Hamburg. Kriegsbedingte Baulücke zwischen Kesselhaus und Maschinenzentralstation wird geschlossen. Neubau für „smarte Nutzungsideen“.
Seit 2015 ist die ehemalige Maschinenzentralstation in der Hamburger Speicherstadt Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Nun lässt die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) als Verpächter das historische Gebäude im Block M28a am Sandtorkai aufwändig sanieren.
Außerdem wird eine kriegsbedingte Baulücke zwischen dem derzeit ungenutzten Bestandsgebäude und dem benachbarten Kesselhaus nach 80 Jahren durch einen Neubau geschlossen.
Maschinenzentralstation wurde zweimal zerstört
Die Maschinenzentralstation war 1880 im Zuge des ersten Bauabschnittes der Speicherstadt errichtet worden. Im Verbund mit dem Kesselhaus versorgte die Station das damals modernste Logistikzentrum der Welt autark mit Energie.
Nach einem Brand im Jahr 1891 wurde sie abgewandelt wiederhergestellt, durch eine Fliegerbombe im Zweiten Weltkrieg schließlich aber erneut zerstört. Anschließend war nur der westliche Teil des Gebäudes wieder aufgebaut worden.
Speicherstadt: Neubau mit „smarten Nutzungsideen“
Der zerstörte Kopfbau soll nun auf alten Fundamenten neu errichtet werden – unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Insgesamt entstehen dadurch 4100 Quadratmeter Mietfläche „für smarte Nutzungsideen“ und „innovative Konzepte“, wie es seitens der HHLA Immobilien heißt.
Was das genau bedeuten könnte, steht noch nicht fest. Denkbar wäre nach Abendblatt-Informationen unter anderem ein Gastronomie-Konzept. Klar ist: Das neue, fünfstöckige Ensemble nach einem Entwurf des Hamburger Architekturbüros Biwermau soll in jedem Fall öffentlich zugänglich sein.
„Wir freuen uns auf die bevorstehende Herausforderung und die Revitalisierung dieses wichtigen Gebäudeensembles“, sagt Projektleiterin Ulrike Rau von HHLA Immobilien.
Kraftwerk: Dach des Altbaus soll überraschen
Hamburgs oberste Denkmalpflegerin Dr. Anna Joss teilt die Vorfreude über ein „interessantes Ensemble von Alt und Neu“ vom Keller bis ins Dachgeschoss: „Im Untergrund werden zukünftig die eindrücklichen historischen Fundamente zu entdecken sein, die den Neubau tragen und ganz oben überrascht der Altbau mit einer filigranen weit gespannten Dachkonstruktion.“
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Der Abschluss der Sanierung sowie die Fertigstellung des Neubaus sind bis Ende 2024 vorgesehen. Vor der Maschinenzentralstation war im Jahr 2000 mit dem Kesselhaus bereits der erste Teil des Ensembles von dem Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp) saniert worden.