Hamburg. Wer in den drei Hamburger Läden einen Burger bestellt, bekommt nun automatisch einen Fleischersatzpatty. So reagieren die Kunden.

Bei einem klassischer Hamburger denken die meisten Menschen sicher an Fleisch zwischen zwei Brötchenhälften. Doch die Restaurantkette Otto's Burger, die in Hamburg drei Läden in St. Georg, Rotherbaum und in der Sternschanze betreibt, legt seinen Fokus nun auf vegetarisches und veganes Essen.

Wer bei Otto's Burger einen Burger bestellt, bekommt seit dem 14. November automatisch einen Fleischersatzpatty auf Erbsen- & Weizenbasis. Das teilte das Unternehmen auf seiner Website mit. "Unser premium Beef aus der Lüneburger Heide gibt es weiterhin, allerdings muss es, wie vorher die Veggiepatties, extra dazubestellt werden", heißt es dort.

Restaurant Hamburg: Otto’s Burger – Fleisch kostet nun 1 Euro extra

Und wer echtes Fleisch essen möchte, muss nun auch mehr bezahlen – 1 Euro beträgt der Aufschlag. "Der Grund für den höheren Preis ist ganz einfach: unser Fleisch ist teurer im Einkauf als die Veggiepatties", begründet Otto's Burger die Preiserhöhung. "Wir ändern also 'lediglich' unseren Standard auf der Karte. Jeder soll seinen/ihren Burger mit Fleisch essen, wenn er/sie möchte, aber vielleicht motiviert diese Änderung ja auch dazu, öfter mal zur Alternative zu greifen und den Fleischkonsum zu reduzieren."

Auf seiner Website erläutert das Unternehmen seine Gründe für den Wechsel auf der Speisekarte und verweist auf den "Krieg in Europa, Revolutionen" und "extreme Wetterveränderungen". Das alles mache nachdenklich. "Es ist allen doch längst bewusst, so wie vorher geht es nicht weiter." Ausbeutung der Ressourcen habe in kürzester Zeit zu immensen Problemen auf der Erde geführt.

Ex-Otto's-Burger Chef Daniel MacGowan-von Holstein (r.) und Franziskus Schnabel mit ihrem neuen Fleischersatz auf Basis von Pilzmyzel.
Ex-Otto's-Burger Chef Daniel MacGowan-von Holstein (r.) und Franziskus Schnabel mit ihrem neuen Fleischersatz auf Basis von Pilzmyzel. © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services

Restaurant Hamburg: Otto’s Burger krempelt Speisekarte auf Links

"Natürlich hinterfragen wir unser Tun regelmäßig in unseren Meetings", betont das Unternehmen, das bereits 2019 vegane Burger-Patties einführte. "Wie kann es weitergehen, können wir es noch verantworten den Fokus auf Fleisch zu legen? Die Antwort ist Nein." Deshalb setzt Otto's Burger nun auf "leckere Alternativen, die den Burger-Genuss nicht einschränken" – und krempelt die Speisekarte auf Links.

In den sozialen Netzwerken gab es bereits Hunderte Kommentare auf die Neuerungen. Die einen begrüßen den neuen Weg, den Otto's Burger eingeschlagen hat, die anderen üben scharfe Kritik.

Otto’s Burger – viel Lob für neues Konzept, aber auch Kritik

"Echt klasse, eure Entscheidung! Auf dass noch viele andere endlich der Realität ins Auge blicken und nachziehen", schreibt eine Userin bei Facebook. "Top, ich freue mich auf eure Auswahl", "Super Statement" und "Da können sich alle mal ein Beispiel dran nehmen. Chapeau!" lauten weitere positive Kommentare.

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Aber nicht allen gefällt es, dass Otto's Burger nun vegetarisches Essen in den Mittelpunkt stellt. "Schade! Die anderen Burgerläden freuen sich jetzt bestimmt über die zahlreichen neuen Kunden", kommentiert ein Nutzer. Ein anderer schreibt: "So kann man eine Preiserhöhung auch verkaufen. Wir werden euch nicht mehr besuchen, jetzt wird unser Burger-Stammtisch verlagert." Für einen anderen User ist es unverständlich, "wie man Fleisch per se als Riesenproblem begreifen will und trotzdem ausgerechnet eine Burgerbude betreiben mag."