Hamburg. Der Überblick: Die aktuellen Corona-Zahlen. Drogendealer soll Impfpässe gefälscht haben. 2G fällt weg – Handel hofft auf mehr Kunden.
Die Hoffnung darauf, dass die Omikron-Welle in Hamburg und Schleswig-Holstein weitgehend überstanden ist, wächst: Zwar liegt die Hansestadt bei der Inzidenz weiter über dem Bundesschnitt, hier sinken die Zahlen jedoch genauso wie im Norden. Hamburg muss zudem weniger schwere Fälle versorgen als der deutschlandweite Durchschnitt.
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Niedersachsen, wo die Omikron-Welle erst später Fahrt aufgenommen hatte, verzeichnet derzeit weiter stark steigende Zahlen, sowohl bei den Neuinfektionen insgesamt als auch bei der Hospitalisierungsinzidenz.
Die Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 11. Februar 2022:
- Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein fällt weiter
- Eilantrag gegen Sperrstunde in der Gastronomie abgelehnt
- Corona in Hamburg: die aktuelle Lage
- Impfaktion im fahrenden Zug
- Omikron-BA.2 breitet sich auch in Hamburg rasch aus
- Gericht kippt strenge Fan-Obergrenze in Niedersachsen
- Weniger Neuinfektionen – und weniger schwere Fälle
- Mehr Kinder als je zuvor unter Corona-Patienten
- Mutmaßlicher Drogendealer soll auch Impfpässe gefälscht haben
- Mehr Corona-Patienten in Niedersachsens Krankenhäusern
- 2G fällt morgen weg: Handel hofft auf mehr Kunden
- Weniger Neuinfektionen, aber mehr schwere Fälle im Norden
- Inzidenz bei Hamburger Schülern sinkt
- Schüler in Schleswig-Holstein werden weiter dreimal getestet
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein fällt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Freitag auf einen Wert unter 800 gesunken. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100 000 Einwohner lag bei 791,6. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel vom Freitagabend hervor. Schon am Donnerstag war mit einer Inzidenz von 823,9 der niedrigste Wert seit Mitte Januar erfasst worden. Vor einer Woche hatte die Zahl noch bei 915,1 gelegen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bei 1472,2.
In Schleswig-Holstein wurden am Freitag mit 3225 bestätigten Neuinfektionen weniger Fälle gemeldet als am Donnerstag (4107). Am Freitag der vergangenen Woche waren es 4204 bestätigte Neuinfektionen. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100 000 Menschen innerhalb einer Woche, stieg am Freitag leicht auf 6,05. Am Donnerstag lag sie bei 5,26. Am Freitag der vergangenen Woche betrug die Hospitalisierungsinzidenz 4,98. 339 Patienten lagen am Freitag mit Corona in Krankenhäusern - sieben mehr als am Donnerstag. Am Freitag der vergangenen Woche waren es 306.
Auf Intensivstationen lagen am Freitag 44 Corona-Patienten; eine Woche zuvor waren es vier Menschen mehr. Von ihnen werden derzeit 30 beatmet. Binnen eines Tages wurden zehn weitere Corona-Todesfälle gemeldet. Die Zahl der in Schleswig-Holstein bisher an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen stieg damit auf 2039.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz wurde weiterhin für die Städte Neumünster (1337,8), Flensburg (1150,8) und Lübeck (1018,3) gemeldet. Dahinter folgte der Kreis Stormarn, wo der Wert auf unter 1000 fiel (938,4 nach 1033,5 am Donnerstag). In den anderen Kreisen und in Kiel blieb die Inzidenz unter 900. Am niedrigsten war der Wert im Kreis Nordfriesland (540,2).
Eilantrag gegen Sperrstunde in der Gastronomie abgelehnt
Das Verwaltungsgericht Hamburg hat einen Eilantrag gegen die Sperrstunde in der Gastronomie abgelehnt. Das Barkombinat Hamburg, zu dem sich verschiedene Bars, Kneipen und Schankwirtschaften zusammengeschlossen haben, hatte den Antrag gestellt, da sie sich im Vergleich zum Einzelhandel und zu Diskotheken und Clubs unfair behandelt fühlten.
"Wir werden unserer Kerngeschäftszeit beraubt, so in unserer Berufsausübung massiv beschnitten und mit Clubs und Diskotheken als ‚gefahrengeneigte Betriebsmodelle zur Nachtzeit‘ in einen Topf geworfen. Die Sperrstunde gleicht einem Berufsverbot und macht ein wirtschaftliches Arbeiten für uns unmöglich", so Constanze Lay vom Barkombinat Hamburg.
