Hamburg. Immer wieder ignorieren Besucher die aufgestellten Schilder. Zwei Rehen wäre die falsche Nahrung fast zum Verhängnis geworden.

"Füttern verboten!" – dieser eigentlich eindeutigen Anweisung kommen leider nicht alle Besucher des Wildgeheges Klövensteen in Hamburg nach. Immer wieder werden die Tiere mit falscher Nahrung versorgt, was dramatische Auswirkungen haben kann.

Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein Vorfall im Klövensteen, bei dem Besucher des Geheges das strikte Fütterungsverbot ignoriert hatten. Die Folge: Zwei Rehe erlitten starken Durchfall, eines von ihnen entkam dabei nur knapp dem Tod.

"Frieda und auch ihr tierischer WG-Mitbewohner – Damhirsch Karl – mussten vor einigen Tagen durch einen Tierarzt behandelt werden", teilte ein Sprecher des Bezirksamts Altona am Donnerstag mit. Vor allem das kleine Reh Frieda sei durch die falsche Fütterung beinahe gestorben, nur mit Mühe hätten Tierpfleger das Tier wieder gesundpflegen können.

Wildgehege Klövensteen: Keine Gummibärchen für die Tiere

Das Füttern der Tiere im Wildgehege Klövensteen ist allein den Tierpflegern vorbehalten. Diese wissen, welche Tiere zu welcher Jahreszeit welche Nahrung benötigen. Der Sprecher weist darauf hin, dass Kartoffeln, Brokkoli, Nudeln und – Überraschung – auch Gummibärchen nicht auf den Speiseplan der Tiere gehörten und ihnen schnell zum Verhängnis werden könnten. Gleiches gelte für oft gut gemeintes Biogemüse.

Stefanie von Berg, Bezirkamtsleiterin in Altona, hat für die Ignoranz der Besucher kein Verständnis. "Den Menschen muss bewusst werden, dass diese falsch verstandene Tierliebe für die Tiere tödlich enden kann", sagte sie. "Um unsere Tiere zu schützen, werden wir konsequent gegen Verstöße vorgehen."

Schilder vor Ort weisen auf das Fütterungsverbot hin. Wer es ignoriert, muss mit Hausverbot und gegebenenfalls einer Anzeige rechnen.