Hamburg. Ein 56-jähriger Hamburger steht am Montag vor Gericht: Er soll mindestens fünf Kinder sexuell missbraucht und dabei gefilmt haben.
Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Besitz von Kinderpornografie: Es sind schwere Vorwürfe, wegen denen sich ein 56-jähriger Hamburger ab kommenden Montag vor Gericht verantworten muss.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg wirft ihm vor, auf Kuba fünf Kinder und Jugendliche sexuell genötigt und die Eltern dafür mit Geld bezahlt zu haben. Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Liddy Oechtering erklärt, drohen dem Mann im Fall einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Gefängnis.
Prozess Hamburg: Angeklagter soll Missbrauch gefilmt haben
Der Beschuldigte soll zwischen den Jahren 2013 und 2014 auf Kuba gewesen sein. Während seines Aufenthalts soll er insgesamt fünf Kinder im Alter von 13 bis 16 Jahren sexuell missbraucht haben.
Die Taten sollen im Einvernehmen mit den Eltern der Opfer stattgefunden haben – der Beschuldigte habe Geld an die Erziehungsberechtigten gezahlt, um sich an ihren Kindern zu vergehen.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg wirft ihm vor, die schlechte wirtschaftliche Situation der Betroffenen wissentlich ausgenutzt zu haben. Zudem soll er den Kindesmissbrauch gefilmt haben, auch dies im Wissen der Geschädigten und der Eltern.
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Aussagen darüber, warum der 56-Jährige auf Kuba war – ob gezielt zu Sextourismus-Zwecken oder aus geschäftlichen oder privaten Gründen – ist nicht bekannt. Auch Informationen darüber, ob der Beschuldigte mehrmals auf Kuba oder auch in anderen Länder wie beispielsweise in Thailand war, gebe es nicht.
Prozess Hamburg: Kinderpornografie auf Handy und PC gefunden
Die Staatsanwaltschaft Hamburg ist Jahre später auf die mutmaßlichen Taten des Angeklagten aufmerksam geworden: Durch ein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Köln im Jahr 2020 sind Erkenntnisse ans Licht gekommen, die zu dem 56-Jährigen in Hamburg geführt haben. Die Ermittlungen reichten aus, um einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Beschuldigten zu erlangen.
Auf seinem PC und seinem Handy wurden mehr als 24 Bilder und sechs Videos gefunden, auf denen schwerer sexueller Missbrauch von Kinder zu sehen ist. Ob er das Material auch auf entsprechenden Plattformen geteilt oder sogar verkauft hat, ist nicht bekannt, so Oechtering.