Hamburg. Wie lässt sich der Unterhalt der Traditionsschiffe wie „Cap San Diego“ oder „Peking“ sichern und ihr Verlust verhindern?
Probleme beim Erhalt von Traditionsschiffen stehen im Mittelpunkt einer Tagung in Hamburg. Rund 30 Vertreter des Europäischen Dachverbands für den Erhalt und die Förderung der Traditionsschifffahrt (European Maritime Heritage, EMH) treffen sich am Freitag und Sonnabend zu ihrer Jahrestagung in der Hansestadt.
Vor der Kulisse des 1911 in den Dienst gestellten Viermasters „Peking“ und des Frachters „MS Bleichen“ aus dem Jahr 1958 geht es unter anderem um die Folgen von immer schärferen Sicherheitsanforderungen und die Möglichkeiten grenzüberschreitender Fahrten.
Traditionsschiffe in Gefahr: Hamburg kämpft
Diskutiert wird auch über Konsequenzen geringerer Budgets für den Erhalt des maritimen Erbes. Aktuell gibt es nach Angaben des EMH in Europa noch etwa 5000 Traditionsschiffe, davon rund 100 in Deutschland. Vor zehn Jahren waren es noch etwa 6000 in Europa und rund 120 in Deutschland.
Wichtig sind dem Verband nach eigenen Angaben Anreize für Jugendliche, sich für das kulturelle Erbe zu engagieren. Dazu sei die Europäische Stiftung „Maritimes Erbe Europa“ nach deutschem Recht gegründet worden. Nach Ansicht des Stiftungsvorsitzenden der EMH und Vorsitzenden des Dachverbands der deutschen Traditionsschiffe, Jan-Matthias Westermann, sind Traditionsschiffe die Wahrzeichen auf allen Hafenfesten in Europa und damit ein wichtiger Bestandteil für die Verbindungen von Menschen innerhalb Europas.
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„Damit wird der europäische Zusammenhalt dauerhaft gefördert.“ Auch mit Blick auf die aktuelle politische Lage sei es notwendig, die Traditionsschiffe Europas in jeder nur möglichen Form zu unterstützen. „Ohne die Traditionsschiffe geht unser kulturelles Erbe in diesem Bereich zu einem großen Teil für immer verloren“, betonte Westermann.