Hamburg. Zum internationalen Tag des Toilettenpapiers hat Hamburg Wasser eine Umfrage rund um die WC-Nutzung gestartet. Die Ergebnisse.

Es ist unscheinbar, hat jedoch für die Gesellschaft einen hohen Stellenwert und war besonders in der Hochphase der Corona-Pandemie äußerst gefragt: Toilettenpapier. Hamburg Wasser hat den internationalen Tag des Toilettenpapiers am 26. August zum Anlass genommen, die Menschen in Hamburg nach ihrem Umgang mit diesem Produkt und zu ihrer Einstellung zur Wasserversorgung in Krisenzeiten zu befragen.

Das Ergebnis der repräsentativen Umfrage, an der 1025 Hamburger im Alter von 18 bis 82 Jahren teilnahmen: Dreilagiges konventionelles Klopapier ist den Menschen in Hamburg das liebste, das sie zu 83 Prozent lieber falten als es zu knüllen. Und: Durchschnittlich verbrauchen Hamburger Haushalte drei Rollen Toilettenpapier pro Woche.

WC: Hamburger gehen gerne mit Telefon auf die Toilette

So massiv gehamstert wie in Corona-Zeiten wird das Toilettenpapier nicht mehr – aber Hamburger haben dennoch sechs bis acht Rollen in ihrem Vorratsschrank liegen. Zudem verfügen die Hamburger Haushalte im Durchschnitt über 1,3 Toiletten, die sie täglich vier bis sechs Mal aufsuchen.

Auf dem stillen Örtchen sind die Hamburger zudem nicht nur mit einer Sache beschäftigt. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) nutzen gerne Medien bei ihrem WC-Besuch. Für etwa drei Viertel der 18- bis 29-Jährigen sind Smartphone oder Tablet die beliebtesten Begleiter – bei Männern (50 Prozent) mehr als bei Frauen (38 Prozent). "Während es bei der jüngsten Altergruppe nur 17 Prozent ohne Medien aushalten, nutzen 76 Prozent der über 60-Jährigen keine Medien während des Toilettengangs", heißt es in der aktuellen Mitteilung von Hamburg Wasser.

WC: Feuchtes Toilettenpapier bei Frauen aus Bergedorf am beliebtesten

Drei Viertel der Befragten bevorzugen zudem konventionelles Toilettenpapier. Aber immerhin 40 Prozent greifen zumindest gelegentlich auch zu Recyclingpapier. Ein Drittel nutzt gelegentlich auch mal feuchtes Toilettenpapier. Kurios: Feuchtes Toilettenpapier ist besonders bei 30- bis 49-jährigen Frauen aus Bergedorf beliebt. Bei 18- bis 39-jährigen Männern aus Altona steht dieses hingegen nicht hoch im Kurs.

Hamburg Wasser weist darauf hin, dass das spezielle Papier seine Tücken hat. „So beliebt feuchtes Toilettenpapier in den letzten Jahren geworden ist, so problematisch ist es für die Kanalisation“, sagt Geschäftsführer Ingo Hannemann. „Da es sich schlechter auflöst als normales Toilettenpapier und sich zu Knäuel verbindet, verstopft es immer häufiger die Kanalisation." Die Kosten für die Beseitigung und Reparaturen an Anlagenteilen haben sich demnach in den letzten 13 Jahren verzehnfacht.

WC-Umfrage: 13 Prozent der Befragten haben Wasser bevorratet

Während 2008 weniger als 50 Einsätze im Jahr nötig waren, gab es 2021 mehr als 460 Einsätze. Vor allem in den vergangenen zwei Jahren musste Hamburg Wasser häufig wegen des feuchten Papiers aktiv werden. Die Folge: Zusätzliche personelle und finanzielle Aufwendungen. Deshalb die Bitte von Hamburg Wasser: keine Feuchttücher die Toilette hinunterspülen.

Feuchtes Toilettenpapier kann in der Kanalisation einiges anrichten. Hier muss der Pumpensumpf im Pumpwerk gereinigt werden.
Feuchtes Toilettenpapier kann in der Kanalisation einiges anrichten. Hier muss der Pumpensumpf im Pumpwerk gereinigt werden. © Hamburg Wasser

Trotz aktueller Krisen machen sich die meisten Hamburger keine Sorgen um die Versorgungssicherheit oder die Qualität des Trinkwassers. Dementsprechend haben auch nur wenige Bürger (13 Prozent) Trinkwasser bevorratet, um im Falle einer Trinkwasserknappheit vorbereitet zu sein. Davon hat ein Drittel mehr als 20 Liter zu Hause gebunkert – und zwar vor allem die über 60-Jährigen in Altona. "Die meisten Bevorrater sind mit 19 Prozent in Harburg zu finden, über 60 Jahre alt und leben in einem Haus, das ihnen selbst gehört", heißt es in der Mitteilung weiter.

Acht von zehn Befragten wären bereit, ihr Duschverhalten zu ändern

Knapp die Hälfte der Befragten (42 Prozent) sieht noch Wassersparpotenzial bei sich. Als Gründe für Wassersparen wurden vor allem ökologische genannt – gerade bei über 60-jährigen Frauen aus Eimsbüttel. An zweiter Stelle stehen finanzielle und an dritter Stelle Angst vor fehlender Versorgungssicherheit in Krisenzeiten.

„Anhand unserer Abgabezahlen können wir feststellen, dass die Menschen in Hamburg sorgsamer mit der kostbaren Ressource Wasser umgehen“, so Hannemann. „Lag der Jahreswasserverbrauch in Hamburg im Jahre 1990 noch bei gut 134 Millionen Kubikmeter, waren es im vergangenen Jahr gut 116 Millionen Kubikmeter.“ Auch 2022 habe Hamburg Wasser trotz der Hitzephasen noch an keinem Tag die Spitzenabgabe aus den zurückliegenden Jahren in Höhe von 450.000 Kubikmetern erreicht.

Angesichts der mit dem Krieg gegen die Ukraine einhergehenden Einschränkungen im Energiebereich sind acht von zehn Befragten zudem grundsätzlich dazu bereit, ihr Duschverhalten zu ändern. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten geben an, zu kürzerem Duschen bereit zu sein. 39 Prozent würden lieber seltener duschen und fast ein Drittel die Dusche lieber kälter drehen.