Gut 95 Prozent der Viertklässler haben einen Platz an ihrer Wunschschule bekommen. So entwickeln sich die Zahlen in den Bezirken.
- Gymnasien beliebter in Hamburg als Stadtteilschulen
- Klassen im Durchschnitt kleiner als vorgeschrieben
- Julius-Leber-Schule in Schnelsen mit den meisten Fünftklässlern
Nach den Sommerferien beginnt für Hamburgs Viertklässlerinnen und Viertklässler ein neuer Lebensabschnitt. Und gut 95 Prozent von ihnen haben einen Platz an der weiterführenden Schule bekommen, die sie sich bei der Anmeldung gewünscht haben, wie die Schulbehörde am Montag mitteilte.
Das zu gewährleisten, sei keine einfache Aufgabe, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD), schließlich soll auch die vorgegebene Größe der Klassen eingehalten werden. „Hamburg bietet Eltern und Kindern die freie Schulwahl und zudem innerhalb kurzer Entfernungen zahlreiche weiterführende Schulen zur freien Auswahl. Deshalb ist es jedes Jahr eine große und nicht einfache Aufgabe, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern den Platz an ihrer Wunschschule zu geben“, so Rabe.
Schule Hamburg: Gymnasien beliebter als Stadtteilschulen
Er freue sich, dass Schulleitungen und Behörde es seit Jahren schafften, dies bei mehr als 90 Prozent aller Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen. Auch 2021 hatte die Quote bei 95 Prozent gelegen, 2020 bei 94,3 Prozent und 2019 bei 94,2 Prozent. Am morgigen Dienstag beginnt die Behörde damit, die entsprechenden Briefe an Eltern und Schüler zu verschicken.
14.641 Schülerinnen und Schüler werden ab 22. August auf die weiterführenden Schulen der Hansestadt wechseln (2021: 14.715). Gymnasien haben mit 7673 Jungen und Mädchen (2021: 7513) einen etwas größeren Zuspruch als Stadtteilschulen mit 6759 künftigen Fünftklässlern (2021: 6999).
53,2 Prozent der Schüler und Schülerinnen besuchen Gymnasien, 46,8 Prozent Stadtteilschulen. Die Schulwahl ist je nach Region und Bezirk sehr unterschiedlich, so die Schulbehörde. So entschieden sich Schülerinnen und Schüler in Hamburg-Mitte zu 66,9 Prozent für den Besuch einer Stadtteilschule, auch in den Bezirken Hamburg-Nord (57,5 Prozent), Bergedorf (51,2 Prozent) und Harburg (48,8 Prozent) ist die Stadtteilschule beliebter als das Gymnasium. Dagegen führt das Gymnasium in den Bezirken Eimsbüttel (64 Prozent), Altona (61 Prozent) und Wandsbek (57,6 Prozent). Die 104 Gastschülerinnen und -schüler aus Schleswig-Holstein besuchen überwiegend ein Hamburger Gymnasium (89 Schüler) und seltener eine Stadtteilschule (15 Schüler).
- So werden ukrainische Kinder in Hamburg unterrichtet
- An diesen Grundschulen starten die meisten Erstklässler
- Johanneum-Leiterin gibt Tipps für die richtige Schulwahl
Schule Hamburg: So entwickelt sich die Zahl der Fünftklässler in den Bezirken
Zudem entwickelt sich die Zahl der Fünftklässler in den Bezirken unterschiedlich: Während im Vergleich zum vergangenen Jahr in den Bezirken Harburg (+62) und Altona (+110) mehr Schülerinnen und Schüler aufgenommen wurden, waren es in den Bezirken Wandsbek (-14), Hamburg-Nord (-42), Bergedorf (-72), Hamburg-Mitte (-78) und Eimsbüttel (-40) weniger.
