Hamburg. Die Klinik in Ottensen wehrt sich gegen den Verlust vieler Stellplätze für Mitarbeiter und Besucher. Behörde weist Vorwürfe zurück.

Wegen der Ausweitung des Anwohnerparkens in Ottensen sieht man beim Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) „ein enormes Problem“ auf sich zukommen. In einem Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt, heißt es: „Ab 28. März erweitert der Landesbetrieb Verkehr das Bewohnerparkgebiet Ottensen und erschwert damit noch die bereits bestehende Parkplatznot (...) rund um das AKK-Gelände.“

Die Mitarbeitenden würden ab März für eine kurze Parkplatznutzung „richtig zur Kasse gebeten“. Trotz Einspruchs würden die Bedarfe und Notwendigkeiten der klinischen Einrichtung nicht berücksichtigt. Hinzu komme, dass das Kinderkrankenhaus über den Beschluss erst kurzfristig informiert worden sei. Zeit für die Erarbeitung alternativer Lösungsmöglichkeiten habe es damit nicht gegeben.

Verkehr in Hamburg: AKK will Widerspruch einlegen

„Mit der Erweiterung des Bewohnerparkgebiets können unsere Besuchenden und Mitarbeitenden ihr Auto nicht mehr nahe dem Krankenhaus abstellen“, kritisiert Pflegedirektor Ibrahim Böland. „Platz auf dem Besucher- und Mitarbeiterparkplatz selbst haben wir aufgrund der räumlichen Begrenzung für alle aber auch nicht. Besonders für unsere Pflegekräfte und das ärztliche Personal, welches im Schichtdienst arbeitet, aber auch für die Eltern unserer jungen Patientinnen und Patienten ist die Nutzung des öffentlichen Raums daher dringend erforderlich.“

Allgemein gilt in den neuen Bewohnerparkgebieten eine Parkscheinpflicht (drei Euro je Stunde) mit einer Höchstparkdauer von drei Stunden. In angrenzenden Straßen besteht die Möglichkeit, ein Tagesticket zu erhalten (maximal zehn Euro pro Tag). „Dass dies alle Kosten übersteigt, die man täglich bereit ist zu zahlen, ist selbstredend“, sagt Böland. Das Direktorium des AKK werde Widerspruch gegen die Maßnahme einlegen.

Verkehr in Hamburg: Behörde rechtfertigt Entscheidung

Für die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende weist Sprecher Dennis Krämer die Vorwürfe zurück. „Hintergrund der Einführung des Bewohnerparkgebietes rund um das AKK Altona ist die derzeit unhaltbare Parksituation sowie der hohe Parkdruck“, sagt Krämer. Überproportional viele Unfälle vor Ort seien auf Parkplatzsuchverkehre, gebietsfremde Parker und falsch abgestellte Fahrzeuge zurückzuführen.

Krämer weiter: „Auf diesen Wegen liegen ein Spielplatz, eine große weiterführende Schule sowie weitere soziale Einrichtungen. Es ist der große Wunsch der Menschen aus dem Viertel, die Parksituation zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen.“ Laut Krämer hätten nur diejenigen einen Anspruch auf einen Bewohnerparkausweis, die im entsprechenden Bereich gemeldet seien. Das sei bundesweit so geregelt und gelte nicht „für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen oder Einrichtungen“. Krämer verweist zudem darauf, dass die Anbindung an die Klinik mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut sei.