Hamburg. Fahrgäste müssen nach der Stillegung des Bahnhofs längere Fahrzeiten und Umwege in Kauf nehmen. CDU fordert nun XpressBus.
Pendler-Ärger im Bezirk Wandsbek: Nach der Stilllegung des Bahnhofs Wandsbek Ende vergangenen Jahres müssen rund 750 Pendler sowie weitere Fahrgäste erhebliche Umwege und zusätzliche Fahrzeiten in Kauf nehmen. Sie sind teilweise um bis zu 30 Minuten länger unterwegs als sonst.
Die CDU-Fraktion der Bezirksversammlung Wandsbek hat deshalb in einem Antrag an den Regionalausschuss Kerngebiet Wandsbek vorgeschlagen, eine schnellere ÖPNV-Verbindung der Haltestelle Bahnhof Wandsbek mit Tonndorf und Rahlstedt zu prüfen. Eine XpressBus-Verbindung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) oder ein Schienenersatzverkehr durch die S-Bahn Hamburg könnten alternative Möglichkeiten schaffen, hieß es.
S-Bahn Hamburg: Bahnhof wurde 2021 geschlossen
Der traditionsreiche Bahnhof war Mitte Dezember 2021 wegen des Baus der S4 für immer geschlossen worden. Um den Fahrgästen zwischen Hamburg und Bad Oldesloe einen zuverlässigen Nahverkehr bieten zu können, wird auf dieser Strecke die neue S-Bahn-Verbindung gebaut. Rund 250.000 Menschen profitieren künftig von dem Mega-Projekt. Außerdem sollen auf der Trasse künftig verstärkt Güterzüge fahren.
„Mit der Schließung hat sich die ÖPNV-Anbindung insbesondere stadtauswärts für die Anwohner deutlich verschlechtert“, sagt Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Wandsbeker Bezirksversammlung. Stattdessen gibt es nun Busverbindungen. „Doch damit dauert es mehr als 30 Minuten sowohl nach Tonndorf als auch nach Rahlstedt, wobei der Bahnhof Tonndorf wesentlich näher gelegen ist.“ Zum Vergleich: Mit dem Auto fährt man keine zehn Minuten vom Bahnhof Wandsbek mit zum Tonndorfer Bahnhof.
Beschwerden auch von älteren Hamburgern
Die CDU-Abgeordneten haben etliche Beschwerden auch von älteren Bürgern aus Marienthal erreicht. Sie müssen durch die Schließung des Bahnhofs und der Bahnübergänge längere Wege zurücklegen oder mehrmals umsteigen. Natalie Hochheim: „Insbesondere mobilitätseingeschränkte Menschen leiden unter der jetzigen Situation.“ Seit Schließung der Bahnübergänge Schlossgarten und Claudiusstraße können die Bewohner Marienthals die Gleise nur mit großem Umweg in Richtung Wandsbek Markt überqueren.
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Bis zur Öffnung der Personenunterführung Claudiusstraße fordern Anwohner seit gut einem Jahr eine Busanbindung an die Jüthornstraße. Das aber sei noch nicht erfolgt, hieß es. Die Wandsbeker Christdemokraten hoffen nun, dass die Verwaltung eine bessere Anbindung des ehemaligen Bahnhofs prüft, damit die Bahnhöfe Tonndorf und Rahlstedt während der Bauphase für die S4 schneller als gegenwärtig erreichbar werden.