Hamburg. Nach Beginn des Krieges wollten viele Hamburger helfen. Doch langfristig ist eine private Unterbringung nur bedingt geeignet.
Die Bereitschaft und Möglichkeit zur privaten Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine geht laut Hamburger Sozialbehörde zurück. „Für alle Beteiligten stellt es eine gewisse Belastung im Haushalt dar, Menschen gewissermaßen auf dem Sofa zu beherbergen, und oft ist eine solche Unterkunft nur bedingt als mittel- bis langfristige Lösung geeignet“, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
„In über 2000 Fällen haben sich bei uns Menschen gemeldet, die zuvor auf eine solche Weise untergekommen waren, nun aber doch auf eine städtische Unterkunft zurückgreifen mussten.“ Ihnen seien Plätze in öffentlichen Unterkünften angeboten worden.
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Geflüchtete: Zahl der gemeldeten Wohnungen erheblich zurückgegangen
Über einen Aufruf der Bürgerstiftung Hamburg und vom Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen gab es nach Angaben der Sozialbehörde insgesamt etwa 930 angebotene Wohnungen. Von denen hätten sich etwa 780 als geeignet erwiesen. 815 Schutzsuchende hätten so vermittelt werden können.
„Auch hier ist die Zahl der Wohnungen, die gemeldet werden, allerdings erheblich zurückgegangen“, berichtete Helfrich. Es werde aber weiterhin gesucht. Dabei gehe es nicht notwendigerweise um eine kostenfreie Überlassung: „Die Schutzsuchenden aus der Ukraine erhalten in Deutschland Sozialleistungen, dazu gehört auch die Zahlung der Kosten für die Unterkunft durch die zuständige Behörde.“
Rund 18.400 Schutzsuchenden aus der Ukraine, die in Hamburg registriert wurden, gaben laut Sozialbehörde an, dass sie auf eine von der Stadt bereitgestellte Unterkunft angewiesen seien. 17.100 hätten anders unterkommen können - in einer eigenen Unterkunft oder bei Verwandten oder Freunden.