Hamburg. Coronabedingt ausgefallene Schwimmkurse müssen nachgeholt werden. Dazu braucht es Personal. Das fehlt dann aber an anderer Stelle.

Personalmangel im Bäderland: Die Lage bleibt „trotz intensiver Rekrutierungsbemühungen aufgrund ungewöhnlich hoher Corona- und Krankenfallzahlen weiterhin angespannt“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. „Das Nachholangebot von coronabedingt ausgefallenen Kinder-Schwimmlernkursen bindet den größten Teil unserer Kräfte“, heißt es dazu auch auf der Bäderland-Webseite. „Nachbesetzungen und das für die Sommersaison zusätzliche Personal können am Arbeitsmarkt nicht beschafft werden.“ Daher müsse nun umgeplant werden.

Mit einigen vorübergehenden Anpassungen über die Sommerferien soll gewährleistet werden, dass alle Sommerfreibäder trotzdem geöffnet bleiben und der Schwimmunterricht, das Vereinsschwimmen, der Gesundheitssport und andere Kurse unverändert angeboten werden können. Zunächst wird das Bäderland zum Hamburger Ferienbeginn an diesem Donnerstag bis voraussichtlich zum 31. August alle Saunen schließen. Das Personal sei entsprechend frei für den Freibadbetrieb und um kurzfristig auf coronabedingte Ausfälle reagieren zu können. Außerdem werde so Gas eingespart.

Kälteres Wasser: Bäderland spart Energiekosten

Wie das Abendblatt bereits berichtete, werden die Außenbecken der städtischen Ganzjahresfreibäder in Hamburg aktuell außerdem weniger stark beheizt, um Energie zu sparen. „Dort haben wir bisher immer eine Wassertemperatur von 28 Grad Celsius. Das fahren wir jetzt runter auf 25 Grad“, sagte Bäderland-Sprecher Dietel dazu. „Die drei Grad sind für den Gast im Sommer kein spürbarer Effekt. Aber es spart eben Gas ein.“

Zu den Bädern mit abgesenkter Temperatur gehören das Kaifu-Bad in Eimsbüttel, das Bille-Bad in Bergedorf, das Familienbad Rahlstedt, das Festland in Altona, das Midsommerland in Harburg und das Parkbad in Volksdorf. Auch wird ab Donnerstag das Personal aus den Verbundhallenbädern Blankenese, Elbgaustraße, Süderelbe und des Hallenteils aus dem Bad Finkenwerder abgezogen, um sie jeweils für die Sommerfreibäder Marienhöhe, Osdorfer Born, Neugraben und Finkenwerder einzusetzen. Die Verbundhallenbäder bleiben bis Ende August geschlossen, Schwimmunterrichte, Kurse, und Vereinsschwimmen sollen allerdings weiter dort stattfinden.

Geänderte Öffnungszeiten bei Freibädern in Hamburg

Damit die Beschäftigten dafür zur Verfügung stehen können, öffnen einige Sommerfreibäder mit Versatz jeweils nur an fünf statt an sieben Tagen pro Woche. So soll das Freibad Marienhöhe Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr öffnen, das Bad am Osdorfer Born Freitag bis Dienstag von 11 bis 19 Uhr und der Standort Neugraben Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Lediglich das Sommerfreibad Finkenwerder steht die gesamte Woche von 11 bis 19 Uhr zur Verfügung. Für den Standort mit Sommerfreibad in Billstedt werden die Öffnungszeiten in den Ferien ausgeweitet, da der sonst dort stattfindende Schulbetrieb entfällt. Im Juli und August ist das Bad schon am Montag und Dienstag bis Donnerstag ab 10 Uhr offen.

Das „Schwimmclub“-Abo an den Standorten Finkenwerder, Süderelbe und Elbgaustraße fällt bis Ende August aus. Mitglieder können stattdessen andere Standorte und die Sommerfreibäder nutzen oder ihren Vertrag beitragsfrei ruhen lassen. In Blankenese wird der „Schwimmclub“ zu den gewohnten morgendlichen Zeiten angeboten.

Alle Maßnahmen können wetterbedingt angepasst werden. Sollte absehbar kein Freibadbetrieb herrschen, werde man das Angebot in den Hallen wieder vergrößern, so Dietel. „Aus diesem Grund werden wir daher spätestens mit Ferienbeginn eine transparente und tagesaktuelle Übersicht über die jeweiligen Angebote, Öffnungen und Schließungen sowie einen Ausblick auf die jeweils nächsten Tage auf der Startseite unserer Website integrieren“, sagte der Bäderland-Sprecher. Diese soll ab Donnerstag unter baederland.de zu finden sein.

Auch im Umland haben Freibäder mit Personalmangel und den steigenden Gaspreisen zu kämpfen: Das Freibad Am Volkspark in Bargteheide arbeitet in dieser Woche mit eingeschränkten Öffnungszeiten, wie es in den folgenden Tagen weitergeht, wird noch geklärt. Das Arriba Erlebnisbad in Norderstedt senkte die Temperatur in den meisten seiner Becken in der vergangenen Woche um ein Grad ab. Außerdem wurde die Freibadsaison vom 20. September auf den 31. August verkürzt. Das Badlantic in Ahrensburg schloss seinen Innenbereich komplett.