Hamburg. 315 Menschen starben während der Katastrophe vor 60 Jahren. Tweets im Minutentakt machen die Ereignisse nun in Echtzeit erlebbar.

Die Geschichte liest sich wie ein Roman, doch gibt sie die größte Krise der Hamburger Nachkriegszeit wieder – in kurzen Nachrichten, erschütternd real. Zum 60. Jahrestag der Sturmflut von 1962 hat die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung ein Liveprojekt auf Twitter organisiert. Ziel ist es, die dramatischen Ereignisse in Echtzeit erlebbar zu machen.

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In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 wütete der Orkan „Vincinette“ mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde über Norddeutschland. Im Süden Hamburgs brachen Deiche. Wilhelmsburg stand unter Wasser. 315 Menschen starben während der Katas­trophe. Tausende wurden obdachlos.

Sturmflut 1962: Twitter-Ticker mit Notizen von Helmut Schmidt

Auf dem Twitter-Account „60 Jahre Hamburger Flut“ (@HHFlut1962) werden durch bisher unveröffentlichte Quellen neue Blicke auf die Ereignisse präsentiert. Abläufe und Ereignisse sollen schnörkellos dargestellt werden. Dazu gehören handschriftliche Notizen des damaligen Polizeisenators Helmut Schmidt (SPD) aus den Sitzungen des Krisenstabs sowie Einsatzmeldungen der Hilfskräfte. Historisches Fotomaterial und amtliche Dokumente helfen bei der Aufbereitung der Vergangenheit in Echtzeit.

Er habe sich in jenen Krisentagen nicht vorrangig um Gesetze gekümmert, sagte Helmut Schmidt später, sondern um Menschenleben. Die Hilfsbereitschaft der Hamburger sei in Erinnerung geblieben.

Das Twitter-Projekt läuft noch bis Ende Februar 2022. Vorgesehen sind 150 bis 200 Tweets. Die Stiftung fasst die Katastrophe von 1962 auf ihrer Internetseite www.helmut-schmidt.de zusammen. Der Nachrichtendienst ist kostenlos. Mehr als 4000 Menschen folgen dem Twitter-Kanal bislang.