Hamburg. Der Überblick: Inzidenz in Hamburg steigt weiter. Maskenpflicht: Diskothek erteilt Ministerpräsident Weil Hausverbot.

Trotz drastisch ansteigender Infektionszahlen und Bedenken von Experten hält die Bundesregierung an ihrem Lockerungskurs fest. Im Gegensatz zu Nachbarländern sind in Schleswig-Holstein seit Sonnabend viele strenge Corona-Regeln ausgelaufen. Hamburg hingegen hält an den bestehenden Auflagen noch bis zum 2. April fest. Mehr Freiheit gibt es trotzdem, allerdings in erster Linie für Ungeimpfte.

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Sorgen bereitet Behörden und Experten auch die Ausbreitung des Corona-Subtyps BA.2. Der Anteil der leicht übertragbaren Omikron-Variante ist in Hamburg vermutlich höher als auf Bundesebene: In einem großen Hamburger Labor sind insgesamt 85 Prozent aller sequenzierten Fälle bereits darauf zurückzuführen.

Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 19. und 20. März 2022:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt konstant

Die Inzidenz in Schleswig-Holstein bleibt unverändert hoch: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt nun bei 1535,6. Am Sonnabend hatte der Wert 1535,4 betragen, vor einer Woche lag er bei 1316,5. Am Sonntag wurden 2501 Neuinfektionen gemeldet, am Sonnabend waren es 3407, vor einer Woche 2229 Fälle. Die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich um acht auf nun 2223 Menschen.

525 Covid-19-Patienten werden in Kliniken behandelt (Zahlen vom Freitag). 48 von ihnen liegen auf einer Intensivstation. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 6,53. Die höchsten Inzidenzen gibt es in den Kreisen Dithmarschen (2278,4), Nordfriesland (2254,3) und Rendsburg-Eckernförde (2061,0). Am niedrigsten liegt der Wert im Kreis Segeberg (959,0).

HVV: Ab heute fällt die 3G-Regel in Bussen und Bahnen weg

Seit Sonntag gilt im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg nur noch Maskenpflicht. Das bisherige 3G-Zugangsmodell, also Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Corona-Test, ist mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes entfallen, wie der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) am Sonntag mitteilte.

Die Maskenpflicht soll gemäß den jeweiligen Eindämmungsverordnungen der Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vorerst bis 2. April bestehen bleiben. In Hamburg und im niedersächsischen Teil des HVV muss eine FFP2-Maske getragen werden, auf schleswig-holsteinischer Seite reicht eine medizinische Maske. Kinder unter sechs Jahren sind davon ausgenommen.

Inzidenz in Hamburg steigt auf 1276,7

Die Inzidenz in Hamburg ist weiter gestiegen und am Sonntag bei 1276,7, am Vortag lag der Wert bei 1263,3. Laut Sozialbehörde sind binnen 24 Stunden 2009 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Am Vortag waren es 3998 bestätigte Corona-Fälle in Hamburg. Am Sonntag vor einer Woche wurden 1753 Neuinfektionen gemeldet.

Seit Pandemiebeginn (Februar 2020) haben sich den Hansestadt 402.894 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 335.600 gelten laut Robert Koch-Institut als genesen.

2350 mit Corona infizierte Menschen sind in Hamburg bislang gestorben. 396 Covid-19-Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, 36 davon auf Intensivstationen (Stand 18. März).

Corona-Pandemie: Arbeitsmarkt hat sich wieder erholt

Der Arbeitsmarkt in Niedersachsen hat sich nach zwei Jahren Pandemie weitgehend von den Folgen erholt. „In Niedersachsen haben wir bei Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und Personalnachfrage wieder das Vorkrisenniveau erreicht“, sagte der Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, Johannes Pfeiffer. In Bremen übertreffe der Arbeitsmarkt bei Beschäftigung und Personalnachfrage das Vorkrisenniveau. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Wirtschaft stünden aber noch nicht fest.

