Hamburg. Rund 2000 Beschäftigte folgten dem Aufruf von Verdi und nahmen an der Demo in der Hamburger Innenstadt teil.
Abermals hat ein Warnstreik des pädagogischen Personals an Hamburgs Kitas zahlreiche Eltern zur Suche nach alternativen Betreuungslösungen gezwungen. Im bundesweiten Tarifkonflikt für Beschäftigte von Kitas und sozialer Arbeit im öffentlichen Dienst der Kommunen traten am Freitag erneut Kita-Mitarbeiter in den Warnstreik. Am Vormittag versammelten sich nach Angaben eines Sprechers der Gewerkschaft Verdi rund 2000 Teilnehmer zu einer Kundgebung in der Innenstadt.
Kita Hamburg: Warnstreik! Fachkräfte gehen auf die Straße
Neben den Fachkräften aus den Kitas waren auch sozialpädagogische Mitarbeiter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), den Asklepios-Kliniken und in der Behindertenhilfe aufgerufen, ihre Arbeit kurzzeitig niederzulegen.
Hintergrund sind die seit März laufenden Tarifverhandlungen für bundesweit rund 330.000 Beschäftigte in den Sozial- und Erziehungsdiensten im kommunalen Bereich, rund 25.000 davon allein in Hamburg. Verdi fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und eine finanzielle Anerkennung der Arbeit. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 16. und 17. Mai in Potsdam beginnen.
Warnstreik am 4. Mai: Jede fünfte Elbkinder-Kita hatte geschlossen
Die Linksfraktion in der Bürgerschaft zeigt sich solidarisch mit den Kita-Mitarbeitern. "Die Beschäftigten in den Kitas arbeiten unter schwierigsten Bedingungen", sagt Insa Tietjen, kitapolitische Sprecherin der Linksfraktion. "Und man muss sich das mal klar machen: Ohne ihr Engagement wären während des Corona-Lockdowns Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser zusammengebrochen – sie haben die ganze Stadt am Laufen gehalten." Doch die Arbeitsbedingungen seien oft eine Katastrophe. Tietjen: "In der Pandemie betreute eine Mitarbeiterin bis zu 25 kleine Kinder."
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Vor gut einer Woche gab es in Hamburg ebenfalls einen Warnstreik des Erziehungspersonals, der massive Auswirkungen auf die Kitas hatte: Bei den Elbkindern, mit 180 Kitas Hamburgs größter Betreiber, waren am Streiktag allein 20 Prozent der Einrichtungen (also rund 35 von 180) komplett geschlossen geblieben.