Die Stadt Hamburg verwies in ihrer Klageerwiderung auf zurückliegende Infektionsfälle im Schanzenviertel und in St. Georg. Diese belegten die generellen Infektionsgefahren des Gaststättenbetriebs nach 23 Uhr, "der regelmäßig mit besonderer Feierlaune, Sorglosigkeit und Ausgelassenheit einhergeht", heißt es in der Erwiderung.
Corona in Hamburg: die aktuelle Lage
In der vergangenen Kalenderwoche haben sich erneut speziell Schulkinder und die Generation ihrer Eltern mit dem Coronavirus angesteckt: Laut Corona-Briefing der Sozialbehörde gehen von den insgesamt 33.795 Neuinfektionen 6920 auf die Altersgruppe der 6-14-Jährigen und 6267 auf die der 30-39-Jährigen zurück. Es folgen die 40-49-Jährigen (5355 Fälle) und die 20-29-Jährigen (4711). Älter als 60 Jahre sind nur 2492 neu Infizierte.
Dass – trotz der weiter bestehenden Warnung der Behörde, dass die tatsächliche Zahl der Corona-Fälle aufgrund der hohen Auslastung höher sein dürfte – der Kamm der Omikron-Welle überschritten sein könnte, darauf deutet auch das Testgeschehen hin. Obwohl mit 21.300 ähnlich viele PCR-Tests pro Werktag ausgewertet wurden wie in der Vorwoche (22.800), sank die Quote der positiven Tests von 38,4 auf 36,2 Prozent.
Knapp 50.000 Impfungen wurden in der fünften Kalenderwoche durchgeführt, der größte Teil (71 Prozent) waren Auffrischungsimpfungen. Die Quote der Menschen in Hamburg mit einer Auffrischungsimpfung liegt bei 53,9 Prozent, damit liegt Hamburg weiter im Mittelfeld der Bundesländer. Am höchsten ist die Auffrischungsquote in Schleswig-Holstein (63,6 Prozent), am niedrigsten in Sachsen (44,9 Prozent).
Impfaktion im fahrenden Zug
Impfen auf Schienen: In einem fahrenden Regionalzug hat ein Impfteam des Landkreises Vechta Passagieren Spritzen gegen das Coronavirus verabreicht. Auf der Fahrt von Vechta nach Osnabrück und zurück am Freitag kamen so immerhin fünf spontane Impfungen zustande, wie ein Sprecher der Nordwestbahn berichtete.
„Der erste kam direkt hinter Vechta, als es um halb neun losging“, erzählte Sprecher Steffen Högemann. Für diesen Fahrgast war indes die Fahrzeit bis Bramsche zu kurz. Andere Passagiere hatten mehr Glück. Weil im mehrsprachigen Impfteam jemand Kurdisch sprach, ließ eine kurdischsprachige Frau sich impfen. Eine Koreanerin wurde auf Englisch angesprochen.
Ein anderer Fahrgast hatte im Internet von der Aktion gelesen und stieg gleich vorbereitet mit seinem Impfpass zu, wie Högemann sagte. Alle Impfungen seien Booster-Impfungen gewesen. Am Nachmittag bot das Team Impfungen auch auf der Strecke von Vechta nach Bremen und zurück an. Eine zweite derartige Aktion plane die Nordwestbahn derzeit nicht, „aber wir machen das gerne noch mal.“
Omikron-BA.2 breitet sich auch in Hamburg rasch aus
Ein sogenannter Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus macht sich nach erheblicher Verbreitung in Dänemark und Weiterinfektion bis ins südliche Schleswig-Holstein, wo er bei einem Ausbruch in einem Seniorenheim in Wahlstedt nachgewiesen wurde, nun auch in Hamburg breit. Die Untervariante BA.2 hatte bereits Anfang letzter Woche einen in PCR-Teststichproben nachgewiesenen Anteil von mehr als 13,6 Prozent in Hamburg.
Wie das Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie am UKE (vormals: Heinrich-Pette-Institut) bestätigte, hatte der Anteil in der Woche davor nur 3,9 Prozent betragen. Das belege die Verbreitungsdynamik, sagte Prof. Adam Grundhoff. Unter Vorbehalt weiterer Erkenntnisse könne man sagen, dass sich dieser Subtyp vermutlich noch schneller ausbreite als BA.1 der Omikronvariante.
Auch Geimpfte und Genesene wurden mit diesen Varianten und Subtypen angesteckt. Nach bisheriger medizinischer Einschätzung und Information des Robert-Koch-Institutes (RKI) sind die Krankheitsverläufe bei Omikron generell milder als bei vorherigen Varianten. Das hängt auch mit der inzwischen erreichten Impf- und Boosterquote zusammen.
