrücken nach Finkenwerder für eine kurze Hafenkreuzfahrt.

Hier kostet der Einzelfahrschein 3,50 Euro. Die 7,3 Kilometer lange Strecke legen die modernen „Bügeleisen-Hafenfähren“ in gut 30 Minuten zurück. Sie fahren im 15-Minuten-Takt. Allein auf dieser Route werden jährlich 4,5 Millionen Gäste gezählt – die Hälfte des gesamten Passagieraufkommens.

Wer mit der Linie 62 unterwegs ist, kann neben Fischmarkt und Docklands im Museumshafen Oevelgönne aussteigen und zum „Alten Schweden“ spazieren. Der steinerne Riese mit einem Umfang von 20 Metern gilt als der älteste Großfindling Deutschlands. Er ist 1,8 Milliarden Jahre alt, wiegt 217 Tonnen und gelangte per Gletschertransport vor 400.000 Jahren von Südschweden über die Ostseesenke in die Elbregion.

Die Linie 73 fährt dagegen von den Landungsbrücken durch den Reiherstieg bis zur Ernst-August-Schleuse. Auf der Rückfahrt kommt das Beste zum Schluss: Es ist einer der schönsten Blicke auf Hamburg mit dem Fernsehturm und der Elbphilharmonie.

Mehr über die acht Linien im Hafen: https://hadag.de/de/linien/

Museumshafen Oevelgönne

Die Stars in diesem Hafen sind Oldies. Umsonst und draußen können sie rund um die Uhr bestaunt werden. Der Name „Museum“ ist eigentlich irreführend, denn die Schiffe (Traditionssegler und Dampfschiffe) sind keineswegs verstaubt, sondern fahrtüchtig. Und von außen kostenfrei zu besichtigen. Größtes Exemplar ist der 1933 gebaute Eisbrecher „Stettin“. Bis 1981 war das Schiff im Dienst und führte zahlreiche Einsätze an der Unterelbe und im Nord-Ostsee-Kanal durch.

Das zweitgrößte schwimmende Ausstellungsstück ist die 45 Meter lange „Elbe 3“. Das Feuerschiff wurde 1888 in Bremen-Vegesack gebaut und diente als ein mit Petroleum und später mit Gas betriebenes Leuchtschiff in der Weser, später auf der Position „Elbe 3“ in der Elbmündung zur Orientierung der Seeleute.

Museumshafen Oevelgönne, Anleger Neumühlen/Övelgönne, www.museumshafen-ovel­goenne.de

Museum der Natur Hamburg

Die Hamburg Tourismus GmbH hat einen ganz besonderen Tipp parat: Das Museum der Natur Hamburg bietet spannende Einblicke in die Tierwelt. Und das kostenlos. Mit über zehn Millionen Sammlungsobjekten zählt die Abteilung an der Bundesstraße zu einem der größten und bedeutendsten Forschungszentren für Naturkunde. Ausgestellt werden die Präparate exotischer und heimischer Tiere.

Zu den Highlights der Ausstellung gehören das ehemalige NDR-Maskottchen Walross Antje sowie riesige Walskelette. Außerdem gibt es Saurierfossilien, Bernsteininsekten und Urpferde zu bestaunen. Die Geologie in Hamburgs Umgebung wird ebenso thematisiert wie berühmte Fossillagerstätten Deutschlands. Eintritt? Frei!

Walross Antje im Zoologischen Museum in Hamburg. Antje lebte im Tierpark Hagenbeck und wurde in den 80er-Jahren als NDR-Maskottchen berühmt. 
Walross Antje im Zoologischen Museum in Hamburg. Antje lebte im Tierpark Hagenbeck und wurde in den 80er-Jahren als NDR-Maskottchen berühmt.  © Jörg Riefenstahl

Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels – Standort Bundesstraße 52, dienstags bis sonntags von zehn bis 17 Uhr geöffnet.

Plaza Elbphilharmonie

Jeder Quadratzentimeter von Hamburgs neuem Wahrzeichen ist etwas Besonderes. Auch die öffentliche Aussichtsplattform zwischen dem Backsteinsockel und dem gläsernen Neubau. Täglich strömen bis zu 17.000 Gäste in die HafenCity, um auf 37 Meter Höhe den Ausblick auf Stadt und Hafen zu genießen.

Die Plattform ist täglich von 10 bis 24 Uhr geöffnet. Plaza-Tickets können online vorab gebucht werden (Preis: zwei Euro). Für einen Besuch am selben Tag sind auch Tickets vor Ort verfügbar.

Elbphilharmonie, Platz der Deutschen Einheit 1 (Kaiserkai), www.elbphilharmonie.de

Alter Elbtunnel

Kostenlos abtauchen – das geht im Alten Elbtunnel. 24 Meter unter der Elbe erstreckt sich die 426 Meter lange unterirdische Trasse. Sie führt von den Landungsbrücken bis nach Steinwerder. Die seitlichen Lampen, die schwach beleuchteten Kacheln an den Wänden, die Reliefs mit maritimen Elementen und die Trasse für Fußgänger prägen das Bild eines Tunnels, den Kaiser Wilhelm II. am 7. September 1911 eingeweiht hat.

Die noch heute intakten vier Aufzugkörbe beförderten damals Pferdefuhrwerke. Die lichte Durchfahrtshöhe wurde deshalb auf 4,50 Meter festgelegt, sodass der Kopf des Kutschers samt Mütze genauso durch die Röhre passte wie die schwungvoll aufgestellte Peitsche.

Fußgänger und Radfahrer können den Tunnel Tag und Nacht kostenfrei passieren. Für Kraftfahrzeuge ist der St. Pauli Elbtunnel bis auf Weiteres gesperrt.

Kostenlos ins Konzert

In alten Kirchen klingt Musik besonders schön: Künstler präsentieren in der „Stunde der Kirchenmusik“ jeden Mittwoch um 17.15 Uhr in der Hauptkirche St. Petri an der Mönckebergstraße Kirchenmusik. Am kommenden Mittwoch (7. Dezember) erklingen Gospels, Spirituals und Carols zum Advent.

Weitere Informationen: www.sankt-petri.de

Museumsdorf Volksdorf

Im Norden der Hansestadt leben Kaltblutpferde, Ochsen, Thüringer Waldziegen und Schafe wohlbehütet auf einem alten Bauernhof. In den Fachwerkhäusern des Museumsdorfes Volksdorf, das zu den Öffnungszeiten kostenlos besichtigt werden kann, sind alte Fachwerkhäuser erhalten. Sie vermitteln einen Eindruck vom bäuerlichen Leben der Vorfahren auf der Stormarner Geest. Ältestes Gebäude ist das Spiekerhus von 1624, gefolgt vom Harder­hof von 1757.

Das Gelände ist kostenlos geöffnet, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Adventsmarkt an den Wochenenden.