Hamburg. Mit Beginn der kalten Jahreszeit versorgt der Kältebus wieder Obdachlose. Was die Projekt-Koordinatorin in diesem Jahr befürchtet.
Der Hamburger Kältebus startet am Dienstag wieder, um Obdachlosen auf Hamburgs Straßen zu helfen. „Wir fahren an sieben Tagen die Woche“, sagte Projekt-Koordinatorin Christina Pillat-Prieß der Deutschen Presse-Agentur. Bürger haben die Möglichkeit, per Telefon auf Wohnungslose aufmerksam zu machen, die gefährdet sein könnten. Die telefonische Erreichbarkeit geht von 19.00 Uhr bis Mitternacht. Der Kältebus hat warme Decken und Isomatten dabei und kann die Obdachlosen zu einer schützenden Unterkunft fahren.
„Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Winter viel mehr Leute auf den Straßen antreffen werden“, sagte Pillat-Prieß. „Ich glaube, dass mehr Leute auf die Straße geraten sind durch die schlechte finanzielle Situation.“ Es seien auch mehr Menschen aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa, dazugekommen. Viele scheuten sich, das Winternotprogramm der Stadt zu nutzen - aus Furcht vor Corona, Diebstahl oder Aggressionen anderer Bewohner, meinte Pillat-Prieß.
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Hamburger Kältebus: Ehrenamtliche sind zu zweit bei den nächtlichen Einsätzen
65 Ehrenamtliche gehören zum Team. Sie sind nachts zu zweit unterwegs. Wie oft der Bus zu einem Einsatz gerufen wird, ist sehr unterschiedlich und hängt von den Temperaturen ab. An besonders eisigen Tagen können es nach Aussage von Pillat-Prieß schon einmal 30 bis 50 Anrufe sein. „Das Ganze ist nicht planbar.“ Die Spendenbereitschaft für den Kältebus sei glücklicherweise kaum zurückgegangen, berichtete sie.
Der Kältebus startet immer am 1. November parallel zum Winternotprogramm. „Wir fahren definitiv bis zum 31. März. Wenn das Wetter entsprechend schlecht ist, fahren wir auch länger“, betonte Pillat-Prieß. Für das Projekt zuständig ist das „CaFée mit Herz“.