Hamburg. Der rot-grüne Senat müsse Förder- und Vermittlungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose deutlich verstärken, fordert der SoVD.

Der Sozialverband Hamburg (SoVD) hat angesichts der rückgängigen Arbeitslosenzahlen eine intensivere und flexiblere Unterstützung für Langzeitarbeitslose gefordert. „Hier muss deutlich mehr passieren“, so der Hamburger SoVD-Chef Klaus Wicher am Mittwoch. Vor allem der Fachkräftemangel sei für Langzeitarbeitslose eine neue Chance. Um die 25.000 Hamburger Langzeitarbeitslosen zu qualifizieren, stabilisieren und fachlich gut zu begleiten, müsse der rot-grüne Senat seine Förder- und Vermittlungsmaßnahmen deutlich verstärken.

Sozialverband Hamburg: Niedrigschwellige Förderung notwendig

Der SoVD fordert die Flexibilisierung von Förderinstrumenten, mehr öffentlich geförderte Beschäftigung, den Ausbau eines sozialen Arbeitsmarktes und eine intensive sozialpädagogische und psychologische Begleitung Langzeitarbeitsloser und ihrer Familien. Von den in Hamburg registrierten 25.000 Langzeitarbeitslosen wurden bisher 5000 in Maßnahmen vermittelt. Das sei zu wenig, so der SoVD.

Gefragt sei eine niedrigschwellige Förderung. „Wer mehrere Jahre arbeitslos ist, braucht intensives Coaching und engmaschige Hilfe dabei, wieder Fuß im Alltag und auf dem Arbeitsmarkt zu fassen,“ so Wicher. Vor allem Projekte zur individuellen Förderung müssten ausgebaut werden.

Langzeitarbeitslosigkeit: Verschiedenste Gruppen betroffen

Langzeitarbeitslose litten häufig unter gesundheitlichen Einschränkungen, hätten ein höheres Lebensalter, mangelnde Deutschkenntnisse, fehlende Ausbildungs- und Schulabschlüsse oder eine lange Jobpause wegen Mutterschaft oder Pflegetätigkeiten.

Inzwischen treffe Langzeitarbeitslosigkeit Menschen aus allen Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Nicht nur diejenigen, die keine Berufsausbildung haben, gehören dazu, auch Jüngere und Akademiker sind laut SoVD verstärkt betroffen.