Elmshorn. Winterspaß? Wegen der Energiekrise streicht Elmshorn gefrorene Fläche in der Vorweihnachtszeit – plant aber eine Alternative.

Die Energiekrise zieht nun auch die Elmshorner Vorweihnachtszeit in Mitleidenschaft. Denn die beliebte Natureisbahn auf dem Holstenplatz direkt vor dem Bahnhof wird es in diesem Winter nicht geben. Vor dem Hintergrund der angespannten Lage auf den Energiemärkten präsentiert sich das „Elmshorner Eisvergnügen“ in diesem Jahr in anderer Form. Es wird zum „Stadtwerke Winterspaß“, wie das Stadtmarketing Elmshorn und die Stadtwerke als Titelsponsor jetzt bekannt gegeben haben.

Elmshorn: Schlittschuhbahn auf dem Holsteplatz auf Eis gelegt

„In der jetzigen Situation wäre der Betrieb einer Eisbahn das falsche Signal“, begründet Stadtwerkchef Sören Schuhknecht. Die Eisbahn verbrauche pro Saison etwa 50.000 Kilowattstunden Strom. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 15 Einfamilienhäusern.

Ersatzlos gestrichen werden Lichtermarkt und Eisvergnügen jedoch nicht. Auf dem Holstenplatz werden nun zwei Synthetik-Eisstockbahnen aufgebaut, sodass der beliebte Sport auch ohne echtes Eis stattfinden kann. „Wichtig war uns vor allem, dass die beliebten Meisterschaften im Eisstockschießen wie gewohnt ausgetragen werden können“, so Stadtmarketingchefin Manuela Kase. 256 Teams können laut Torsten Bluhm vom EMTV wieder an den Start gehen. Das große Finale ist am 21. Dezember. Und er versichert: „Eisstockschießen auf Kunststoffplatten klappt sehr gut.“

Elmshorn will nicht auf vorweihnachtliche Innenstadt verzichten

Die Entscheidung über ein eisloses Eisvergnügen hing lange in der Luft. „Bereits im Sommer haben wir uns mit Alternativkonzepten auseinandergesetzt“, erklärt Kase. Verkürzte Laufzeiten auf echtem Eis, Eislauf auf einer Kunsteisbahn oder eine komplette Absage waren dabei im Gespräch. Dem Bau einer Eislaufbahn aus Kunststoff haben die Verantwortlichen schnell eine Absage erteilt. „Das ist wie Autofahren mit angezogener Handbremse“ erklärt Eisbahnbetreiber Thomas Hein. Die Herstellung einer Bahn sei sehr kostspielig. Und vor allem: Beim Schlittschuhlaufen auf Synthetik-Eisbahnen fräsen die scharfen Schlittschuhkufen feine Plastikfäden ab, es entsteht gefährliches Mikroplastik.

Stellten das neue Konzept vor: Jan Christoph Kersig (von links), Thomas Hein, Manuela Kase, Torsten Bluhm, Malte Findeisen und Sören Schuhknecht.
Stellten das neue Konzept vor: Jan Christoph Kersig (von links), Thomas Hein, Manuela Kase, Torsten Bluhm, Malte Findeisen und Sören Schuhknecht. © Kitty Haug | KITTY HAUG

„Nichts zu machen, kann aber auch keine Lösung sein“, sagt Jan Christoph Kersing, einer der Hauptsponsoren des Winterspaß. Besonders nach der Corona-Pandemie „müssen die Innenstädte belebt sein und ein vorweihnachtliches Wohlfühlen garantieren.“ Deshalb wird der Lichtermarkt trotz Energiekrise und Reduzierung der Zeiten die eigens für Elmshorn entworfene, preisgekrönte Weihnachtsbeleuchtung zeigen. 120.000 Lichtpunkte werden die City zum Funkeln bringen.

Elmshorn hat eine Alternative für die Eisbahn

In der Dunkelheit von 16 bis 22 Uhr hell erstrahlen sollen aber auch die Buden am Holstenplatz. Denn ohne die Eislaufbahn gibt es mehr Platz auf dem Bereich vor dem Bahnhof, sodass die zwei Eisstockbahnen von einem Wunderwald mit beleuchteten Tannen und lebensgroßen Waldtieren umgeben werden.

Wieder mit dabei ist auch der Gastronom Malte Findeisen. Der Betreiber dreier Elmshorner Restaurants wird in einer rustikalen Holzhütte Glühwein und Punsch anbieten. Auf der Speisekarte stehen aber auch weihnachtliche Speisen. Eine zusätzliche Außenterrasse lädt ein, das Eisstockschießen aus nächster Nähe zu verfolgen. Auch für Musik ist gesorgt: Bis zum 24. Dezember spielen Bands – für die gute Stimmung und die Tanzlaune.

Der Elmshorner Winterspaß und der Lichtermarkt werden in diesem Jahr zeitgleich von Montag, 21. November, bis zum 24. Dezember veranstaltet. Am Eröffnungsabend wird auch wieder ein Engel über das Hüttendorf schweben, um mit dem Schwung seines Lichtstabes die Weihnachtsbeleuchtung einzuschalten.