Zuletzt standen nach Angaben der Agentur mehr als 3,1 Millionen Menschen in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis - mehr, als vor der Pandemie. Ohne die Corona-Krise wäre das Niveau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung heute wahrscheinlich noch höher, da das Wachstum durch den Einbruch zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 unterbrochen wurde. Als Folge des ersten Lockdowns sackte die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Juli 2020 auf etwas über 3,0 Millionen ab.

Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt leicht

Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gesunken: Die Zahl der registrierten neuen Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Sonnabend bei 1535,4, wie aus den Daten der Landesmeldestelle (Stand: 19.45 Uhr) hervorgeht. Am Freitag hatte die Inzidenz bei 1549,2 gelegen und vor einer Woche noch bei 1261,3. Laut Robert Koch-Institut erreichte sie am Sonnabend für ganz Deutschland 1735,0.

Die Zahl neuer Ansteckungen an einem Tag verringerte sich im Norden weiter – auf 3407 nach 7930 am Freitag. Am vergangenen Sonnabend waren 2950 Neuinfektionen gemeldet worden. Binnen eines Tages gab es den Daten zufolge zwei weitere Corona-Tote – die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie liegt nun bei 2223.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen 525 Patienten in Kliniken (Zahlen vom Freitag). 48 von ihnen wurden auf einer Intensivstation behandelt und 18 dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche – die Hospitalisierungsinzidenz – lag bei 6,53.

Den höchsten Wert bei der Sieben-Tage-Inzidenz gab es im Kreis Dithmarschen (2255,9), gefolgt vom Kreis Nordfriesland (2213,6) und der Stadt Flensburg (2109,3). Am niedrigsten war der Wert im Kreis Segeberg (979,8).

Diskothek erteilt Niedersachsens Ministerpräsident Weil Hausverbot

Aus Verärgerung über die in Niedersachsen geltende Maskenpflicht in Clubs und Diskotheken hat Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in einer ostfriesischen Disco Hausverbot bekommen. In Niedersachsen gilt in Diskotheken wegen Corona eine Maskenpflicht beim Gehen, Stehen und Tanzen. Niedersachsen stehe mit dieser Regelung ziemlich alleine da, sagte der Betriebsleiter von „Deckers Disco“ in Großefehn, Hendrick Becker, der „Ostfriesen-Zeitung“. Der Bund habe die Hilfen für Unternehmen bei freiwilliger Schließung ab März aufgehoben. „Das bedeutet, das Land möchte uns zur Umsetzung seines Kurses dazu zwingen, unwirtschaftlich zu öffnen.“

Die Diskotheken-Betreiber in Niedersachsen sorgen sich, dass wegen der strengen Corona-Auflagen keine Gäste kommen, aber sie für die wirtschaftlichen Folgen keinen Ausgleich in Anspruch nehmen können.

Inzidenz steigt erneut in Hamburg

Am Sonnabend wurden in Hamburg 3998 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet – das sind 1343 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg damit erneut an und liegt jetzt bei 1263,3. Am Freitag betrug die Inzidenz 1192,7,am Sonnabend vor einer Woche lag er bei 871,6.

In den Krankenhäusern der Stadt werden 396 Patienten behandelt, davon liegen 36 auf der Intensivstation. Die Behörde vermeldete zudem einen neuen Todesfall.

Wegfall vieler Corona-Regeln: Mehr Normalität im Norden

Der Großteil der strengen Corona-Regeln ist in Schleswig-Holstein abgeschafft. Seit Sonnabend greifen Vorschriften wie Kapazitätsbeschränkungen nicht mehr. Masken- und Testpflichten gelten in bestimmten Bereichen aber weiterhin. Das Infektionsschutzgesetz erlaubt dies für eine Übergangszeit. Zugangsbeschränkungen gibt es aber für Diskotheken und ähnliche Lokale. Dort gilt weiter 2Gplus. Es dürfen also nur geimpfte und genesene Menschen hinein, wenn sie außerdem einen aktuellen negativen Test vorlegen.

