Hamburg. In vielen Schulen werden die Fenster zum Schutz vor Corona-Infektionen für dauerhaft gekippt. Das soll sich jetzt ändern.

Die vom Senat beschlossenen Energiesparmaßnahmen gelten zunächst nicht für die Schulen der Stadt. Die Einsparbeschlüsse gäben „wichtige Hinweise, werden aber nicht 1:1 auf die Schulen übertragen, da diese als besonders schützenswerte Einrichtungen gelten“, sagte Schulsenator Ties Rabe am Dienstag. Zu konkreten Energiesparmaßnahmen an den 374 staatlichen Schulen hieß es nur: Derzeit würden Möglichkeiten zur Senkung des Energieverbrauchs geprüft.

Dabei gehe es um die Frage der Raum­temperatur in Klassenräumen, Schulturnhallen und sonstigen schulischen Räumlichkeiten sowie um die Frage, ob in den Nachtstunden beziehungsweise am Wochenende eine entsprechende Anpassung der Temperatur erfolgen kann. „Jetzt, in der Gaskrise, überprüfen wir noch einmal mit allen Beteiligten, wo wir noch weiter optimieren können“, so Rabe. „Dabei achten wir jedoch auch immer darauf, den Unterricht nicht zu beeinträchtigen. Niemand soll mit Schneeanzug und Pudelmütze im Klassenraum lernen müssen.“

Schule Hamburg: Energie sparen durch richtiges Lüften

Einsparpotenzial könne sich insbesondere ergeben, wenn die Lüftungsregeln genauer befolgt würden. „Zu oft werden die Fenster zum Schutz vor Corona-Infektionen dauerhaft angekippt, statt sie fünf Minuten lang im Rahmen der sogenannten Stoßlüftung komplett zu öffnen und danach wieder fest zu verschließen“, so Rabe. Im Vergleich zu dauerhaft angekippten Fenstern sorge die Stoßlüftung für einen besseren Luftaustausch und eine deutlich geringere Abkühlung der Räume.

Angekippte Fenster kühlten die Räume unnötig aus. „Wenn die Schulbeteiligten in diesem Winter richtig lüften würden, könnten wir Millionen Kilowattstunden Gas einsparen und hätten es trotzdem wärmer und sicherer in den Klassenräumen als im letzten Winter“, so Rabe.

Schule Hamburg: CO-Emissionen deutlich gesunken

Die Heizungsanlagen der Schulen seien bereits überprüft und die Rohrleitungen „mit Hochdruck“ gedämmt worden. Die Luftfilteranlagen blieben zunächst ausgeschaltet, könnten aber wieder genutzt werden in Kombination mit dem Stoßlüften, falls die Corona-Lage dies erfordere. Rabe verwies darauf, dass die CO2-Emissionen an Hamburger Schulen seit 2013 bereits deutlich gesunken sind – mit Ausnahme von 2021, als viele Luftfiltergeräte betrieben worden waren und häufig gelüftet wurde.

Die Schulgebäude würden sukzessive mit Solardächern, Gründächern, mit Wärmepumpen und einer automatischen Steuerung der Heizungsanlagen ausgestattet, um den Verbrauch zu optimieren. Bis Ende 2022 werden bereits 101 Gründächer mit einer Fläche von rund 84.000 Quadratmetern auf den Schuldächern fertiggestellt. Rund 20.000 Quadratmeter Solardachfläche wurde auf den Dächern der Schulen installiert.