Hamburg. “Breaking Waves“ heißt die fliegende Lichtinstallation, die an insgesamt vier Abenden rund um das Konzerthaus schwebt.

300 leuchtende Drohnen, die nachts – von Musik begleitet – durch den Himmel über der Elbe auf die Elbphilharmonie in virtuos arrangierten Formationen fliegen. Mit diesem etwa zehnminütigen High-Tech-Kulturprojekt der niederländischen Künstlergruppe DRIFT wurde an diesem Donnerstag von 23 Uhr an die Eröffnung des Internationalen Musikfests der Elbphilharmonie gefeiert. „Breaking Waves“ war bereits für die Feiern zum fünften Geburtstag des Konzerthauses im Januar geplant, musste aber coronabedingt verschoben werden.

Sie wollen mit dieser Arbeit auch „die Musik, das Leben und das Licht feiern“, sagte die Künstlerin Lonneke Gordijn am Nachmittag bei einer Pressekonferenz im Foyer des Großen Saals. „Nicht viele wagen es, sich mit uns in so einen Prozess zu begeben, berichtete Gordijn über die Maß-Arbeit, die exklusiv für diesen Aufführungsort entworfen wurde. Weitere Arbeiten von DRIFT sind gerade auf der Biennale in Venedig zu sehen, das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeigt noch bis zum 8. Mai drei ihrer Installationen.

Internationales Musikfest: Künstler verwenden High-End-Technologie

Der Kommentar von Kultursenator Carsten Brosda zu der Flug-Show: „Sie passt perfekt.“ Und angesichts der mehr als schwierigen Bauphase des Konzerthauses sei „alles danach eh Kindergeburtstag“. Brosda betonte, dass auch diese Künstler sich inspiriert gefühlt hätten, etwas Ortsspezifisches und außerhalb ihrer Komfortzone zu entwickeln. „Sie verwenden dafür High-End-Technologie, aber lassen sie ganz natürlich wirken.“ Die Kosten für „Breaking Waves“ betragen etwa 800.000 Euro, jeweils 250.000 Euro stammen vom Freundeskreis der Elbphilharmonie sowie einem privaten Unterstützer.

Als Soundtrack für „Breaking Waves“ kommt zeitgenössische Musik zum Einsatz, der langsame Satz aus Thomas Adès‘ Klavierkonzert von 2019 (für das Geburtstagskonzert am 11. Januar 2022 geplant); sie kann bei der Beobachtung der Drohnen über das Smartphone von der Website der Elbphilharmonie abgerufen werden. Außerdem wird sie auf Booten zu hören sein, die das Publikum auf der Elbe ganz nah ans Geschehen bringen.

Internationales Musikfest: Elbphilharmonie-Plaza geschlossen

Von der Elbphilharmonie-Plaza aus wird dieses Spektakel allerdings nicht zu beobachten sein – sie bleibt aus Sicherheitsgründen geschlossen. Als guten Standort fürs Zuschauen empfahl Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter die Überseebrücke und fügte, sicher ist sicher, hinzu: „Es funktioniert auch ohne Musik.“

„Breaking Waves“: 28.4. (23 Uhr) bis 1.5. (jeweils 22.30 Uhr). Weitere Infos, auch über DRIFT und die Barkassenfahrten: www.elbphilharmonie.de