Hamburg. Sie könnten auf Rutschen und Schaukeln kleben. In zwei Bezirken startet ein Modellprojekt, um Eltern zu sensibilisieren.

Um Hamburgs Kinder davor zu bewahren, dass Fotos von ihnen unbedacht in den sozialen Netzwerken landen, wollen die Liberalen in Eimsbüttel, im Bezirk Nord, in Wandsbek und in Hamburg-Mitte QR-Codes auf Spielplatzgeräte kleben. Kinder, so heißt es in einem entsprechenden Antrag in den vier Bezirken, haben das Recht am eigenen Bild und das Recht auf Selbstbestimmung. Zwei Bezirke machen bei dem Projekt nun mit.

Damit Eltern nicht leichtfertig Fotos ihrer Kinder in den sozialen Netzwerken hochladen, wurden in der Schweiz QR-Codes für Spielplätze entwickelt. Diese kleben auf Rutschen, Schaukeln oder Klettergerüsten und sollen die Eltern für das Thema sensibilisieren.

QR-Codes auf Hamburger Spielplätzen für Kinderschutz

Denn: Beim Fotografieren auf dem Spielplatz werden diese QR-Codes automatisch erfasst – und auf dem Handy erscheint ein eingeblendeter Warnhinweis. Aktiviert man diesen, gelangt man auf eine Präventionswebsite, die rund um das Thema Kinderfotos im Netz informiert.

Fotos des eigenen Kindes, so warnen die Politiker, sind schnell gemacht. Die möglichen Folgen und die Reichweite eines im sozialen Netzwerk geteilten Fotos seien dagegen kaum jemandem bewusst. „Über E-Stalking, dem Darknet, Cyber-Mobbing oder Pädokriminalität wird im Zusammenhang mit solchen vermeintlich harmlosen Fotos kaum nachgedacht“, heißt es in dem aktuellen Antrag.

In Mitte setzten sich fraktionsübergreifend SPD, FDP und CDU für das Modellprojekt ein, das bereits beschlossen wurde. Ebenso hat sich die Wandsbeker Bezirksversammlung auf Initiative der FDP nun für das Modellprojekt entschieden.

Und so geht es weiter: „Wir werden im Januar der Bezirksamtsleitung vier Spielplätze im Bezirk Wandsbek als Orte für den Start des Modellprojektes vorschlagen“, sagt Daniel Valijani von der FDP-Bezirksfraktion Wandsbek. „Während der Laufzeit des Modellprojektes sollen die Besucherzahlen und die Anzahl der Aufrufe des QR-Codes erhoben und dann analysiert werden.“

Eine Mutter und ihre Tochter haben Spaß auf einem Spielplatz. In Hamburg setzt sich die FDP in einigen Stadteilen für ein besonderes Projekt ein (Symbolbild).
Eine Mutter und ihre Tochter haben Spaß auf einem Spielplatz. In Hamburg setzt sich die FDP in einigen Stadteilen für ein besonderes Projekt ein (Symbolbild). © Imago / Shotshop

QR-Codes auf Hamburger Spielplätzen:

Die weitere Forderung: Das Modellprojekt soll auf gut besuchten Spielplätzen auch in den übrigen Bezirken starten, um mit QR-Codes auf das Thema Kinderschutz aufmerksam zu machen.

In Eimsbüttel seien Spielplätze etwa in den Stadtteilen Eimsbüttel, Hoheluft-West, Rotherbaum, Harvestehude und Lokstedt geeignet. Die entsprechenden Ausschüsse in Nord und Eimsbüttel werden sich mit den Anträgen befassen.