Unter den 63 staatlichen Gymnasien ist das Gymnasium Süderelbe (Neugraben-Fischbek) mit 184, das Gymnasium Ohmoor (Niendorf) mit 170 und die Gymnasien Allee (Altona-Altstadt), Grootmoor (Bramfeld), Hochrad (Othmarschen), Rahlstedt, das Helmut-Schmidt-Gymnasium (Wilhelmsburg), das Luisen-Gymnasium (Bergedorf) und das Walddörfer-Gymnasium (Volksdorf) mit je 168 aufgenommenen Schülerinnen und Schülern Spitzenreiter der diesjährigen Aufnahmerunde. Weil zusätzliche Raumkapazitäten fehlten, mussten das Gymnasium Lerchenfeld (Uhlenhorst) 38 Schülerinnen und Schüler abgeben, das Gymnasium Hoheluft und das Gymnasium Allee (Altona-Altstadt) jeweils 25 und das Gymnasium Altona 16 Mädchen und Jungen.
Klassen im Durchschnitt kleiner als vorgeschrieben
Die 281 neuen fünften Klassen an den Gymnasien sind im Durchschnitt 27,3 (2021:27,1) Schülerinnen und Schüler stark – also etwas kleiner als die festgelegte Obergrenze von 28 Schülern pro Klasse es vorgibt. An den insgesamt 59 Stadtteilschulen beträgt die Klassenfrequenz im Durchschnitt 22,6 Schülerinnen und Schüler (2021: 22,3).
Auch das liegt unterhalb der hier festgeschriebenen Sollobergrenze von 23 Schülerinnen und Schülern. Elf Klassen an vier Stadtteilschulen hätten jedoch größer geplant werden müssen, weil der Schulweg für die künftigen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler sonst zu lang gewesen wäre. Umgekehrt werden 15 Klassen eingerichtet, die kleiner sind als die Mindestgröße von 21 pro Klasse, so die Schulbehörde.
Julius-Leber-Schule in Schnelsen mit den meisten Fünftklässlern
Die Stadtteilschulen mit den meisten Fünfklässlern zum neuen Schuljahr sind die Julius-Leber-Schule in Schnelsen (190 Schülerinnen und Schüler), die Gyula Trebitsch Schule Tonndorf und die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude (jeweils 184 Schülerinnen und Schüler). Bei den Stadtteilschulen konzentrieren sich die Wünsche von Eltern und Schülern traditionell sehr stark auf bestimmte wenige Schulen, auch wenn diese Spreizung in diesem Jahr etwas abgenommen hat.
Dennoch musste die Max-Schmeling-Schule in Wandsbek 51 Kinder ablehnen, die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude 37, die Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg auf dem Dulsberg 36, die Max-Brauer-Schule in Ottensen/Bahrenfeld 36 und die Stadtteilschule Winterhude 28. Die vorgegebene kleinere Klassenstärke beschränke die Möglichkeiten der Stadtteilschulen, alle Kinder aufzunehmen, die sich dieses wünschten, stärker als als an Gymnasien, hieß es unter anderem zur Begründung.
Die beliebtesten weiterführenden Schulen der Anmelderunde
Bei den Anmeldungen im Februar waren dies die beliebtesten Schulen gewesen:
Stadtteilschulen in Hamburg mit den meisten Neuanmeldungen:
- Heinrich-Hertz-Schule (Winterhude): 219
- Max-Schmeling-Stadtteilschule (Marienthal und Jenfeld): 207
- Julius-Leber-Schule (Schnelsen): 205
- Gyula-Trebitsch-Schule Tonndorf: 195
- Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg (Dulsberg): 183
Gymnasien in Hamburg mit den höchsten Anmeldezahlen:
- Gymnasium Allee (Altona-Nord): 193
- Walddörfer-Gymnasium (Volksdorf): 188
- Gymnasium Süderelbe (Neugraben-Fischbek): 184
- Gymnasium Lerchenfeld (Uhlenhorst): 178
- Gymnasium Ohmoor (Niendorf): 176