Bis 2. April müssen beispielsweise bei größeren Veranstaltungen drinnen mit mehr als 100 Teilnehmern, im Einzelhandel, bei körpernahen Dienstleistungen, im öffentlichen Nahverkehr und beim Besuch im Krankenhaus noch Masken getragen werden. Testpflichten bestehen für Krankenhäuser, Beschäftigte und Eltern in Kitas sowie in Pflegeeinrichtungen und der Eingliederungshilfe.

Besucher von Krankenhäusern und Pflegeheimen müssen weiter FFP2-Masken tragen - in den Heimen aber nicht mehr in den Zimmern der Bewohner. Für die Schüler entfällt kommende Woche die Testpflicht. Kostenlose Tests werden aber weiter angeboten. Die Maskenpflicht an Schulen bleibt bis zu den Osterferien bestehen.

Bis 2. April soll es zudem noch Hygienekonzepte in Geschäften, Gaststätten, Sportanlagen, Hotels oder bei Veranstaltungen geben. Die Jamaika-Koalition begründet ihren Öffnungskurs mit der beherrschbaren Situation in den Krankenhäusern und der im Ländervergleich hohen Impfquote. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte am Mittwoch erklärt, die Infektionszahlen seien hoch, aber die Krankheitsverläufe meist mild.

Corona! Star-Dirigentin sagt Elbphilharmonie-Konzert ab

Eigentlich sollte an diesem Montag eine Star-Dirigentin am Elbphilharmonie-Pult stehen: die Litauerin Mirga Gražinytė-Tyla, Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra. Die Pandemie macht ihrem Auftritt einen Strich durch die Rechnung: Am Freitag teilte die veranstaltende Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette mit, dass Gražinytė-Tyla an Corona erkrankt ist: „Glücklicherweise ist es gelungen, einen kurzfristigen Ersatz zu finden: Wir sind Vassily Sinaisky, aktuell Chefdirigent der Janáček-Philharmonie Ostrava, sehr dankbar, dass er sich spontan dazu bereit erklärt hat, einzuspringen.“

Der Russe Sinaisky hatte sich früh gegen den Angriffskrieg Putins ausgesprochen. Das Programm (Tschaikowsky und Schostakowitsch) bleibt unverändert, wenige Karten sind noch zu haben.

Diese Regeln in Hamburg gelten weiterhin – und diese nicht

Während bundesweit am 20. März die meisten Corona-Beschränkungen enden – darauf hatten sich Bund und Länder schon im Februar geeinigt – hält Hamburg wegen der steigenden Infektionszahlen dagegen an vielen Auflagen fest. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte bereits angekündigt, dass der Senat die im Infektionsschutzgesetz des Bundes vorgesehene Übergangsregelung nutze. Zum Sonnabend werde die Eindämmungsverordnung mit den bestehenden Regelungen um zwei Wochen bis zum 2. April verlängert.

Diese Corona-Regeln gelten in Hamburg damit wie gehabt:

FFP2-Maskenpflicht

  • Einzelhandel
  • Fahrten mit Bus und Bahn
  • Freizeiteinrichtungen und Gästeführungen
  • Sportveranstaltungen vor Publikum
  • Veranstaltungen in geschlossenen Räumen
  • Volksfeste
  • kulturelle Einrichtungen
  • zoologische und botanische Gärten (innen)
  • religiöse Veranstaltungen und Trauerfeiern
  • Versammlungen (in Innenräumen)
  • geschlossene Räume von Publikumseinrichtungen
  • Dienststellen der Stadt Hamburg
  • Praktischer und theoretischer Unterricht an Fahrschulen

Auch bei Einkäufen in Betrieben und Geschäften der täglichen Versorgung (u. a. Supermärkte, Getränkemärkte, Tankstellen, Drogerien, Apotheken, Sparkassen) sowie Versammlungen und Demonstrationen unter freiem Himmel besteht ebenfalls eine Pflicht zum Tragen einer (medizinischen oder FFP2-) Maske.

