Hamburg. Vor der Demo am Freitag in Hamburg pochen Klimaschützer darauf, dass Gutachten endlich vorgelegt werden. Alle Infos zum Klimastreik.

Die Klimaschützer von Fridays for Future (FFF) machen Druck auf den Hamburger Senat und greifen sowohl die SPD, aber auch die Grünen an. Beim Klimaschutz gehe es in der Hansestadt nicht voran.

So warte Hamburg darauf, dass Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) die seit langem angekündigte Machbarkeitsstudie zur Gebäudesanierung vorlegt, die systematisch klären soll, wie ältere Häuser klimagerecht, aber bezahlbar gedämmt und beheizt werden können, kritisierte die Sprecherin von Fridays for Future Hamburg, Annika Rittmann.

Klimastreik Hamburg – Fridays for Future kritisiert Grüne

Auch die „Berichtsdrucksache“ zur Bewertung der Wirksamkeit bisheriger Klimaschutzmaßnahmen, die die Umweltbehörde von Senator Jens Kerstan (Grüne) der Bürgerschaft schon 2021 hätte vorlegen müssen, ist noch nicht da. Sie ist wichtig, um daraus für die anstehende Anpassung von Klimaplan und Klimaschutzgesetz zu lernen.

„Die Studie zur Gebäudesanierung muss dringend veröffentlicht werden, damit das Problem schnell angegangen werden kann“, sagt Rittmann. „Die Energiekrise macht umso deutlicher, wie dringend die Sanierung insbesondere von Altbauten ist.“ Sie glaubt: „Die Studie wird von der SPD als Dauerargument genutzt, um Klimaschutzmaßnahmen weiter aufzuschieben.“

„Hamburger Grüne agieren ambitions- und planlos“

Für sie sei es, so sagt sie, auch kaum vorstellbar, dass der Entwurf der Berichtsdrucksache noch nicht fertig sei. „Die Grünen haben den Klimaschutz in Hamburg lange vorangetrieben“, so Rittmann, aber das sei mittlerweile kaum noch der Fall. Die Hansestadt hänge dem Bund bei den Klimaschutzzielen hinterher. Ihr Vorwurf: „Die Hamburger Grünen agieren ambitions- und planlos.“ Es gebe in der Hamburger Landesregierung niemanden, der den Klimaschutz vorantreibe.

Annika Rittmann bei einer Demonstration von Fridays for Future im November 2019.
Annika Rittmann bei einer Demonstration von Fridays for Future im November 2019. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Fridays for Future: Energiekrise bringt Politik an Scheideweg

Die gegenwärtige Energiekrise zeige die Schwachstellen des Systems. „Wir stehen am Scheideweg und müssen uns entscheiden, ob wir uns weiter in die Abhängigkeit von Gas und Kohle begeben oder uns davon unabhängig machen wollen. Die Krise, die gezeigt habe, wie schnell Politik in Notsituationen zu Entscheidungen kommen könne, müsse den Ausbau erneuerbarer Energien sehr beschleunigen.

Aus der Umweltbehörde heißt es, dass die Berichtsdrucksache, die rund 400 Maßnahmen evaluiert, in Arbeit sei. „Wir sind auf die Zulieferung aller Behörden angewiesen“, sagt Kerstans Sprecherin Renate Pinzke. Die Drucksache werde aber in den kommenden Wochen vorgelegt. Die Stadtentwicklungsbehörde von Senatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) erklärte auf Anfrage, man rechne damit, die Studie zur Gebäudesanierung im Oktober der Öffentlichkeit vorzustellen.

Klimastreik Hamburg: Hier wird am Freitag demonstriert

Fridays for Future ruft für Freitag, 23. September, zum Klimastreik auf. Die Demonstration beginnt um 14 Uhr mit einer Kundgebung an der Willy-Brandt-Straße, ab 15.10 Uhr soll der Protestzug über die Brandstwiete, den Steintorwall, die Lombardsbrücke, den Gorch-Fock-Wall zum Holstenwall führt.

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Mit dabei werden der Klimaforscher Mojib Latif und die Poetry-Slammerin Paulina Behrendt sein. Erstmals wird eine eigene Kinderdemonstration im ersten Abschnitt vorneweg laufen. Gegen 17.40 Uhr soll der Klimastreik enden.