Hamburg. Dabei stellte sich der 49-Jährige sich nicht besonders clever an – und konnte die Tat am Mittwoch vor Gericht nicht mehr leugnen.
Hätte Eme A. nicht sein Handy liegen lassen – seine Taten wären wohl nie bekannt geworden. Der 49-Jährige hatte zwei junge Frauen heimlich beim An- und Ausziehen in einem Umkleidebereich gefilmt. So standen sie da, in Unterwäsche, und der gelernte Koch guckte in aller Ruhe aus dem Hinterhalt zu. Der Finder des Handys entdeckte die Under-Cover-Aufnahmen — und verständigte die Polizei.
Prozess Hamburg: Angeklagter leugnete die Tat vorerst
Jetzt im Prozess vor dem Amtsgericht, wo sich Eme A. wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen verantworten muss, möchte sich der Hamburger nicht zu den Vorwürfen äußern. Sieben Taten wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Demnach waren die Filme, die er im November und Dezember 2020 im Umkleidebereich der Kantine eines bekannten Bekleidungsunternehmens heimlich von einer 20-Jährigen und einer 21-Jährigen anfertigte, zwischen sechs und 19 Minuten lang.
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Jeweils vor Schichtbeginn soll er sein Handy so installiert haben, dass es auf die jungen Frauen gerichtet war. Doch auf den Filmen waren nicht nur die Opfer zu sehen. Beim Ausrichten des Handys war der Spanner auch kurz selber zu sehen. Also fordert die Richterin den Angeklagten auf, kurz seine Corona-Maske abzunehmen. „Ich erkenne Sie auf den Videos wieder.“ Nun sieht Eme A. ein, dass er es „nicht mehr leugnen kann. Es ist ja offensichtlich, dass ich das bin.“
Prozess Hamburg: "Es war ein dummer Fehler von mir"
Dass er die Frauen heimlich gefilmt habe, „tut mir leid“, beteuert der Angeklagte. „Es war ein dummer Fehler von mir.“ Es sei mitnichten nur „eine kleine Dummheit“, sondern für die beiden Frauen ein „sehr unangenehmes Erlebnis“, betont indes die Richterin, die gegen den 49-Jährigen eine Geldstrafe von 9000 Euro verhängt.