Hamburg. Am „Tag der Kriminalitätsopfer“ wurde in ganz Hamburg ein Zeichen für Solidarität gesetzt. Warum das Schlüsselwort “Achtsamkeit“ ist.

„Achtsamkeit“: Dieses Wort fiel häufig bei diesem Gottesdienst. Denn die Veranstaltung am Dienstag in der Hauptkirche St. Jacobi stand ganz im Zeichen von Mitmenschlichkeit, von Zuhören, von Hilfe.

Der „Tag der Kriminalitätsopfer“, den die Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ ins Leben gerufen hat und den sie gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche erneut beging, stand unter dem Motto: „Den Opfern eine Stimme geben – Für eine achtsame Gesellschaft gegen Gewalt“. Damit sollte ein Zeichen der Solidarität mit Betroffenen von Krieg, Kriminalität und Gewalt gesetzt werden.

Weißer Ring: Achtsamkeit für Mitmenschen schaffen

„Achtsamkeit, das ist der genaue Blick, der den ganzen Menschen erfasst“, betonte die Vorsitzende des Weißen Rings in Hamburg, Kristina Erichsen-Kruse. Jahr für Jahr würden allein in Hamburg rund 10.000 Menschen Opfer schwerer Gewaltdelikte. „In Deutschland sind es rund 200.000 Betroffene.“ Es gehe darum, Hilfe für Opfer von Gewalt zu leisten.

Das gelte für häusliche Gewalt, für weitere Verbrechen, aber ebenso ganz aktuell für Opfer des Ukraine-Krieges. „Gemeinsam werden wir ein Klima schaffen, in dem auch die Schwachen gesehen werden. In dem sie wissen, dass sie nicht allein sind, wissen, dass sie Hilfe finden und dass wir füreinander einstehen“, sagte Erichsen-Kruse.

Weißer Ring: Auch Ansprache von Kirsten Fehrs

Bischöfin Kirsten Fehrs forderte die Menschen auf, „als achtsame Gesellschaft hinzuschauen und aufzustehen“. Es gehe darum, sich gegen Gewalt zu stemmen, Trost zu geben sowie Kraft und Zuversicht.

Im Krieg wie in der Ukraine erlebe die Gesellschaft „eine Gewaltspirale, die wir alle nicht für möglich gehalten haben“. Es stürben Tausende Menschen, beklagte Fehrs. „Es stirbt auch die Menschlichkeit.“ Wer Gewalt erlebt habe, „lebt nicht mehr wie früher. Es ist wichtig, derer zu gedenken, die untröstlich sind.“