Hamburg. Das Gebäude war vor drei Jahren von der Stadt geräumt worden – seitdem passiert dort nichts mehr, der Eigentümer ist abgetaucht.
Ein Altbau in bester Lage, mitten im Grindelviertel – und trotzdem steht das Mehrfamilienhaus seit Jahren leer: Der Besitzer, ein Immobilienkaufmann mit denkbar schlechtem Ruf, ließ es über Jahre verkommen, schikanierte laut den Mietern die Menschen, die dort zum Teil seit mehr als 40 Jahren wohnten, gezielt, um sie zum Auszug zu bewegen. Auch der Mieterverein Hamburg nennt Sven B. "einen Vermieter der schlimmsten Sorte".
Schließlich griff der Bezirk ein, ließ das Haus räumen – das war 2019. Seitdem steht das Gebäude leer, und das laut der Partei Die Linke in Eimsbüttel, "obwohl ein Gerichtsurteil den Eigentümer zur Wiederherstellung des Wohnraumes verpflichtet".
Immobilien Hamburg: Linke fordert Zwangsverwaltung für Altbau im Grindel
Zwangsgelder seien ohne Wirkung geblieben, da Sven B. nicht erreichbar sei. Deswegen sieht die Linke nun die Stadt am Zug, wie Bürgerschafts-Abgeordnete Olga Fritzsche erklärt: "Der Bezirksamtsleiter muss endlich aufwachen und das Haus unter treuhänderische Zwangsverwaltung stellen!"
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Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft die Linke für Donnerstag zu einer Demonstration am Hamburg-Haus auf. Der Eigentümer des Altbaus an der Grindelallee, Sven B., gerät schon seit Jahren immer wieder wegen fragwürdiger Methoden in die Schlagzeilen: Bereits wiederholt wurde gegen ihn wegen Unterschlagung, Untreue und Betrug ermittelt – verurteilt wurde er allerdings nie. Laut Mieterverein sei Sven B. "Entmieter statt Vermieter".