Hamburg. Er ist Verantwortlicher der Initiative “Ärzte für Aufklärung“, die bei Querdenker“-Demonstrationen gern gesehene Redner waren.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat Anklage gegen einen Hamburger Arzt erhoben, dem das Ausstellen falscher Atteste zur Befreiung von der Corona-Maskenpflicht in 47 Fällen vorgeworfen wird. Der Beschuldigte ist Verantwortlicher der Initiative "Ärzte für Aufklärung", wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Die Köpfe des Netzwerks sind mehrere Hamburger Ärzte, die gern gesehene Redner auf „Querdenker“-Demonstrationen waren.
Der Hamburger Facharzt wird beschuldigt, "bewusst seine Stellung als Arzt missbraucht zu haben, um die gesetzlichen Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu unterlaufen", heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft.
Corona Hamburg: Facharzt wegen falscher Atteste angeklagt
"Er soll zwischen April 2020 und Februar 2021 als Facharzt für Innere Medizin wiederholt Atteste zur Befreiung von der Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ausgestellt haben." Dabei soll der Mann die betroffenen Personen zuvor nicht untersucht haben und somit seiner ärztlichen Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen sein.
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Die Patienten, die ein falsches Attest erhalten haben, kamen aus ganz Deutschland. "Dementsprechend enthielten die Atteste größtenteils auch weder eine Befundmitteilung noch die grundsätzlich erforderliche Diagnose", so Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering. Dem Hamburger Arzt drohen nun eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Haft.