Deutschlandweit liegt der bei Sequenzierungen ermittelte Anteil von BA.2 laut RKI bei 8,1 Prozent. Beim Subtyp BA.2 gibt es für Hamburg jetzt zwei Lesarten: Die Omikronwelle dauert noch etwas länger als gedacht. Oder aber der Rückgang der Infektionszahlen hätte schon längst stärker sein können, wurde aber durch BA.2 verlangsamt.
Gericht kippt strenge Fan-Obergrenze in Niedersachsen
Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat die nur noch in Niedersachsen geltende Begrenzung von 500 Zuschauern bei Fußballspielen gekippt. Das Gericht gab damit am Freitag einem Eilantrag der drei niedersächsischen Drittliga-Clubs Eintracht Braunschweig, SV Meppen und VfL Osnabrück gegen die aktuelle Corona-Verordnung in Niedersachsen zumindest teilweise statt.
„Die Begrenzung auf lediglich 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unabhängig von der Kapazität, der Lage sowie der Ausgestaltung des Veranstaltungsortes sei auch unter Berücksichtigung des derzeitigen Infektionsgeschehens unangemessen und stelle daher einen verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigten Eingriff in die grundrechtlich geschützte Berufsausübungsfreiheit der betroffenen Antragsteller dar“, heißt es in der Begründung. Die Festlegung einer absoluten Obergrenze von 500 Personen für große Veranstaltungsorte wie Fußballstadien oder Freiluftbühnen sei „nicht mehr angemessen“.
Das Oberverwaltungsgericht legte allerdings auch fest, dass eine Begrenzung der Zuschauerzahl an sich nicht zu beanstanden sei. Das bedeutet: Wer künftig vor mehr als 500 Zuschauern unter freiem Himmel spielen möchte, benötigt dafür eine Genehmigung der zuständigen Behörde vor Ort. Bereits diesem Wochenende betrifft das in Niedersachsen die Heimspiele von Eintracht Braunschweig gegen SC Freiburg II, SV Meppen gegen TSV 1860 München (beide Samstag) und Hannover 96 gegen Darmstadt 98 (Sonntag).
Die Landesregierung reagierte nach dem Richterspruch. Die pauschal geltende Obergrenze von 500 Personen in der Warnstufe 3 werde bis auf weiteres nicht mehr angewandt, teilte das Gesundheitsministerium am Mittag mit. In Hamburg dürfen unter freiem Himmel bis zu 10.000 Zuschauer an Veranstaltungen teilnehmen.
Weniger Neuinfektionen – und weniger schwere Fälle
Die Inzidenz in Hamburg sinkt weiter: Am Freitag meldete die Stadt 5294 Neuinfektionen. Das sind zwar rund 150 mehr als am Donnerstag, aber auch 550 weniger als vor einer Woche. Entsprechend sinkt die Inzidenz von 1658,2 auf nunmehr 1629,0 (Vorwoche: 1952,2). Damit liegt Hamburg zwar weiter über dem Bundesdurchschnitt von derzeit 1472,2, beide Zahlen nähern sich aber zusehends an.
Seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren gab es 309.553 nachgewiesene Infektionen in Hamburg – 42 Prozent aller Corona-Fälle in der Stadt (knapp 131.000) sind aktuell infiziert.
Auch in den Krankenhäusern der Hansestadt entwickeln sich die Zahlen positiv: Derzeit werden 485 Covid-19-Patienten behandelt, deutlich weniger als am Donnerstag (514) oder am Freitag vor einer Woche (494). 61 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen (Vortag: 66/Vorwoche: 70). Die Hospitalisierungsinzidenz gibt das RKI mit 4,32 an
Sechs weitere Todesfälle lassen die Gesamtzahl der Toten seit Pandemiebeginn auf 2201 steigen.
Niedersachsen: Mehr Kinder als je zuvor unter Corona-Patienten
Inmitten der Omikron-Welle werden derzeit so viele corona-infizierte Kinder in niedersächsischen Krankenhäusern behandelt wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Freitag in Hannover erklärte, liegen 49 Kinder auf den Normalstationen. Drei weitere sind auf den Intensivstationen, von diesen müssen zwei künstlich beatmet werden.
