Hamburg. Die Bürgerinitiative „Ottensen bewegt“ hat sich aus dem Projekt „freiRaum Ottensen“ zurückgezogen – und übt Kritik. Die Hintergründe.

In den kontrovers geführten Planungen für ein autoarmes Ottensen ist vorerst keine Beruhigung in Sicht. Die Bürgerinitiative „Ottensen bewegt“ gab bekannt, sich aus dem Beirat für das Projekt „freiRaum Ottensen – Das autoarme Quartier“ zurückziehen.

Am 25. Februar hatte der Verkehrsausschuss vier Konzeptvarianten für den finalen Entwurf des Projektes vorgelegt. Dazu waren auch zahlreiche Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern eingeholt worden. Im Anschluss an die Versammlung konnten die Teilnehmer Fragen stellen und die Vorschläge kritisch diskutieren. Für die Initiative „Ottensen bewegt“ war dieser Prozess der Bürgereinbindung aber zu intransparent.

Verkehr in Hamburg: Initiative bemängelt Zeitrahmen

„Wir hatten zwei Tage Zeit, um auf die vorgestellten Konzeptvarianten einzugehen. Das ist zu knapp“, sagte Sprecherin Ina Licari. Insgesamt beklagt sie, dass das Projekt einzig auf die Reduzierung des motorisierten Verkehrs und nicht auf eine nachhaltige Entwicklung des Stadtbildes ausgerichtet sei.

Zuspruch gab es von den Fraktionen der SPD und der Linken. Ein Antrag im Verkehrsausschuss habe am Montag bewirkt, dass die endgültige Entscheidung für eine der Konzeptvarianten ein weiteres Mal in der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt werden müsse, hieß es. Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Altona, Ute Naujokat, betonte aber auch, dass die Bürgerbeteiligung bei dem Projekt grundsätzlich „sehr gut“ sei: „Für die Teilnehmenden gab es am Ende einfach zu wenig Zeit.“

Verkehr in Hamburg: Bezirksamt bedauert Austritt

Das Bezirksamt nahm den Austritt von „Ottensen bewegt“ aus dem Beirat derweil mit Bedauern zur Kenntnis: „Das Bezirksamt Altona akzeptiert diese Entscheidung und ist darüber hinaus davon überzeugt, dass der Beirat mit den verbliebenen 16 Mitgliedern das Projekt weiterhin gut begleiten und alle Perspektiven im Blick behalten wird“, teilte Sprecher Mike Schlink mit. Engagieren wolle sich „Ottensen bewegt“ laut Licarli auch weiterhin: „Vielleicht hat unser Austritt auch etwas Positives für das Projekt bewirkt.“