3G-Zugangsmodell ohne Maskenpflicht

Zugang für Personen, die vollständig geimpft, genesen oder getestet sind gibt es hier:

  • Schwimmbäder, Thermen, Saunen, Dampfbadeinrichtungen
  • Fitness-, Sport- und Yogastudios
  • Sportanlagen (Innenbereiche)

3G-Zugangsmodell mit FFP2-Maskenpflicht gilt für

  • Gastronomische Angebote (innen und außen)
  • körpernahe Dienstleistungen, bspw. Friseur und Fußpflege
  • Beherbergungsangebote
  • Prostitutionsangebote
  • Spielbanken und Spielhallen
  • Als Besucherin oder Besucher (nicht Patientin oder Patient) von Krankenhäusern und medizinischen Versorgungseinrichtungen

Für medizinisch erforderliche Behandlungen ist das Tragen einer Maske verpflichtend, jedoch ist kein Testnachweis notwendig.

2G-Plus-Zugangsmodell ohne Maskenpflicht

Wie der Senat weiter mitteilte, gilt für Clubs und Diskotheken weiter das 2G-Plus-Modell. Der Zutritt ist also nur mit einem Nachweis über drei Impfungen bzw. zwei Impfungen und einer Genesung möglich. Bei zwei Impfungen, einer Impfung und Genesung oder einer Genesung, die höchstens 90 Tage zurückliegt, muss zusätzlich ein negativer Schnell- oder PCR-Test vorgelegt werden. Das entfällt bei Nachweis einer Auffrischungsimpfung.

Der Senat betont, dass Einrichtungen für ihr eigenes Angebot über die Verordnungsregeln hinausgehende Maßnahmen festlegen und in eigener Verantwortung umsetzen dürfen. Die oben genannten Regeln sind dabei aber verbindlich.

Diese Regeln fallen dagegen auch in Hamburg weg

Mit dem Wegfall der gesetzlichen Grundlage im neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes fehlen nun auch die Grundlagen in der Hamburger Landesverordnung für einige Regelungen.

Daher gibt es ab Sonnabend in Hamburg keine Kontaktbeschränkungen mehr für Ungeimpfte. Auch Obergrenzen für Veranstaltungen und Sportgroßveranstaltungen seien in der neuen Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Senats nicht mehr enthalten, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich.

Die vollständigen Regelungen der Verordnung sind aktualisiert in ihrer gültigen Fassung unter www.hamburg.de/verordnung online.

Hamburg meldet weniger Neuinfektionen – aber vier Todesfälle

Vor dem Wochenende wird der Trend steigender Zahlen in Hamburg gebremst: Die für das Ressort Gesundheit zuständige Sozialbehörde meldet am Freitag 4115 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Das sind 450 Fälle weniger als am Vortag, aber 1477 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Inzidenz steigt damit von 1138,8 auf 1192,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 haben sich also mindestens 396.887 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts gelten davon etwa 333.500 als genesen.

Laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) waren am Freitagvormittag (11.15 Uhr) 39 Covid-19-Patienten auf Hamburger Intensivstationen, von denen 23 invasiv beatmet werden mussten. Das waren jeweils vier mehr als zur selben Zeit am Vortag. Nach Angaben der Sozialbehörde lagen in den Kliniken der Stadt mit Stand Donnerstag insgesamt 398 Covid-19-Patienten, davon 35 auf Intensivstationen – fünf mehr beziehungsweise einer weniger als am Vortag.

