Hamburg. Mitte Juni sollten auf dem Marktplatz Matjestage stattfinden, wie sie in ganz Norddeutschland Tradition sind. Doch daraus wird nichts.

Es sollte eine Premiere der besonderen Art werden: Erstmals wollte die Interessengemeinschaft (IG) Blankenese für Mitte Juni auf dem Marktplatz im Herzen des Stadtteils Matjestage veranstalten, wie sie in ganz Norddeutschland Tradition sind. Doch nach langem Hin und Her wird die bereits groß angekündigte Veranstaltung nun abgesagt.

Abgesagt: Deshalb fallen die Blankeneser Matjestage aus

Der Grund nach Angaben der IG: Am Veranstaltungswochenende hätte die Aufstellung einiger Marktstände geändert werden müssen. Obwohl die Sprinkenhof AG – wie vom Bezirksamt gefordert – extra erlaubt hatte, dafür einen Bauzaun vor dem Neubau des Markthäuschens zu verschieben, erteilte das Amt schließlich trotzdem keine Genehmigung. Die Begründung sei nun einfach gewesen, der Wochenmarkt habe auf jeden Fall Vorrang, die Plätze der Stände dürften nicht verändert werden. Deshalb könne die Fläche, anders als geplant, sonnabends generell erst ab 16 Uhr freigegeben werden.

Oliver Diezmann, Vorstand der IG, ist fassungslos: „Es ist bei der Ortskernumgestaltung viel Steuergeld ausgegeben worden, um den Marktplatz von einem maroden Parkplatz zu einem attraktiven Ort des Austauschs zu machen. Doch das Ziel der Neugestaltung, für mehr Miteinander und Belebung im Ortskern zu sorgen, wird nun geradezu ins Gegenteil verkehrt!“

Diezmann verweist darauf, dass es in den vergangenen Monaten immer wieder „Gängeleien“ durch das Amt gegeben habe, die eine erweiterte Nutzung des Marktplatzes schlicht unmöglich machten. Ein weiteres Beispiel sei das Aus für die beliebten sonntäglichen Oldtimertreffen („Benzingespräche“), die, wie berichtet, eingestellt wurden, nachdem das Amt nach der Marktplatz-Umgestaltung eine Tagesgebühr für die Veranstaltung erhob.

Blankeneser Matjestage fallen aus

Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Anke Frieling unterstützt die IG. „Für den Marktplatzumbau zur Belebung des Ortskerns wurden schon 2,5 Millionen Euro aufgewendet, aber das Ergebnis ist, dass es dort nach wie vor eben nur Markt gibt“, so die Politikerin. Monia Meier, Sprecherin des Bezirksamts, weist die Vorhaltungen zurück. „Eine Verschiebung von Marktständen wie gefordert ist nicht möglich.

Mehrere Händler wären davon betroffen, wobei jedoch keine Ausweichflächen zur Verfügung stehen, auch nicht für die darüber hinaus benötigten Lager- oder Kühlfahrzeuge“, so Meier. Außerdem müsse gewährleistet werden, dass die Zu- und Abfahrten „vollständig zur Verfügung stehen“, auch müssten die Marktgassen als notwendige Rettungswege gewisse Mindestbreiten aufweisen.