Hamburg. Eigentümer wollen das Herrenhaus zügig sanieren. So soll das denkmalgeschützte Objekt auch zum Ort für die Öffentlichkeit werden.

Nach jahrelangem Tauziehen scheinen Erhalt und Zukunft des denkmalgeschützten Katharinenhofs im Blankeneser Baurs Park nun gesichert. Wie der Senat am Montag mitteilte, wurde mit den neuen Eigentümern eine Sanierungsverpflichtung vereinbart, wonach die Arbeiten an dem Bau innerhalb von zwei Jahren (ab Vorliegen der Baugenehmigung) abgeschlossen sein müssen.

Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um die Baurs Park GbR, deren Gesellschafter die Geschwister Jan und Nicole Fischer sind. Nach Angaben der Finanzbehörde soll das klassizistische Herrenhaus langfristig für Ausstellungen, Tage der offenen Tür „oder Ähnliches“ an mindestens zehn Tagen pro Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Außerdem sei sichergestellt, dass die Parkanlage durch die Öffentlichkeit genutzt werden kann. Nach Abendblatt-Informationen könnte in den Innenräumen eine Ausstellung gezeigt werden, während für das angrenzende Stallgebäude eine Gastronomie angedacht ist.

Blankenese: Katharinenhof beherbergte einst das Ortsamt

Wie berichtet, war das Haus, das einst Ortsamt und die öffentliche Bücherhalle beherbergte, lange Objekt eines unerfreulichen Gezerres. Die städtische Immobilie war ursprünglich nur unter hohen Auflagen zum Kauf angeboten worden, und diverse Nutzungsmöglichkeiten, beispielsweise als Hotel oder Senioreneinrichtung, waren von vorneherein ausgeschlossen.

Im Jahr 2009 erhielt das Unternehmen des Blankenesers Peter Bishop den Zuschlag für das fast 200 Jahre alte Gebäude, für das damals mehrere Käufer geboten hatten. Bishop überzeugte mit seinem Konzept, dort einen Thinktank für die Luftfahrtindustrie einzurichten. Doch die schwungvoll begonnene Restaurierung des Katharinenhofs kam nach einigen Jahren zum Erliegen. Zuletzt war die eingezäunte Immobilie, an der kaum gearbeitet wurde, das gewohnte Bild für Anwohner und Spaziergänger. Der traurige Höhepunkt: Wie vom Abendblatt exklusiv berichtet, reichte der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) im Jahr 2018 Klage gegen Bishop ein – mit der Forderung, seinen vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen.

„Wir sind froh über die Instandsetzung der Immobilie"

Als die Immobilie dann schließlich weiterverkauft wurde, war die zügige Sanierung eine der Auflagen des LIG. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bewertet die getroffene Vereinbarung als „gute Lösung“ für den Katharinenhof. „Nach vielen Jahren des Stillstands kann die Sanierung des Gebäudes nun endlich wieder vorangehen“, so Dressel.

Altonas Bezirkspolitiker reagierten mit verhaltenem Optimismus auf die nun gefundene Lösung. CDU-Fraktionschef Sven Hielscher sprach von „etwas vagen“ Plänen. „Wir sind allerdings froh über die Instandsetzung der Immobilie und hoffen, dass der Zugang zu Haus und Park wieder gewährleistet wird“, so Hielscher.

Blankenese: Neue Chance für den Katharinenhof

„Nun wird der Katharinenhof hoffentlich gerettet,“, sagt FDP-Fraktionschefin Katarina Blume, „insgesamt ist das Verhandlungsergebnis aber eher mager.“ Der Vorsitzende des Blankeneser Bürgervereins Benjamin Harders sieht den Weiterverkauf positiv. „Das alles hört sich nach einer guten Nachricht an“, so Harders, „und wir freuen uns, dass der Katharinenhof nun mit neuem Leben erfüllt wird.“