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Krankenhauspatienten stieg auf 398 (Vortag 393). Dafür sank die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen um drei auf 35. Die Gesundheitsbehörde meldet vier weitere Todesfälle. Damit sind in Hamburg bisher 2348 Menschen an oder mit einer Corona-Iinfektion gestorben.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Aktuelle Zahlen des RKI zur Hospitalisierungsinzidenz lagen am Freitag zunächst nicht vor. Am Donnerstag hatte die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Covid-19-Patienten je 100 000 Einwohner binnen einer Woche in Hamburg bei 3,72 an gelegen. Bundesweit betrug der Wert 7,58. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

83 Prozent der Hamburger sind laut RKI mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben inzwischen 82,8 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 59,2 Prozent. Im Ländervergleich liegt Hamburg bei der Erstimpfung und der Grundimmunisierung auf Platz zwei hinter Bremen, bei den Auffrischungsimpfungen auf Platz sechs.

Hamburg: Auflagen für Ungeimpfte und bei Veranstaltungen entfallen

In Hamburg entfallen ab Sonnabend die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Auch Obergrenzen für Veranstaltungen und Sportgroßveranstaltungen seien in der neuen Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Senats nicht mehr enthalten, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, am Freitag. Grund sei der Wegfall der gesetzlichen Grundlage im neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes. Ansonsten würden aber alle bisher geltenden Corona-Maßnahmen in der neuen Hamburger Verordnung fortgeschrieben.

Hamburg hatte angekündigt, von einer Ausnahmeregelung des Infektionsschutzgesetzes Gebrauch zu machen, und die bisher geltenden Regeln bis zum 2. April beizubehalten. Das neue Gesetz, das noch am Freitag vom Bundestag verabschiedet werden sollte, sieht nur noch wenige allgemeine Vorgaben zu Masken und Tests in Einrichtungen für gefährdete Gruppen vor. Weitergehende Beschränkungen sollen nur noch für „Hotspots“ möglich sein.

Während die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene in Hamburg schon Ende Februar aufgehoben worden waren, gilt für Ungeimpfte bisher eine Beschränkung auf Kontakte mit Mitgliedern des eigenen Haushalts sowie maximal zwei weiteren Personen eines anderen Haushalts. Zu Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind bisher höchstens 500, im Freien maximal 2000 zugelassen. Die neue Eindämmungsverordnung sollte noch am Freitag veröffentlicht werden. Sie tritt am Sonnabend in Kraft.

Inzidenz in Schleswig-Holstein klettert auf 1516,3

Der Anstieg der Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein hält noch immer an. Am Donnerstag gab die Landesmeldestelle die Zahl neuer Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit 1516,3 an. Tags zuvor hatte sie 1470,3 und vor einer Woche 1155,7 betragen. In allen Kreisen und Städten im Bundesland liegt die Inzidenz nun über dem Wert 1000. Laut Robert Koch-Institut erreichte sie am Donnerstag für ganz Deutschland 1651,4. Nach der Tabelle dort rangiert Schleswig-Holstein unter den 16 Ländern im Mittelfeld.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) stellt ein Ende der Maskenpflicht in Aussicht.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat mich steigenden Corona-Zahlen im nördlichsten Bundesland zu kämpfen. © picture alliance

Die Zahl neuer Ansteckungen an einem Tag verringerte sich im Norden weiter – auf 8146 nach 8753 am Mittwoch. Am vergangenen Donnerstag waren 7324 Neuinfektionen gemeldet worden. Binnen eines Tages gab es den Daten zufolge zehn weitere Corona-Tote – die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie liegt nun bei 2213.

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus lagen zuletzt 559 Patienten in Kliniken – 22 mehr als am Mittwoch. 46 von ihnen wurden auf einer Intensivstation behandelt und 23 dort beatmet. Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche – die Hospitalisierungsinzidenz – stieg den Angaben zufolge von 5,32 auf 5,46. Spitzenreiter bei der Inzidenz ist nicht mehr Flensburg, sondern Dithmarschen (2243,9). Flensburg liegt auf Platz 2 mit einer Inzidenz von 2240,5, danach folgt der Kreis Nordfriesland (2168,2). Schlusslicht ist erneut der Kreis Steinburg (1001,5).

Lesen Sie hier die Corona-News für den Norden vom Vortag