Hamburg. Der Grünen fallen frühere Äußerungen auf die Füße. Dieses Video über „Emilia F. – Wir Kinder vom Bahnhof Reichstag“ geht viral.
Diese Frau startet durch, keine Frage. Jung, dynamisch, erfolglos – das war mal in den Generationen X und Y. GenZ, das heißeste Produkt der Menschheitsgeschichte, hat seit der Wahl 2021 den Deutschen Bundestag erobert, der im historischen Gebäude des Reichstages in Berlin seinen Sitz hat. Die Generation Z hat beim Tanz durch die Institutionen die Spitze erreicht. Und mittendrin ist die jüngste Abgeordnete, die Hamburger Grüne Emilia „Milla“ Fester (24).
Ihr gelang ohne eigenes Zutun nun etwas, wofür gestandene Abgeordnete Jahre brauchen: ein satirischer Verriss im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Der Bayrische Rundfunk und Kabarettist Helmut Schleich haben Fester aufs Korn genommen. Hier können Sie das Video sehen, das jetzt durch Twitter viral ging.
Emilia Fester: Video-Satire auf Twitter
Im Video erzählt eine Frauenstimme, welche Privilegien Abgeordnete genießen, von „10.000 Euro im Monat“ (Gehalt/Diät), Büros im Reichstag und im Wahlkreis bis Gratisticket der 1. Klasse mit der Deutschen Bahn und Fahrdienst mit der Bundestags-Limo. Dazu flimmern Ausschnitte von Tanzvideos mit Fester über den Bildschirm, die sie selbst unter anderem bei Instagram gepostet hat.
Und immer wieder wummert „Heroes“ von David Bowie in der deutschen Version („Helden“) dazwischen, einer der stilbildenden Songs des Films „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ aus dem Jahr 1981. „Heroes“ hat so einprägsame Zeilen wie „We’re nothing, but nothing will help us“. Die Botschaft ist klar: „Doch werden wir siegen, für immer und immer.“
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Hamburger Grüne Emilia Fester tanzt in Instagram-Video
Die Frauenstimme (vermeintlich Fester) sagt im Video: „Ich hatte diesem Job meine Jugend geopfert, ich war ganz unten angekommen.“ Das war eine Anspielung auf die öffentlich scharf kritisierte Äußerung Festers, sie habe „letztendlich auch meine eigene Jugend“ für „diesen Job“ geopfert. Das wurde ihr als weinerliche Selbsteinschätzung eines mutmaßlich schweren persönlichen Schicksals ausgelegt. Dem Abendblatt hatte Fester gesagt, ihre erste Zeit im Bundestag habe sie „ein bisschen so wie einen Rausch“ erlebt.
Auf Twitter hatte Emilia Fester zuletzt einen sehr ernsten Post ihrer (älteren) Grünen-Kollegin Katrin Göring-Eckhardt retweeted, also ihrer eigenen Gefolgschaft nahegelegt. Es ging um den geplanten Einstieg der chinesischen Reederei Cosco in den Hamburger Hafen, genauer: eine Beteiligung an einem von vier Terminals. Göring-Eckhardt schrieb: „Man verkauft keine kritische Infrastruktur an Autokraten. Punkt.“ Fand Fester gut.