Hamburg. Die Stadt investiert eine hohe Summe in Bildungsarbeit im Bezirk Altona. Diese neuen Schul-Standorte sind außerdem geplant.

Die Schülerzahlen im Bezirk Altona steigen kontinuierlich an. Aus diesem Grund werden die 19 Grundschulen, fünf Stadtteilschulen und acht Gymnasien im Hamburger Westen schon seit 2013 laufend saniert und ausgebaut.

Zwischen 2013 und 2021 wurden dafür im westlichen Altona rund 304 Millionen Euro investiert. Alleine 37 Millionen Euro flossen in den kompletten Schul-Neubau der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule, 38 Millionen in den der Stadtteilschule Lurup.

Elf Schulen in Hamburg werden bis 2030 erweitert

Bis 2030 sollen vier Grundschulen, fünf Stadtteilschulen und zwei Gymnasien erweitert werden, um die steigenden Schülerzahlen aufzunehmen. Für die meisten Hamburgerinnen und Hamburger sind das nüchterne Zahlen, unter denen sie sich nicht viel vorstellen können.

Um deutlicher zu machen, wie und wo das Geld eingesetzt wurde und noch wird, stellten Schulsenator Ties Rabe (SPD) und Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) die Fülle der Schulentwicklungsprojekte jetzt noch einmal separat vor. Anlass war eine gemeinsame „Schul-Tour“, wie der Schulsenator sie auch für die anderen Hamburger Bezirke plant.

Erweiterungsbauten und neue Kantinen

„Altona erfreut sich hoher Beliebtheit und bleibt wie die gesamte Stadt Hamburg eine wachsende Stadt. Das merken wir auch an der Zahl der Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen“, sagte Rabe bei einem anschließenden Gespräch. Laut Rabe würden in zahlreichen Grundschulen neue Kantinen gebaut, aber auch bestehende saniert und vergrößert.

Das gelte unter anderem für das Marion-Dönhoff-Gymnasium (Blankenese), die Stadtteilschule Blankenese und die Stadtteilschule Bahrenfeld. „In Zukunft werden wir die Investitionen noch weiter steigern“, so Rabe. „Für den gesamten Bezirk Altona sind in den nächsten Jahren bis ins Jahr 2031 Investitionen in Höhe von rund 600 Millionen Euro in Altona eingeplant, das ist eine gewaltige Dimension.“

Immer mehr Schulen mit Kitas und Plätzen für Jugendarbeit

Dass die Schulen schon lange nicht mehr nur Lehr- und Lernorte sind, sondern auch wichtige integrative Funktionen im Stadtteil beziehungsweise Bezirk übernehmen, verdeutlichen einige Beispiele. Erst in diesem Jahr wurde die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule in Osdorf als inklusive Ganztagsschule mit Oberstufe fertiggestellt (das Abendblatt berichtete). Der Ersatzneubau wurde für bis zu 36 Klassen und 900 Schülerinnen und Schüler gebaut. Dort bietet auch das integrierte Haus der Jugend offene Kinder- und Jugendbetreuung als Teil des „Bildungsbandes Bornheide“, und die Dreifeldsporthalle mit Besuchertribünen wird als Bezirkssporthalle genutzt.

Ähnliches gilt für das 2020 fertiggestellten Gebäude der Stadtteilschule Lurup, wo aktuell 1120 Schülerinnen und Schüler ganztägig unterrichtet werden. In der „Community-School“ wird eine Schulgemeinschaft aus unterschiedlichsten sozialen, kulturellen und ethnischen Hintergründen gelebt – in enger Zusammenarbeit mit engagierten Eltern und Förderern, sowie Sportvereinen und kulturellen Einrichtungen des Stadtteils.

Von Berg: „Der Sozialraum kommt in die Schule“

„Jugendarbeit ist längst in die Schule integriert“, sagte Stefanie von Berg, „oder auch: Der Sozialraum kommt in die Schule.“Zu Beispielen für weitere Investitionen gehören ein neues Klassenhaus und Sanierungen in der Grundschule Langbargheide (Lurup) und ein Erweiterungsbau mit Mensa und integrierter Kita in der Schule Wesperloh (Osdorf) sowie der Bau einer Mensa und einer neuen Zweifeld-Sporthalle für das Gymnasiums Hochrad (Othmarschen).

Während im westlichen Teil des Bezirks Altona keine neuen Schulen gebaut werden, sind im Altonaer Kerngebiet in den nächsten Jahren gleich sechs neue geplant. Zu den zwei Grundschulen und vier weiterführende Schulen gehören unter anderem: eine neue Grundschule im Umfeld der Asklepios Klinik Altona (Schwengelkamp)eine neue Stadtteilschule in Ottensen an Stelle des ehemaligen „Vivo-Centers an der Bahrenfelder Straße (das Abendblatt berichtete), eine weiterführende Schule am Volkspark (Science City Bahrenfeld) und eine weiterführende Campus-Stadtteilschule an der Kieler Straße (Altona Nord).

Schulbau: Investitionsvolumen seit 2011 verdoppelt

„Das stellt uns alle vor große Herausforderungen“, so Ties Rabes Fazit. Über das hohe Investitionsvolumen sagte er: „Seit 2011 haben wir (...) die Investitionen in den Schulbau auf rund 300 bis 400 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt. „Das bedeutet doppelt so viele Baustellen, doppelt so viele Erfolge, aber auch doppelt so viele Probleme.“ Rabe erinnerte daran, dass die Baupreise explodiert seien und dass die Energiepreiskrise „mehr denn je“ einen energieeffizienten und zukunftsgerichteten Schulbau erfordere.

Handwerker seien rar, und der Umbau einer Schule bei laufendem Schulbetrieb knifflig. Aus Rabes Sicht bewältigten die Schulgemeinschaften der betroffenen Schulen, Schulbau Hamburg und die Schulbehörde „diese großen Herausforderungen“ seit Jahren gut. „Darüber freue ich mich sehr“, so Ties Rabe.

Schulcampus Struenseestraße soll 2025 /26 bezogen werden

Im kommenden Jahr wird sich der Schulsenator mit der Gegend des Kerngebiets Altona im Rahmen einer weiteren Tour vertrauter machen. Dann soll es auch um den geplanten Schulcampus an der Streuenseestraße in der Nähe des S-Bahnhofs Königstraße gehen, dessen Bau sich, wie berichtet, schon lange immer wieder verzögert. Laut Jan Schneck von Schulbau Hamburg soll dieser Campus voraussichtlich 2025 bis 2026 bezogen werden.