Hamburg. Uni-Wissenschaftler erforschen Pronomen und erhalten dafür zwei Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Eine neue Forschungsgruppe unter Leitung der Universität Hamburg erhält zwei Millionen Euro für die Erforschung von Pronomen. „Wir, sie, du, es: Jede und jeder von uns benutzt täglich Pronomen, doch wann werden sie wie verwendet?
Das will ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern herausfinden“, teilte die Universität am Mittwoch mit. Dafür erhalte die Forschungsgruppe unter Leitung von Wolfgang Imo, Professor am Institut für Germanistik der Universität Hamburg, über vier Jahre rund zwei Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Universität Hamburg: Pronomen verraten viel über Beziehungen
„Pronomen stellen nicht nur einen Bezug her, sondern sagen auch etwas über die Beziehungen aus, zum Beispiel zu einer Person. So verrät etwa die Entscheidung für Duzen oder Siezen viel über soziale Beziehungen“, hieß es. Und auch das Personalpronomen „wir“ könne je nach Kontext jemanden einschließen, aber auch herablassend wirken wie bei der Frage „Haben wir denn schon unsere Tabletten genommen?“
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Die Pronomen sollen sowohl über die Epochen vom Althochdeutschen bis heute als auch aktuell in unterschiedlichsten medialen Zusammenhängen betrachtet werden.
Universität Hamburg: Konstruktion von Situationen im Fokus
„Die Daten sollen Aufschluss geben über die kommunikativen Praktiken, die sich mithilfe der Pronomen ergeben, und darüber, inwieweit sie sich über die Epochen betrachtet etablieren, verändern oder ob sie wieder verschwinden“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Imo. Dabei werde es auch darum gehen, welche Rolle Textsorten und kommunikative Gattungen für die Wahl von Pronomen haben, wie durch Pronomen soziale Positionierung entsteht und wie Situationen unterschiedlich konstruiert werden können.