Hamburg. Am bundesweiten Warntag wurden verschiedene Warnmittel getestet. Eines ist neu – und soll so viele Menschen erreichen wie kein anderes.

Mit der Ruhe an der Elbe war es am Donnerstag schlagartig vorbei: Um 11 Uhr heulten entlang des Flusses in Hamburg die Sirenen auf. Anlass war der bundesweite Warntag, an dem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mehrere Warnmittel einem Test unterzog. Ziel war es, mögliche technische Schwachstellen in der Funktion und in den Abläufen der Warnung aufzuspüren.

Hamburg nahm das zum Anlass, sein Sturmflutwarnsystem zu erproben. Eine Minute lang war in den Bezirken Altona, Mitte, Bergedorf und Harburg in Elbnähe ein auf- und abschwellender Heulton zu hören. Im Ernstfall bedeutet das: „Es besteht eine Gefahr! Informieren Sie sich!“ Um 11.45 Uhr erfolgt dann die Entwarnung mit einem einminütigen Dauerton, teilt die Innenbehörde mit.

Bundesweiter Warntag: Cell Broadcast lässt Handys klingeln

Gleichzeitig klingelt und vibrierten auch Hunderttausende Handys in der Stadt. Die Gefahrenmeldung, die das Modulare Warnsystems MoWas in Textform ausgesendet hat, wurde neben Rundfunk- und Fernsehstationen auch von Warn-Apps wie NINA empfangen. Allein die ist in Hamburg nach Angaben der Innenbehörde auf etwa 330.000 Smartphones installiert.

Erstmals sollten auch Smartphone-User ohne Warn-App die Meldung erhalten. Möglich macht es die neue Technik Cell Broadcast. „Mit keinem anderen Warnmittel können wir mehr Menschen erreichen“, schreibt das BBK. Es hatte den Warntag eigens vom üblichen Termin, dem zweiten Donnerstag im September, auf den 8. Dezember verschoben, um das System erproben zu können.

Cell Broadcast sendet Warnnachrichtwn direkt an alle Mobilfunkgeräte in einem Gefahrengebiet aus. Dabei wird ein lautes Tonsignal ausgelöst – unabhängig davon, ob das Telefon stumm geschaltet ist oder nicht.

Warnton bei bestimmten Betriebssystemen

Allerdings können nicht alle Geräte die Warnmeldung empfangen. Eine Liste, welche Geräte Cell Broadcast empfangen können und welche nicht, finden Sie hier. Zudem muss ein aktuelles Betriebssystem installiert sein. „Daher ist damit zu rechnen, dass nicht alle Mobiltelefone automatisch eine entsprechende Warnmeldung erhalten“, heißt es aus der Innenbehörde.

In jedem Fall muss das Telefon eingeschaltet sein und darf sich nicht im Flugmodus befinden. Auch ein Funkloch oder eine fehlende SIM-Karte können den Empfang beeinträchtigen.