Hamburg. 13 Jahre alter Kater miaute nicht einmal mehr. Tierschutzverein bittet um Hinweise. Schon der dritte Fall innerhalb kurzer Zeit.
Er war apathisch und in einem völlig verwahrlosten Zustand: Bislang unbekannte Täter haben den kranken Perserkater Omar in einem Müllcontainer in Eißendorf ausgesetzt. Am 8. März gegen 16.50 Uhr wurde das Tier in einem privaten Papiermüllbehälter an der Bremer Straße entdeckt. "Verletzt, auf 1,6 Kilogramm abgemagert, dehydriert und sein Fell verfilzt", wie der Hamburger Tierschutzverein (HTV) am Donnerstag mitteilte.
Kranker Kater in Müllcontainer entsorgt – dritter Fall in kurzer Zeit
Bei dem Kater handelt es sich demnach um einen ehemaligen Schützling aus dem Tierheim Süderstraße des HTV, der vor zehn Jahren vermittelt wurde. Versuche, den registrierten Halter nun zu erreichen, blieben erfolglos. Deshalb hat der HTV Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt und bittet die Bevölkerung um Hinweise, die der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen. Zudem hat der HTV für Hinweise, die zu den für die Aussetzung verantwortlichen Personen führen, eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgelobt.
Es ist bereits der dritte Fall innerhalb kurzer Zeit, bei dem eine Katze unwürdig ausgesetzt wird. Ende Mai wurden vier Katzenbabys in Langenhorn in eine Mülltonne geworfen. Mitarbeiter der Stadtreinigung hatten die kleinen Katzen entdeckt. Kurz zuvor gab es in Rahlstedt einen ähnlichen Vorfall.
Kater aus Müllcontainer in Hamburg musste eingeschläfert werden
Als der etwa 13 Jahre alte Kater Anfang März gefunden wurde, miaute er wegen seines schlechten Zustandes nicht einmal mehr. Eine HTV-Tierrettungsfahrerin brachte Omar sofort in eine Tierklinik – anschließend kam der Kater ins Tierheim Süderstraße, wo sich herausstellte, dass er dort 2012 vermittelt worden war.
"Zudem wurde festgestellt, dass der Kater unter einer ausgeprägten chronischen Niereninsuffizienz litt", teilte der HTV mit. Gerettet werden konnte Omar nun nicht mehr. Am 11. März musste er eingeschläfert werden. "Der Sektionsbefund ergab, dass das verstoßene Tier aufgrund eines Tumors an einer Überfunktion der Schilddrüse litt." Da dadurch einige innere Organe schwer geschädigt waren, muss der Kater laut HTV lange gelitten haben: "Er konnte vermutlich kaum noch fressen, da ihm ständig übel war."
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Tierschutzverein: Grausam, Tier einfach im Müll zu entsorgen
Urte Inkmann, tierärztliche Leitung des HTV: „Der Kater tut mir wirklich leid. Offensichtlich ist Omar über Jahre tiermedizinisch nicht versorgt worden." Sie appelliert an alle Tierhalter, mit ihren Schützlingen rechtzeitig zum Tierarzt zu gehen. "Es ist mehr als grausam, ein chronisch krankes, altes Tier einfach im Müll zu entsorgen.
Nun sucht der HTV Zeugen und fragt: Wer hat am 8. März in der Bremer Straße 126 in Hamburg-Eißendorf auffällige Personen oder Handlungen beobachtet? Wer kennt den Kater – oder wer weiß, dass ein entsprechender Kater nicht mehr in seinem Zuhause ist? Wer Hinweise geben kann, wird gebeten sich bei der Tierschutzberatung unter 040/211 106-25 oder per E-Mail (tierschutzberatung@hamburger-tierschutzverein.de.) zu melden.