Hamburg. Kanzlei hat Zahl der Blitzer in Deutschlands Großstädten verglichen. In der Hansestadt haben es Raser trotzdem relativ leicht.
Mehr als 20 Millionen Euro nimmt Hamburg jedes Jahr durch Geschwindigkeitskontrollen ein. Es könnten aber wohl noch viel mehr sein, wie eine neue Analyse zeigt. Die Potsdamer Kanzlei Goldenstein Rechtsanwälte hat die Zahl der Blitzanlagen in den 40 größten deutschen Städten im vergangenen Monat untersucht. Dafür wurden Daten der Verkehrs-Apps Waze und Blitzer.de ausgewertet.
Heraus kam, dass Hamburg die drittmeisten Geschwindigkeitskontrollen durchführt – durchschnittlich 58,2 pro Tag. Zusätzlich zu den knapp 40 fest installierten Anlagen setzt die Stadt täglich etwa 19 mobile oder teilstationäre Radarfallen ein. Mehr Blitzer werden nur in Köln (65,4) und Berlin (64,6) aufgestellt. Auf Platz vier folgt Wuppertal mit 47,7 Kontrollen pro Tag. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller Städte stehen 22,6 Radarfallen an den Straßen.
“Wuppertals Wert fällt insofern auf, da dort nicht einmal halb so viel Straßenfläche vorhanden ist wie in Köln, Berlin oder Hamburg", sagt Alexander Voigt, Geschäftsführer der Kanzlei, die nach eigenen Angaben rund 30.000 Pkw-Besitzer im Abgasskandal vertritt.
Hamburg stellt verhältnismäßig wenig Blitzer auf
Setzt man die Zahlen in Relation zur Fläche, ergibt sich in der Tat ein ganz anderes Bild: Hier liegt Hamburg sogar unter dem Durchschnitt. Pro 1000 Hektar Straße stehen in der Hansestadt durchschnittlich 8,8 Blitzanlagen – das ist nur der 23. Platz.
In kleineren Städten ist das Risiko für Raser, in eine Radarfalle zu tappen, teilweise deutlich höher. Wuppertal etwa stellt durchschnittlich 34 Blitzer pro 1000 Hektar Straßenfläche auf, Freiburg im Breisgau 22,3 und Bonn 21,6. Aber auch in den Großstädten Stuttgart (21,4) und Bremen (20,9) wird deutlich häufiger geblitzt als in Hamburg.
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Der Mittelwert aller untersuchten Städte liegt bei 11,8 Blitzern pro 1000 Hektar. Am laxesten sind die Kontrollen laut der Analyse in Magdeburg: Sachsen-Anhalts Hauptstadt hat demnach nicht einmal eine feste Blitzanlage installiert und überprüft durchschnittlich nur an 1,2 Stellen oder 0,9-mal pro 1000 Hektar Straßenfläche die Geschwindigkeit.
Voigt empfiehlt allerdings, ein Bußgeld oder womöglich Fahrverbot erst gar nicht zu riskieren: "Generell lassen sich unangenehme Fotos beim Autofahren natürlich am einfachsten vermeiden, indem man sich an die geltende Straßenverkehrsordnung hält."