Hamburg. Die Angeklagten sollen rund sieben Millionen Euro Schaden verursacht haben – ihnen wird noch ein weiteres Vergehen vorgeworfen.
Sie sollen Schwarzarbeit im großen Stil organisiert haben. Wegen dieses Vorwurfs müssen sich seit Dienstag fünf Männer und eine Frau vor einer Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Hamburg verantworten. Laut Staatsanwaltschaft haben die Angeklagten im Alter zwischen 38 und 66 Jahren sich des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt im besonders schweren Fall schuldig gemacht. Außerdem wird ihnen Steuerhinterziehung beziehungsweise einzelnen Angeklagten Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Den Ermittlungen zufolge ist von den drei Hauptangeklagten ein Konstrukt aufgebaut worden, um die Schwarzarbeit zu verschleiern. Dabei hätten weitere Firmen als Strohfirmen fungiert. Es habe sich um eine systematische Täuschung behandelt, so die Anklage über die Taten, die sich in den Jahren 2016 bis 2019 ereignet haben sollen. Der Schaden wird insgesamt auf rund 4,7 Millionen Euro durch vorenthaltene Sozialversicherungsbeiträge sowie weitere 2,4 Millionen Euro durch Steuerhinterziehung beziffert.
Prozess Hamburg: Steuerhinterziehung durch Scheinfirmen
Im Einzelnen sollen die drei Hauptangeklagte als Verantwortliche eines Personaldienstleisters Personalkräfte in Logistik-Unternehmen geschickt haben. Parallel habe es Scheinfirmen gegeben, die als Subunternehmen angemeldet waren und keine Sozialversicherungsbeiträge abgeführt haben sollen. Ein 38-Jähriger soll dabei zudem bandenmäßig Steuern hinterzogen haben.
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Drei weiteren Angeklagten wird Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen. Sie sollen als Verantwortliche bei den Scheinfirmen tätig gewesen sein. Die Firmen, die die Arbeitskräfte eingesetzt haben, seien nicht in die Straftaten involviert, heißt es. Der Prozess ist auf 24 Verhandlungstage bis Ende Januar 2023 terminiert.