Ahrensburg. 2019 gründete sich die Bewegung Parents for Future. Eine Ahrensburgerin will nun auch eine Stormarner Gruppe gründen.

Es war im September 2021. Damals nahm die Ahrensburgerin Stefanie Kubitza im Zuge der Bundestagswahl an einer Klimademonstration teil. „Dort bin ich auf die Hamburger Gruppe der Parents-for-Future-Bewegung aufmerksam geworden und habe mich angeschlossen“, sagt die 44-Jährige. 2019 hat sich die Bewegung in Anlehnung an die „Fridays for Future“-Demos gegründet.

Damals waren es Eltern, die ihre Kinder bei den Demonstrationen unterstützten und selbst aktiv werden wollten. Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland Ortsgruppen. Die Mitglieder sind Menschen allen Alters, die sich für eine bessere Welt stark machen. Auch Kinderlose oder Großeltern sind willkommen.

Umweltschutz spielte in Kubitzas Leben schon immer eine Rolle

Nachdem sie einige Monate bei der Hamburger Gruppe mitgewirkt hat, will Stefanie Kubitza nun mit einer Handvoll weiteren Mitstreitern eine eigene Ortsgruppe in Stormarn gründen. „Ich habe bereits von einigen Menschen gehört, dass sie gerne aktiv werde möchten, aber ihnen Hamburg zu weit weg ist“, so Kubitza. Diese Lücke möchte sie nun schließen.

Obgleich sie bei Parents for Future erst seit einigen Monaten mitwirkt – Umweltschutz spielte im Leben der Ahrensburgerin schon immer eine große Rolle. „Ich hatte schon immer einen starken Bezug zur Natur, bin gerne in der Natur. Die Umwelt war schon immer mein Thema“, sagt Kubitza. Deshalb entwickelte sie sich auch beruflich in diese Richtung, wurde nach einem Studium in Rostock Umweltingenieurin, arbeitete lange in der Wasserwirtschaft und momentan im Projektmanagement einer Berufsgenossenschaft.

44-Jährige ist selbst Mutter von zwei Söhnen

Die 44-Jährige ist selbst Mutter von zwei zehn- und zwölfjährigen Söhnen, achtet auf einen nachhaltigen Lebensstil. „Wir versuchen auf das Auto zu verzichten, fliegen so gut wie nie, nutzen grünen Strom, ernähren uns bio, essen kein Fleisch und kaufen Kleidung Secondhand. Gerade, weil sie selbst Kinder hat, liegt ihr die Zukunft der Welt besonders am Herzen.

„Natürlich denke ich daran, in was für einer Welt meine Kinder leben, wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät und eine Kaskade von Klimakatastrophen ausbricht. Aber ich glaube, wenn man Kinder hat, hat man vielleicht auch noch einen anderen Blick darauf, wie es anderen Kindern auf der Welt geht“, so die Mutter. „Es gibt Milliarden Kinder, die jetzt schon von den Gefahren des Klimawandels bedroht sind und nicht erst in der Zukunft, wie es unseren Kindern ergehen wird.“

Möglichkeiten, sich zu engagieren, sind vielfältig

Die Möglichkeiten, sich bei Parents for Future zu engagieren, sind vielfältig. „Dem Ursprung entsprechend unterstützen wir die Fridays for Future-Demonstrationen und machen Plakataktionen“, so Kubitza. „Es gibt aber auch Arbeitsgruppen, die vor Landtags- und Bundestagswahlen die Parteien und ihre Programme auf Klimafreundlichkeit checken.“

Andere Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Mobilitätswende oder der Energiewende. Kubitza: „Eine andere Gruppe hat eine Zeitschrift ins Leben gerufen, die in Wartezimmern von Arztpraxen ausgelegt wird. Darin wird die Klimakrise verständlich dargestellt.“ Andere Mitglieder gehen mit Bundestags- oder Landtagsabgeordneten ins Gespräch.

Während ihrer Zeit in der Ortsgruppe Hamburg hat Stefanie Kubitza unter anderem einen Klimawahlcheck zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein auf die Beine gestellt, war an einer großen Klimademo im März oder einer familienfreundlichen Fridays-for-future-Demo beteiligt, die auch am 23. September wieder stattfinden wird.

Auf der Agenda stehen eine Zeitschrift und Projektwochen an Schulen

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen sucht sie nun Mitstreiter für die Ortsgruppe Stormarn. „Jeder, der möchte, ob jung oder alt, mit oder ohne Kinder, ist ganz herzlich eingeladen mitzuwirken – punktuell oder auch intensiv, das kann jeder nach Lust und Kapazität entscheiden.“ Die Gruppe in Hamburg trifft sich etwa alle zwei Wochen digital und in größeren Abständen persönlich. „Wie sich die Stormarner Gruppe organisiert, hängt von den Projekten und Bedürfnissen der Mitglieder ab“, so Kubitza. Digitale Treffen kann sie sich aber auch gut vorstellen. „Das wäre sicher ein guter Weg, um Familie, Beruf und Engagement zu vereinbaren.“ Wer in Stormarn oder in Hamburg mitwirken möchte, kann sich unter welcome@parentsforfuture.hamburg melden.

Inhaltlich ist jeder eingeladen, mit eigenen Ideen mitzuwirken. Einiges steht aber auch schon auf der Agenda: Kubitza selbst möchte die Klimazeitschrift auch in Arztpraxen nach Stormarn bringen. „Außerdem gibt es ein Bildungsprogramm namens ‘Public Climate School’, das ich nach Stormarn bringen möchte“, sagt Kubitza. Das sind Projektwochen zum Thema Klimawandel, die für Grundschulen, weiterführende und Berufsschulen angeboten werden und Kinder altersgerecht für das Thema sensibilisieren sollen.

Ihre Hauptmotivation, sich für den Umweltschutz zu engagieren? „Mein Wunsch, die Erde so lebenswert wie möglich zu erhalten.“ Aktuelle Entwicklungen machen ihr Angst. „Wir rasen jetzt schon mit Vollgas auf den Abgrund zu. Es ist wichtig auf die Bremse zu treten“, sagt die Ahrensburgerin. Gerade das Organisieren in Gruppen ist aus ihrer Sicht zentral: „Nur wenn wir viele sind, sind wir laut und werden von der Politik gehört.“