Hamburg. Das segelnde Traumschiff feiert im Hamburger Hafen Premiere – mit besonderem Programm. Wann und wo Sie das Schiff sehen können.
Es ist ein Hingucker und dürfte Hamburger Segel- und Kreuzfahrtfans begeistern: Das luxuriöse, nach eigenen Angaben größte traditionell von Hand gesegelte Kreuzfahrtschiff „Sea Cloud Spirit“ wird am Donnerstag (16. Juni) erstmals mit Gästen an Bord den Hamburger Hafen ansteuern. Zudem geleiten historische Schiffe und Sportboote das Segel-Traumschiff in die Hansestadt, wie die Sea Cloud Cruises GmbH mitteilte.
Aus London kommend nimmt Deutschlands jüngster Windjammer zum ersten Mal Kurs auf Hamburg und wird gegen 17 Uhr an der Überseebrücke festmachen. Das 138 Meter lange Dreimast-Vollschiff "Sea Cloud Spirit" ist der dritte luxuriöse Großsegler der Hamburger Reederei und wurde vor sechs Monaten in Dienst gestellt.
Kreuzfahrtschiff: "Sea Cloud Spirit" heute im Hamburger Hafen
Für die erste Reise der "Sea Cloud Spirit" nach Hamburg wurde extra ein besonderes Programm zusammengestellt. "Nach einem ausgedehnten Segeltörn auf der Nordsee beginnt am späten Vormittag gegen 11 Uhr in der Elbmündung vor Cuxhaven die beeindruckende Fahrt stromaufwärts nach Hamburg", heißt es in der aktuellen Mitteilung.
Ein Feuerlöschboot, das segelnde Traditionsschiff „Landrath Küster“ sowie die „Otto Lauffer“ – das älteste aktive Dampfschiff in Hamburg – und zahlreiche Sportboote aus dem Hamburger Yachthafen werden das Luxus-Segelschiff begleiten. Nach dem Premierenanlauf können die Passagiere der "Sea Cloud Spirit" einen Konzertabend im Großen Saal der Elbphilharmonie genießen.
"Sea Cloud Spirit" fährt vor Elbphilharmonie ein Wendemanöver
Nach dem aktuellen Zeitplan wird die "Sea Cloud Spirit" zwischen 15.30 und 16 Uhr vor dem Willkomm-Höft in Wedel erwartet. Anschließend wird sich in Höhe des Airbus-Werkes in Hamburg-Finkenwerder der Konvoi der Begleitschiffe dem Großsegler anschließen. Gegen 16.30 Uhr soll das Schiff vom Hotel Louis C. Jacob in Hamburg-Blankenese mit drei Böllerschüssen begrüßt werden. Danach fährt die "Sea Cloud Spirit" in gemütlichem Tempo am Elbufer entlang. "Zum Abschluss wird die 'Sea Cloud Spirit' vor der Elbphilharmonie ein Wendemanöver fahren und dann an der Überseebrücke anlegen", heißt es weiter.
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Die im spanischen Vigo gebaute "Sea Cloud Spirit" bietet Platz für maximal 136 Gäste und wird nach dem Prinzip des sanften Tourismus betrieben – ebenso wie die 1931 in Kiel gebaute "Sea Cloud" und die 2001 in Dienst gestellte "Sea Cloud II". Nach dem Erstanlauf wird die "Sea Cloud Spirit" nun Ostseereisen von Kiel (13. und 25. Juli, 6. August) aus unternehmen.
Im Video: Die "Sea Cloud II" in Hamburg
Und auch in Hamburg wird es in diesem Jahr ein Wiedersehen mit dem Luxus-Segelschiff geben: Am 14., 18. und 22. August kommt der Dreimaster noch einmal in den Hafen. Nach dem letzten Anlauf nimmt das Schiff dann Kurs aufs Mittelmeer.
Nabu: "Auch die 'Sea Cloud Spirit' leider kein perfektes Schiff"
Der Nabu sieht nach eigenen Angaben "einen Hoffnungsschimmer für die gesamte Kreuzfahrtindustrie der Zukunft" in der Nutzung von Wind für den Schiffsantrieb. Wer Segel setze, spare Treibstoff und mindere damit schädliche Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide, aber auch den CO2-Ausstoß, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.
„Während die übergroße Anzahl an Kreuzfahrtschiffen mit schädlichem fossilem Antrieb unterwegs ist, stehen uns klimafreundlichere Alternativen schon längst zur Verfügung", sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. "Dafür ist die 'Sea Cloud Spirit' ein sichtbares Zeichen." Jetzt seien die großen Reedereien aufgefordert, Schiffe zu konzipieren, die für einen größeren Markt vollständig mit Wind segeln oder moderne Systeme nutzen, die durch die Unterstützung des Windes deutlich Kraftstoffe sparen. "Denn allein fossile Kraftstoffe durch synthetische Kraftstoffe zu ersetzen, ist kein geeigneter Weg in eine klimaneutrale Zukunft“, so Siegert.
Doch leider sei auch die "Sea Cloud Spirit" kein perfektes Schiff, sagte Sönke Diesener, Referent für Umweltpolitik beim Nabu Hamburg. "Sie kann keinen Landstrom abnehmen und muss zur Versorgung ihre Dieselmotoren im Hafen im Dauerbetrieb laufen lassen. Insofern wünschen wir uns auch hier Lösungen, die eine möglichst komplett emissionsfreie Reise gewährleisten.“