Hamburg. Die Gewerkschaft erhöht den Druck. Am Mittwoch sollen Beschäftigte in den fünf norddeutschen Bundesländern die Arbeit niederlegen.
Die IG Metall erhöht im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie den Druck und hat Zehntausende Beschäftigte im Norden für Mittwoch zu einem Warnstreik aufgerufen. Betroffen seien Betriebe in allen fünf norddeutschen Bundesländern, teilte die IG Metall Küste am Montag mit. Die Gewerkschaft plane an ihrem „Küstenaktionstag“ in 13 Städten Demonstrationszüge und Kundgebungen.
Warnstreik: Die größten Aktionen in Hamburg und in Bremen geplant
„Nordmetall verweigert weiter eine Einigung am Verhandlungstisch. Jetzt kriegen sie die Antwort aus den Betrieben“, sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Nötig sei eine ordentliche Tabellenerhöhung ohne unerhört lange Laufzeiten. „Bis Ende der Woche muss eine Lösung her, sonst eskaliert der Konflikt.“
Die größten Aktionen mit jeweils drei Demonstrationszügen seien in Bremen und Hamburg geplant. In Bremen werde als Redner das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall, Hans-Jürgen Urban, erwartet, in Hamburg trete Friedrich vor die Metaller.
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Vierte Verhandlungsrunde am Donnerstag gescheitert
In Schleswig-Holstein seien Proteste in Flensburg, Itzehoe, Kiel, Lübeck und Rendsburg geplant. In Mecklenburg-Vorpommern gebe es in Rostock eine zentrale Kundgebung, in Niedersachsen sind Aktionen in Cuxhaven, Emden, Nordenham, Papenburg und Rastede angekündigt.
Die IG Metall Küste verhandelt für die 130.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein. Bereits am vergangenen Freitag hatten einen Tag nach der erfolglosen vierten Tarifrunde bei einem neuerlichen Warnstreik mehr als 6300 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Schwerpunkt war Airbus am Hamburger Standort in Finkenwerder mit 4000 Teilnehmern.
Warnstreik: IG Metall verlangt acht Prozent mehr Geld
Die IG Metall verlangt für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hatten in den bislang regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3000 Euro und zudem bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Die Einmalzahlung soll steuer- und abgabenfrei direkt bei den Beschäftigten ankommen.
Noch am Montag wollte der Vorstand der Gewerkschaft in Frankfurt zentral über das weitere Vorgehen entscheiden. Eine möglicherweise entscheidende fünfte Verhandlungsrunde ist für Donnerstag in Baden-Württemberg geplant. Dort haben die Tarifparteien den Willen geäußert, einen Grundstein zur Einigung zu legen.