Hamburg. Zehn Erwachsene und Kinder mussten im UKE behandelt werden. Was das Pilzesammeln in Hamburg in diesem Jahr so tückisch macht.

Pilze sammeln in Hamburg – das ist ein großes Vergnügen im Herbst 2022. Pilze sammeln in Hamburg – darin lauert eine Gefahr, die sogar tödlich enden kann. Denn die meisten Hobbysammler können die Gewächse aus Wald und Wiese nicht bestimmen, können die giftigen nicht von den köstlichen unterscheiden. Und da der Trend zu selbst Gesammeltem geht, zum gemeinsamen Kochen, ist der Weg in die Notaufnahme oft unvermeidlich.

In der vergangenen Woche hat das dazu geführt, das zwei Familien mit insgesamt zehn Erwachsenen und Kindern in der Notaufnahme des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) behandelt werden mussten. Eine kam offenbar aus Hamburg, eine aus dem Umland. Sie hatten selbst gesammelte Pilze für das Essen aufbereitet und verzehrt.

Pilzvergiftung: Was man im Notfall wissen muss

Alle mussten notfallmäßig behandelt werden, um einen gesundheitlichen Schaden zu vermeiden. Die toxikologische Untersuchung ergab eine Pilzvergiftung. Sie blieben zunächst zur Beobachtung im Krankenhaus, wie es aus dem UKE hieß.

Zuletzt hatte es Berichte über den Grünen Knollenblätterpilz gegeben, der sich in Norddeutschland weiter ausbreitet. Das Tückische an der giftigen Spezies: Einige Exemplare haben die typische Grünfärbung nicht und kommen als vermeintliche Speisepilze daher. Beim Verzehr des Grünen Knollenblätterpilzes reicht eine geringe Menge von 35 Gramm, um bei einem Menschen ein multiples Organversagen auszulösen und den Tod herbeizuführen.

Pilzsammler sollten im Zweifel immer einen Sachverständigen hinzuziehen oder gleich mit einer Gruppe von Experten sammeln. Die Verbände BUND und Nabu bieten Kurse an, ebenso die Pilzschule. Unwohlsein, Durchfall oder sogar Benommenheit können erste Anzeichen einer Vergiftung sein. Eine schnelle telefonische Beratung gibt im Zweifel die Zentrale des Giftinformationszentrums Nord (Telefon 0551 19240).