Dass die Omikron-Welle Kinder und Jugendliche besonders hart trifft, ist bereits seit einigen Wochen zu beobachten. Die Fallzahlen liegen bei Minderjährigen deutlich über dem landesweiten Schnitt von derzeit 1220,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Mutmaßlicher Drogendealer soll auch gefälschte Impfpässe verkauft haben
Ein Hamburger, der zusammen mit einem Komplizen wegen des Verkaufs von sechs Kilogramm Marihuana vor Gericht steht, muss sich zudem wegen Urkundenfälschung verantworten: Die Staatsanwaltschaft wirft dem 38-Jährigen vor, zum Stückpreis von 200 Euro gefälschte Impfpässe angeboten zu haben.
Er habe im August und September 2021 vollständig mit vermeintlichen Impfdaten, Aufklebern mit gefälschten Chargennummern sowie Stempelabdrucken und Unterschriften zum Verkauf angeboten. In der Wohnung des Mannes seien 188 Blankoimpfpässe sowie sechs bereits vollständig ausgefüllte gefälschte Impfnachweise gefunden worden. Der Prozess beginnt am Freitag kommender Woche.
Mehr Corona-Patienten in Niedersachsens Krankenhäusern
Die Zahl der Corona-Patienten in den niedersächsischen Kliniken ist erneut leicht gestiegen. Die Hospitalisierungsinzidenz betrug am Freitag 11,7 nach 11,6 am Vortag, wie das Land mitteilte. Der Wert beschreibt die Zahl der infizierten Patienten pro 100 000 Einwohner, die innerhalb einer Woche neu in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.
Dagegen sank die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten am Freitag wieder leicht, nämlich auf 5,7 nach 5,8 Prozent am Donnerstag.
Das Infektionsgeschehen bleibt derweil in Niedersachsen auf hohem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) einen Wert von 1220,5. Am Vortag betrug dieser Wert 1208. Er gibt an, wie viele Neuansteckungen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gemeldet wurden. Insgesamt gab es landesweit 18 884 bestätigte Neuinfektionen; die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 29 auf 7202.
Die höchste Inzidenz hatte der Landkreis Celle mit 1848, gefolgt von der Stadt Salzgitter mit 1827,4 und dem Landkreis Goslar (1768,5). Den landesweit niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Göttingen mit 576,1.
Im Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag laut RKI bei 1303,7. Es wurden 1340 bestätigte Neuinfektionen und ein weiterer Todesfall registriert.
Wegfall von 2G am Wochenende: Handel hofft auf Besserung
Das City-Management in Hamburg erwartet vom Wegfall der 2G-Pflicht im Einzelhandel ab Sonnabend eine Belebung des Geschäfts. Insgesamt sei der Februar der schwierigste Umsatzmonat für den stationären Einzelhandel, teilte die Geschäftsführerin des City-Managements Brigitte Engler mit. Das regnerische Wetter sei eine weitere Herausforderung. Die Besucherfrequenzen und die Umsätze liegen nach ihren Worten derzeit noch immer bei minus 35 bis minus 50 Prozent. „Die Erwartung ist, dass ab Samstag ein Anstieg von mindestens 10 Prozent eintritt. Das deckt sich mit Erfahrungen von Bundesländern, die 2G bereits früher beendet haben“, so Engler.
Aus Sicht des Handelsverbands Nord ist die Abschaffung der 2G-Regelung im Handel eine richtige Entscheidung, teilte Sprecherin Mareike Petersen mit. „Der Handel hat natürlich die Hoffnung, dass die Frequenzen mit dem Wegfall der 2G-Regelung wieder etwas besser werden.“ Damit der Handel sich spürbar erholen könne, seien weitere Lockerungen nötig. „Uns ist bewusst, dass nicht alle Marktanteile, die sich während Corona in den Online-Handel verschoben haben, eins zu eins zurück in den stationären Handel kommen werden.“
Petersen verwies darauf, dass die Lockerungen auch eine Erleichterung für die Mitarbeiter mit sich bringen, da Diskussionen und unangenehme Situationen mit Kunden sowie der Personalaufwand für die Kontrollen wegfallen. So könne sich das Personal wieder um die Beratung der Kunden kümmern. In Schleswig-Holstein ist die 2G-Regel im Einzelhandel bereits seit Mittwoch entfallen. In Hamburg gilt die Erleichterung von Sonnabend an. Es gilt weiterhin Maskenpflicht (Hamburg FFP2, Schleswig-Holstein auch medizinische Masken).
Zudem dürfen ab Sonnabend bei Veranstaltungen in Innenräumen bis zu 2000, unter freiem Himmel sogar bis zu 10.000 Personen teilnehmen.
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Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 823,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Donnerstag auf 823,9 gesunken. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel vom Donnerstagabend hervor. Es ist der niedrigste Wert seit Mitte Januar. Vor einer Woche hatte die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen noch bei 908,0 gelegen, am Mittwoch bei 862,7.
