Hamburg. Auf dem Areal sollen bis 2025 neue Wohnungen, Geschäfte und Gastronomie-Angebote entstehen. Die Baugenehmigung steht aber noch aus.

Die Gänsemarkt-Passage in der Hamburger Innenstadt soll im September abgerissen werden. Wie berichtet entsteht auf dem Areal ein neues mehrgeschossiges Gebäude mit Laden- und Gastronomieflächen und auch Wohnungen. Hinter dem Neubau steht die Signa Real Estate, die den Komplex zwischen Gänsemarkt und Colonnaden 2019 gekauft hatte. Der Bauantrag sei in Absprache mit der Stadt eingereicht, nun fehle noch die Baugenehmigung für das neue Gebäude, sagte der Chef der Gruppe, Timo Herzberg, dem Radiosender NDR 90.3.

„Künftig wird man dort auch wohnen können und arbeiten. Dadurch entstehen natürliche Frequenzen, die dann buntes Treiben ermöglichen“, so Herzberg weiter. Die Passage mit dem tannengrünen Eingangsbereich war bereits Ende März geschlossen worden. Zu den letzten Mietern gehörte die Block Gruppe mit einem Restaurant im ersten Stock, das schon 1979 dort eröffnet hatte.

Immobilien: Gänsemarkt-Passage - das plant René Benkos Signa-Holding

Die Eigentümergesellschaft gehört zur Signa-Holding des österreichischen Milliardärs René Benko, die in Deutschland unter anderem die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof erworben hat. Zum Portfolio der Signa Real Estate zählen in Hamburg auch ein Teil der Alsterarkaden, das Alsterhaus sowie der geplante Elbtower.

Auf dem Filetgrundstück am Gänsemarkt sollen nach dem Abriss Büros, Geschäfte und Gastronomie in drei Baukörpern mit einer Gesamtfläche von 17.000 Quadratmetern entstehen, die durch mehrere Innenhöfe mit Tageslicht versorgt werden.

Immobilien: Neue Passage am Gänsemarkt soll "Lessinghöfe" heißen

Der Entwurf stammt vom Hamburger Büro BiwerMau Architekten. Zunächst waren 30 Wohnungen geplant, die Hälfte davon gefördert. Jetzt sollen nach Angaben von Signa-Real-Estate-Chef Herzberg 22 Wohnungen in den oberen Geschossen gebaut werden, sechs davon gefördert. Bei den gewerblichen Mietern setze das Unternehmen auch auf kleine Handwerksbetriebe wie einen Schuhmacher und eine Goldschmiedin.

Der Baubeginn ist im Frühjahr 2023 vorgesehen, die Fertigstellung des 250 Millionen Euro teuren Komplexes für April 2025 geplant. Künftig soll das Gebäude unter dem Namen „Lessinghöfe“ firmieren – nach dem Dichter Gotthold Ephraim­ Lessing, der im 18. Jahrhundert am Hamburger Nationaltheater am Gänsemarkt gewirkt hatte. Sein Denkmal steht direkt gegenüber.