Hamburg. Ungeklärte Vorwürfe gegen die Landesfunkhauschefin. Kommende Woche wolle man ausführlich die Sicht der Mitarbeiter hören.
Wegen der noch ungeklärten Vorwürfe beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg sucht der Landesrundfunkrat das Gespräch mit Mitarbeitervertretern. In der nächsten Woche wolle man in einer Sitzung ausführlich die Sicht der Mitarbeitenden hören, sagte der Rundfunkratsvorsitzende Thomas Kärst am Mittwoch. Am selben Tag hatte das unabhängige Kontrollgremium bereits zu den Vorwürfen getagt.
Landesfunkhausdirektorin Sabine Rossbach lässt vorerst ihre Arbeit ruhen, bis Prüfergebnisse zu den Vorwürfen vorliegen. Hintergrund ist ein Bericht des Online-Mediums „Business Insider“, der die Frage aufwarf, ob sie ihren Job dafür genutzt haben könnte, Familienmitgliedern Vorteile zu verschaffen. Rossbach und Sender hatten dies zurückgewiesen. Entweder sei sie nicht beteiligt gewesen oder habe keinen Einfluss genommen und damit auch nicht gegen journalistische Standards verstoßen. Zugleich machte der öffentlich-rechtliche Sender bekannt, dass ein Aspekt Gegenstand einer Prüfung durch die Anti-Korruptionsbeauftragte des NDR sei.
NDR-Affäre: Landesrundfunkrat stößt vorerst keine eigene Untersuchung an
Der Landesrundfunkrat setzt auf diese Prüfung, stößt selbst vorerst aber keine eigene Untersuchung an. Kärst teilte in einem Statement nach der Sitzung mit: „Der NDR Landesrundfunkrat Hamburg nimmt die Vorwürfe gegen die Direktorin des NDR Landesfunkhauses Hamburg sehr ernst. Er unterstützt die Bemühungen zur Aufklärung der Vorwürfe und wird auch weiterhin daran mitwirken.“
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Der Rundfunkratsvorsitzende sagte weiter: „Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich das Engagement all jener Mitarbeitenden im NDR würdigen, die angesichts dieser Krise engagiert an der Aufklärung der Vorgänge und der Verbesserung der Situation im NDR Landesfunkhaus Hamburg mitarbeiten.“