Schleswig-Holstein hat nach den Daten des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen wieder die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz unter den Bundesländern. Das RKI gab den Wert für den Norden mit 863,1 an. Fast alle anderen Bundesländer - außer Thüringen - haben derzeit vierstellige Inzidenzen. Zum Jahreswechsel hatte das frühere Corona-Musterland Schleswig-Holstein in der Omikron-Welle seine Spitzenposition zwischenzeitig verloren. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Donnerstagmorgen bei 1465,4.
In Schleswig-Holstein wurden am Donnerstag 4107 bestätigte Neuinfektionen gemeldet - eine Woche zuvor waren es 5290. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche, stieg leicht auf 5,26. Eine Woche zuvor lag sie bei 5,36. 332 Patienten lagen mit Corona in Krankenhäusern. Am Donnerstag zuvor waren es 302.
Auf Intensivstationen lagen 48 Corona-Patienten; eine Woche zuvor waren es 43. Von ihnen werden derzeit 31 beatmet. Binnen eines Tages wurden erneut fünf weitere Corona-Todesfälle gemeldet. Die Zahl der in Schleswig-Holstein bisher an oder mit dem Coronavirus Gestorbenen stieg damit auf 2029. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz wurde weiterhin für die Städte Neumünster (1435,5), Flensburg (1174,2) und Lübeck (1058,2) sowie den Kreis Stormarn (1033,5) gemeldet - in den anderen Kreisen und in Kiel liegt der Wert unter 1000. Am niedrigsten war der Wert im Kreis Nordfriesland (585,1).
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Inzidenz bei Schülern sinkt: "Zeichen der Hoffnung"
Schulsenator Ties Rabe (SPD) nennt es ein "Zeichen der Hoffnung": Erstmals seit Anfang des Jahres hat die Anzahl der infizierten Schülerinnen und Schüler in Hamburg wieder abgenommen.
In der Woche vom 31. Januar bis 6. Februar 2022 meldete das Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt (HU) in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen von fünf bis neun Jahren 4092 Infektionen (Inzidenz: 4665 / Vorwoche: 5469) und in der Altersgruppe von zehn bis 19 Jahren 5928 Infektionen (Inzidenz: 3642 / Vorwoche: 4443), wie die Schulbehörde mitteilte. Im selben Zeitraum wurden von den Schulen 329 Infektionen von Schulbeschäftigten gemeldet.
"Der Höhepunkt der Infektionswelle scheint auch im schulischen Bereich überwunden. Das lässt mich hoffen. Wenn die Inzidenzzahlen weiter zurückgehen, können erste Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen auf den Prüfstand. Aber soweit ist es zurzeit noch nicht", so Rabe.
Weiter drei Corona-Tests für Schüler in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holsteins Schüler müssen sich in den kommenden Wochen weiter dreimal in der Woche auf das Coronavirus testen. „Wir ermöglichen mehr Normalität, aber mit Augenmaß“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags. Die Regierung werde die Maskenpflicht und die erhöhte Testfrequenz bis 13. März verlängern.
Die tägliche Testpflicht für fünf Schultage bei einem Infektionsfall in der Lerngruppe soll künftig aber bereits dann enden, wenn die betreffende Schülerin oder der Schüler einen negativen Antigenschnelltest in einem Testzentrum gemacht hat. PCR-Tests seien nicht mehr in allen Fällen eines positiven Antigentests der Standard, sagte Prien.
Die CDU-Politikerin zog ein positives Fazit des ersten Schulhalbjahres. „Den Schulen gelingt es, den Schülerinnen und Schülern ein weitgehend normales Schulleben zu ermöglichen, trotz aller Herausforderungen, vor die uns die Pandemie stellt.“ Der Präsenzunterricht sei im Verlauf der vergangenen Woche nur an 12 Schulen eingeschränkt gewesen. „Das sind nur noch halb so viele Schulen wie in der Woche davor und entspricht einem Anteil von etwa 1,3 Prozent aller Schulen.“
Nach Priens Darstellung ist in manchen Bereichen wieder mehr Unterrichtsnormalität möglich. Im Musikunterricht sei das Singen ab kommender Woche wieder erlaubt, bei Abstand sogar ohne Maske. Musizieren mit Blasinstrumenten ist ebenfalls wieder möglich. Im Sportunterricht sind laut Ministerium - unter Einhaltung der Hygieneregeln – wieder Wettbewerbe möglich, außerdem mehr Sportarten bei Ballspielen.