Hamburg. Von Dienstplan bis Transport: Raymond Berger und seine Kollegen sorgen im Albertinen Krankenhaus für einen reibungslosen Ablauf.

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Raymond Berger und seine Kollegen müssen sich keine Sorgen machen, dass sie die empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag einmal nicht schaffen könnten. Denn der 58-Jährige ist stellvertretender Leiter des Bereichs Logistik der Albertinen Services Hamburg im Albertinen Krankenhaus in Schnelsen mit 1500 Mitarbeitern. Er koordiniert, was in dem Krankenhaus von A nach B transportiert werden muss, und das sind nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern auch Medikamente, Verbandsmaterial, Essen, Wäsche und Müll.

Raymond Berger, dessen Dienst morgens um 6 Uhr beginnt, kümmert sich immer als Erstes um den Dienstplan und muss bei Krankheiten von Mitarbeitern umdisponieren, auch wenn die Pläne immer zwei Monate im Voraus erstellt würden. „Ab dann geht es dann Schlag auf Schlag. Es kommt auf jeden Fall keine Langeweile auf. Es ist unwahrscheinlich viel Action. Wenn Sie zur Primetime zu uns zwischen 11 und 12 Uhr kommen, dann geht es zu wie auf dem Ameisenhaufen.“ Nur an den Wochenenden sei es etwas ruhiger, dann arbeite die Abteilung mit kleinerer Besetzung.

Krankenhaus Hamburg: Patienten müssen transportiert werden

Vieles bekommen die Patienten gar nicht mit, aber die knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Logistik am Standort Schnelsen sind ständig in Bewegung. „Der Hauptanteil ist tatsächlich der Patiententransport – wir bewegen pro Tag zwischen 400 und 600 Patienten“, sagt Raymond Berger im Podcast „Hamburger Klinikhelden“. Denn diese würden ja nicht dauernd im Bett liegen, sondern müssten häufig zu Untersuchungen und Operationen gebracht werden – „also von der Station zur Untersuchung, von der Station zur Röntgenabteilung oder zum CT, aber auch zur Operation.“

Seine Abteilung nutze dafür eine Transport-Software, die ähnlich funktioniere wie ein Navigationsgerät. „Das bedeutet, unsere Mitarbeiter haben eine App, und sie sehen genau, welcher Patient von wo nach wo soll, und nehmen dann den Auftrag entsprechend an. Dieses ,Navi‘ kümmert sich darum, dass die Wege möglichst kurz sind. Nicht, dass der Mitarbeiter dann 700 Meter laufen muss, um dann wieder vom anderen Ende des Hauses einen anderen Patienten abzuholen.“

Wäsche muss oft mehrmals täglich gewechselt werden

So ein Stapel Verbandsmaterial lasse sich einfach transportieren, zu den Patienten versuche man dagegen immer, eine Verbindung aufzunehmen, sagt Berger, „ihnen die Ängste zu nehmen, sich mit ihnen zu unterhalten“. Dass das gut gelinge, werde ihnen immer wieder bestätigt.

In einem großen Krankenhaus türmen sich auch wahre Wäscheberge auf. „Das kann schon eine Lkw-Ladung sein am Tag, also 2,5 Tonnen. Das setzt sich nicht nur aus Bettwäsche zusammen, sondern auch aus Dienstkleidung der Mitarbeiter. Es gibt Mitarbeiter, die täglich aus hygienischen Gründen ihre Wäsche mehrfach wechseln müssen, und dadurch kommen diese Mengen auch zustande“, sagt Raymond Berger. Aus hygienischen Gründen könne die Belegschaft die Wäsche nicht mal eben mit nach Hause nehmen, um sie selber zu waschen.

Krankenhaus Hamburg: "Team ist harmonisch"

Auch das Thema Verpflegung ist für Raymond Berger und seine Kollegen logistisch eine große Herausforderung. „Wir verfügen über eine zentrale Küche, die unweit vom Albertinen ist. Dort wird alles zubereitet und in speziellen Containern verpackt.“ Um eine Station mit dem vorportionierten Essen zu versorgen, brauche es dann nur ungefähr 15 Minuten. Die Mahlzeiten seien für die Patienten ein fester Termin: „Sie freuen sich auf jeden Fall auf das Essen. Das findet zum größten Teil positiven Anklang.“

Berger kam durch seine Frau, die in der Patientenaufnahme arbeitet, ins Albertinen, nachdem er 20 Jahre Vertrieb im Außendienst gemacht hatte. „Ich war immer neidisch auf meine Frau, die zu Fuß gehen konnte“, sagt der gebürtige Engländer, der ganz in der Nähe seines jetzigen Arbeitsplatzes wohnt. „Das Albertinen ist aber auch ein guter Arbeitgeber. Das Team ist harmonisch. Also wir sind alle nett zueinander, wir helfen uns gegenseitig. Und das war für mich auch der Grund zu wechseln.“ Auch wenn sein Arbeitsweg jetzt sehr kurz ist – Bewegung bekommt der schlanke Krankenhausmitarbeiter genug.