Hamburg. Kreisverband dankt Bezirksamtsleiterin für „mutigen Einsatz“. Doch was aus der Traditionsveranstaltung wird, ist noch unklar.
Die Meldung klang doch nach einer einträchtigen Lösung: „Osterfeuer werden gerettet“, verkündeten die Grünen in Altona über Twitter. Die Tradition könne „trotz strenger Sicherheitsauflagen“ fortbestehen, hieß es. „Danke, liebe Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg, für den mutigen Einsatz zur Rettung der Tradition der Osterfeuer Blankenese in unzähligen Gesprächen mit Feuerbauer:innen, mit beteiligten Behörden, mit Hamburg Port Authority und im Bezirksamt Altona.“
Die Sache ist nur: Von einer Einigung im Streit um die Osterfeuer am Blankeneser Elbstrand wissen die Beteiligten nichts. Im Bezirksamt Altona jedenfalls zeigte man sich überrascht. In einem Gespräch am Donnerstag werde man den Feuerbauern zunächst einen Vorschlag unterbreiten, unter welchen Bedingungen die Osterfeuer weiterhin stattfinden können, hieß es.
Blankenese: Osterfeuer – Sicherheit der Besucher hat Priorität
Dieser Vorschlag müsse allerdings erst noch ausgearbeitet werden. „Hierbei sind wir auch auf die Expertise der Feuerwehr angewiesen“, sagte Sprecher Mike Schlink.
Die grüne Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg betonte am Mittwoch zwar, wie wichtig es sei, die Tradition der Osterfeuer am Elbstrand zu erhalten und dass das dazugehörige „Gemeinschaftsgefühl und Miteinander“ gelebt werde. „Das ist allerdings nicht davon abhängig, ob ein Feuer 30 oder zehn Meter hoch ist“, sagte von Berg, und stellte klar: „Wir haben in den vergangenen Jahren schon brenzlige Situationen am Elbhang erlebt. Sicherheit der Besucher und der Schutz der Anwohner hat oberste Priorität.“
Osterfeuer am Blankeneser Elbstrand: Verwirrung um Tweet
Also doch kein neuer Stand? Nicht, dass die Verfasser des Tweets wüssten. „Wir wollten noch einmal klarstellen, dass die Grünen die Osterfeuer unterstützen und dass Frau von Berg sich seit einem Jahr dafür einsetzt, dass diese weiterhin stattfinden können“, sagte Benjamin Harders, stellvertretender Vorsitzender des Grünen Kreisverbandes Altona.
Wie berichtet, hatte Bezirksamtsleiterin von Berg vergangene Woche angekündigt, die Feuer am Elbstrand, die in manchen Jahren von bis zu 25.000 Menschen besucht wurden, aus rechtlichen und finanziellen Gründen nur noch im kleineren Rahmen stattfinden zu lassen. Dafür hatte sie massive Kritik von Feuerbauern und Bezirkspolitikern geerntet, und auch in der grünen Fraktion war man „unglücklich“ über den Vorstoß gewesen.
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Osterfeuer: Blankeneser Bürgerverein macht Vorschlag zur Rettung
In der Bezirksversammlung am Donnerstag soll nun über Anträge Anträge von CDU und Grünen sowie SPD und FDP abgestimmt werden, in denen gefordert wird, die Osterfeuer in ihrer bisherigen Form zu erhalten und dafür finanzielle Unterstützung vom Senat zu bekommen.
Der Blankeneser Bürgerverein, dessen Vorsitzender Grünen-Kreisvorstandsmitglied Benjamin Harder ebenfalls ist, hätte übrigens eine Lösung im Angebot: Nicht die Feuerbauer, sondern die Stadt und das Bezirksamt Altona sollten dafür sorgen, dass nicht mehr als 10.000 Teilnehmer zu den Feuern kämen, sodass diese nicht als Großveranstaltung mit entsprechenden Auflagen gewertet würden. „Dafür würde es schon reichen“, so Harder, „wenn die Stadt die Osterfeuer nicht mehr offensiv bewerben würde.“