Hamburg. Von der Nordsee an die Elbe: Am Wochenende wurden in Hamburg gleich mehrere Robben beim Sonnen entdeckt.

Robben aus der Nordsee fühlen sich offenbar auch in der Elbe wohl: Am vergangenen Sonnabend entdeckte eine Abendblatt-Leserin nun von ihrem Sportboot auf der Elbe aus gleich mehrere Robben beim Sonnen am Strand in Hamburg: Vor dem alten Este-Sperrwerk in Cranz und vor Airbus in Finkenwerder tummelten sich mehrere Tiere im Sand und ruhten sich in der Sonne aus.

Immer häufiger werden die Meeresbewohner auch in Hamburg und Umgebung gesichtet. Im November des vergangenen Jahres war ein Seehund in der Elbe bei Geesthacht unterwegs, im Dezember hatte ein Seehund in der Krückau, einem kleinen Nebenfluss der Elbe bei Elmshorn, für Aufregung gesorgt. Der junge, expeditionsfreudige Seehund hatte sich offenbar das Brackwasser rund um die größte Stadt im Kreis Pinneberg als neuen Lebensraum ausgesucht.

Robben ruhen sich vor dem alten Este-Sperrwerk aus.
Robben ruhen sich vor dem alten Este-Sperrwerk aus. © Angela Sawannia

Elbe statt Nordsee: Seehunde in Hamburg gesichtet

Gemeine Seehunde, etwa 90.000 leben an den europäischen Küsten, sind grundsätzlich Meeresbewohner. Doch immer wieder kommt es vor, dass sich Robben und Seehunde auch in Flüsse verirren. Studien zeigen, dass Seehunde häufig mehr als 100 Kilometer weit ins offene Meer hinaus schwimmen. Allerdings brauchen sie Ruheplätze wie Sandbänke, die meist in Küstennähe liegen, oft in Gezeitengebieten oder Flussmündungen.

Darum können die bis zu 1,70 Meter langen Tiere auch sehr gut in Brack- oder Süßwasser leben. Voraussetzung: Es gibt genügend Fische. Während Seehunde früher relativ regelmäßig die Flüsse hinauf geschwommen sind, machen es ihnen heute Schleusen und Wasserbauwerke schwer, in Binnengewässer vorzustoßen. Doch ab und zu verirren sich die Tiere auch in die Elbe und sind dann auch in Hamburg zu sehen.