Hamburg. Mitarbeiter der Stadtreinigung fanden die Tiere. Das würdelose Aussetzen von Haustieren ist leider kein Einzelfall.

Die Mitarbeiter der Stadtreinigung Hamburg waren am vergangenen Donnerstagmorgen gerade dabei, um 7 Uhr morgens im Jugendparkweg in Langenhorn ihrer Arbeit nachzugehen, als sie ein ungewöhnliches Rascheln in einer Mülltonne hörten. Nach einer kurzen Suche sahen sie vier Katzenbabys, die eng aneinander liegend zwischen Laub kauerten. Die vier Wochen jungen Kitten, die allein nicht überlebensfähig gewesen wären, wurden auf das Polizeikommissariat im Wördenmoorweg gebracht. Dort holte sie ein Tierrettungsfahrer des Hamburger Tierschutzvereins (HTV) ab.

Die Katzenbabys wurden im Tierheim Süderstraße medizinisch versorgt.
Die Katzenbabys wurden im Tierheim Süderstraße medizinisch versorgt. © Hamburger Tierschutzverein

Im Tierheim Süderstraße wurden die Katzen tierärztlich untersucht, mit Ersatzmilch versorgt und an Pflegestellen zur weiteren Aufzucht weitergegeben. „Wir geben unser Bestes, den kleinen Katzenwelpen alles zu geben, was sie brauchen – nicht nur Nahrung, sondern eben auch Liebe und Zuneigung. Eine Katzenmutter können wir aber natürlich, so sehr wir uns auch bemühen, leider nicht ersetzen“, sagte Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV, die darauf hinweist, dass die Tiere nicht nur gesundheitlichen Schaden nehmen, sondern auch psychisch dieses Trauma verarbeiten müssen.

Tierschutz: Bereits vor anderthalb Wochen wurden Katzenbabys ausgesetzt

Es ist bereits der zweite Fall innerhalb kürzester Zeit, bei dem Katzen unwürdig ausgesetzt wurden. Erst vor knapp anderthalb Wochen wurden drei Katzenbabys in einer Plastiktüte in einem Einkaufswagen vor dem Laden in der Straße Hegeneck gefunden. "Ob nun gewollt oder nicht gewollt – jedes Tier hat ein Recht darauf zu leben. Aussetzen ist keine Lösung und erst recht nicht auf eine so gefährliche und würdelose Art und Weise“, so Bernhardt.

Wer für die schreckliche Tat verantwortlich ist, ist unklar. Damit die Personen, die für die würdelose Aussetzung der Tiere verantwortlich sind, gefunden werden, hat der HTV 500 Euro Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, ausgelobt. Wer in der Nacht zum 19. Mai oder am Morgen dieses Tages im Bereich des Jugendparkwegs verdächtige Menschen oder Handlungen gesehen hat, oder wem die Katzenbabys bekannt vorkommen, der soll sich bei der HTV-Tierschutzberatung von montags und mittwochs von zehn bis 14 Uhr telefonisch unter der 040 211106-25 oder jederzeit per E-Mail an tierschutzberatung@hamburger-tierschutzverein.de. melden.

Aussetzen von Tieren ist eine Straftat

Das Aussetzen von Tieren ist eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro sanktioniert wird. Im Einzelfall, wenn der Tod oder schwere Verletzungen des Tieres durch die Umstände der Aussetzung billigend in Kauf genommen werden oder das Tier durch die Aussetzung und deren Folgen sogar zu Tode kommt, handelt es sich gemäß Paragraph 17 des Tierschutzgesetztes um eine Straftat, die mit einer Freiheitstrafe von bis zu drei Jahren belegt werden kann.