Hamburg. Die Künstlerin Sarah Morris hat den Spinnaker des “Malizia-Seaexplorers“ gestaltet. Welche Botschaft mit dem Werk verbunden ist.

Das neue Segelboot von Boris Herrmann, die Malizia-Seaexplorer, ist jetzt auch ein Kunstwerk: Die amerikanische Künstlerin Sarah Morris hat den 400 Quadratmeter großen Spinnaker gestaltet, mit dem Herrmann um die Welt segeln wird. Auf weißem Grund sind viele vielen bunte Punkte zu sehen. Und ein großes schwarzes Kreuz, das an ein Spinnennetz erinnert. „Sarah ist selbst gesegelt und wollte Segelsport und Kunst zusammenbringen. Wie sie aus nautischen Signalen auf künstlerische Weise eine Botschaft zu Klimamaßnahmen geschaffen hat, ist sehr inspirierend und etwas, was wir stolz auf unsere A Race We Must Win-Mission um die Welt mitnehmen“, sagt Herrmann.

Zustande gekommen ist dieses außergewöhnliche Projekt durch die Vermittlung der Hamburger Deichtorhallen. „Wir haben als Team überlegt, was wir alles noch tun können mit unserem Schiff, auch um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen“, so Herrmann. Über Freunde sei dann der Kontakt zu dem Generaldirektor Dirk Luckow hergestellt worden. Der ist begeistert von dem Ergebnis: „Extravagantes Spiel, „splendid beauty“, Tempo, Stil, Witz: All das spiegelt sich im von Sarah Morris gestalteten Malizia-Segel wider“, sagt er. „Mit seinen 400qm ist es das wohl das größte Kunstwerk der Welt, das jemals die Erde aus eigener Kraft umrundet, ein Zeichen, das wir uns auch für den globalen Klimawandel wünschen.“ 2023 wird Sarah Morris in den Deichtorhallen vom 20. April bis 20. August ihre erste Retrospektive ausrichten.

Boris Herrmann testete das Segel vor wenigen Tagen in Frankreich

Doch so leicht war es gar nicht, das entworfene Werk auf das riesige Segel zu bringen. Viele Stunden Arbeit hat das Projekt gekostet. Sarah Morris adaptierte zuerst in ihrem Studio in New York eines ihrer Kunstwerke. So wurden Farben geändert, damit sie den Farben der UN-Klimaziele entsprechen. In Hamburg auf einem Speicherboden wurde es dann von einer Spezialfirma das Bild auf das große weiße Segel gemalt – und zwar per Hand. „Letztlich war das herausfordernder, als wir es uns ursprünglich gedacht hatten“, so Herrmann. Vor wenigen Tagen konnte er es dann vor der Küste Frankreichs zum ersten Mal testen. Der Spinnaker ist das größte Segel, welches der Hamburger an Bord seiner Rennyacht hat. Er wird bei leichten Winden eingesetzt, um möglichst schnell segeln zu können.

Auch Sarah Morris freut sich über das Projekt. Sie hat sich extra für das Segel noch einmal mit dem Thema Klimakrise auseinandergesetzt, einem Herzensthema von Herrmann und seinem Team: „Kunst ist für mich wie eine Form der Navigation. Mir gefällt die Idee, die Kraft des Windes und der Farben der Malizia zu nutzen, um sie – auch als Plattform, welche den Klimawandel thematisiert - durch die Ozeane der Welt segeln zu lassen.“

Boris Herrmann: Die Rennyacht soll am 6. September in Hamburg getauft werden

Boris Herrmann und seine neue, gerade in Frankeich gebaute und vorgestellte Rennyacht werden in wenigen Tagen in Hamburg erwartet. Hier soll am 6. September auf dem Ponton des Sandtorhafens das Schiff getauft werden, verbunden mit einem Fest für Erwachsene und Kinder. Für Herrmann ein besonderer Moment. Erstmals seit 2018 wird er wieder mit seinem Schiff die Elbe hinauf segeln. „Ich freue mich riesig.“ Außerdem freue er sich auf einen ersten kleinen Test für die neue Yacht, „schließlich haben wir nur wenig Zeit, um pünktlich in Hamburg zu landen.“ Herrmann wird mit seinem Team für das Volvo Ocean Race, den den Co-Skippern Will Harris, Rosalin Kuiper, Nicolas Lunven und dem Onboard Reporter Antoine Auriol die Reise antreten.

Zwei Tage lang soll am Wasser gefeiert und informiert werden. Geplant sind Ausstellungen zu nachhaltiger Schifffahrt, Materialien, Korallenschutz und Virtual-Reality-Erlebnissen. Auf dem Ponton des Traditionsschiffhafens und auf den Magellan Terrassen sind Auftritte verschiedener Künstler geplant. Auch für Kinder gibt es ein Programm. Nach drei Tagen wird die Yacht den Hafen verlassen. Die erste Regatta, die Défi Azimut, vor der Küste Frankreichs steht auf dem Programm.